Ruth Hunstock (*1978) ist eine deutsche Menschenrechtsaktivistin. Sie macht in verschiedenen Formaten Rassismus und koloniale Kontinuitäten sichtbar.

Bürgerschaftliches Engagement

Ruth Hunstock engagiert sich bürgerschaftlich gegen menschenverachtende Phänomene. Als negativ von Rassismus betroffene Frau richtet sich ihr Engagement hautsächlich gegen Anti-Schwarzen Rassismus. Gemeinsam mit ihrem Team plant, organisiert und führt sie verschiedene Veranstaltungen durch, um Rassismus sichtbar zu machen, negativ von Rassismus betroffene Menschen zu empowern und die Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus voranzubringen. Dabei arbeitet sie mit Partnerinnen und Partnern aus den Bereichen Kunst, Kirche, Bildung, Wissenschaft und Politik zusammen. Sie organisiert, hält und moderiert Lesungen und Podiumsdiskussionen, managt Ausstellungen und Kunstinterventionen. Sie nutzt die Instrumente unserer Demokratie, um aus der Zivilgesellschaft heraus aktiv demokratische Prozesse mitzugestalten. Als Mitbegründerin der Projektinitiative SIDEBYSIDE Nordhessen führt sie ihr Engagement gegen Rassismus im Team der Initiative auch über deren Social-Media-Chanel fort.

Auszeichnungen

Am 1. Februar 2021 jährte sich der Beitritt des Landes Hessen zur „Charta der Vielfalt“ zum zehnten Mal. Im Jubiläumsjahr wurden zehn beispielhafte Aktionen kommunaler, kirchlicher oder gemeinnütziger Organisationen vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration ausgezeichnet. Es handelt sich um Projekte und Organisationen, die Vielfalt als Stärke begreifen und wertschätzen - sei es unter den Mitarbeitenden oder mit Bezug auf Bürgerinnen und Bürger des Landes. Die Ausschreibung sah vor, insbesondere Projekte auszuzeichnen, die sich nicht nur der Wertschätzung und Förderung einer Vielfaltsdimension widmen, sondern möglichst der Wertschätzung und Förderung der Vielfalt mehrerer bzw. aller in der Charta der Vielfalt niedergelegten Vielfaltsdimensionen dienen (z.B. Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung, soziale Herkunft). Unter der Leitung von Ruth Hunstock gehörte die Projektinitiative SIDEBYSIDE Nordhessen, gemeinsam mit der Kirche im Hof Kassel, zu den zehn Preistragenden.

Im Dezember 2022 wurde Ruth Hunstock von einer Jury aus Vertretern der Zivilgesellschaft, der Bundesregierung, der Politik und der Wissenschaft des Bündnisses für Demokratie und Toleranz, von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet. Als eines von drei erfolgreichen zivilgesellschaftlichen Projekten in Hessen, die das Grundgesetz im Alltag mit Leben füllen und damit Demokratie gestalten und Toleranz fördern, wurde das Projekt „Ächtung des M-Wortes in Kassel“ von Ruth Hunstock als vorbildlich ausgezeichnet.