Carl Louis August Schleusing (* 21. November 1865 in Tunzenhausen; † 11. März 1953 in Montclair) war ein deutscher Maler. Neben der Landschaftsmalerei machte er sich vor dem Ersten Weltkrieg einen Namen als Portraitmaler von Herzogen und Fürsten, nach der Emigration in die USA lehrte er an Kunsthochschulen.

Carl Louis August Schleusing wurde am 21. November 1865 als zweites Kind des Schneidermeisters Johann Friedrich und seiner Frau Marie Charlotte (geb. Hübschmann) in Tunzenhausen geboren. Den Sohn taufte der Pfarrer des Dorfes, der Numismatiker und Bibliograph Johann Jakob Leitzmann, am zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres. Carl besuchte zunächst die Schule im Ort. Das Schulentlassungszeugnis vom 1. April 1880 dokumentierte seine Begabung im Zeichnen als "vorzüglich".

Nach Ausbildung und Reisen war Schleusing 1886-88 Schleusing erster Graveur und Ziseleur beim Hofjuwelier Hermann Walter in Halle. 1890 bis 1892 lehrte er an der Handwerker- und Fachschule in Zella-Mehlis und Gräfenroda, bis 1896 Lehrtätigkeiten in Steinbach-Hallenberg, Zella-Mehlis St. Blasii und Meiningen. Um die Jahrhundertwende unterrichtete Carl Schleusing Gesellen der Malergenossenschaft in Wien (1898-1899) und lehrte im Deutschen Landeserziehungsheim lsenburg/Harz(1900-1901).

1902 folgte er einem Ruf nach Berlin, wurde Direktor der Kunstschule für Juweliere, Gold- und Silberschmiede und hospitierte an der königlich akademischen Hochschule für bildende Künste in der Landschaftsklasse von Anton v. Werner. Am 12. Oktober 1921 heiratete der Hofkunstmaler Carl Schleusing in zweiter Ehe Leonie, geb. Hartung, in Berlin. Ein Jahr später, am 12. Januar 1923, kommt Tochter Hella zur Welt. Ende 1923 reiste die junge Familie in die USA aus und wanderte noch vor Weihnachten, am 19.12., in New York ein, denn Schleusing hatte einen Lehrauftrag an der Fawcet School of Arts in Newark/New Jersey angenommen. In den nächsten zehn Jahren unterrichtete Schleusing auch zeitweise an Universitäten in Atlanta und Chicago. Am 8. April 1929 wurde der Sohn Carl Fredrick geboren und die Familie nahm am 19.12.1931/28.2.1933 die amerikanische Staatsbürgerschaft an.

Nach jährlichen Ferienaufenthalten zog Familie Schleusing 1933 nach Hessenwinkel (Berlin-Rahnsdorf), wo sie vom Kriegsausbruch überrascht und an der Rückkehr gehindert wurden; Schleusing malte trotz Berufsverbots, kehrte nach Kriegsende in die USA zurück, wo er seine Lehrtätigkeit fortsetzte. Am 11.März 1953 starb Carl Schleusing in Montclair/Newark und wurde seinem Wunsch gemäß auf dem Waldfriedhof an der Heerstraße in Berlin-Charlottenburg beigesetzt.

Schaffen

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Neben seiner Lehrtätigkeit war Schleusing in erster Linie schaffender Künstler als Graveur, Medailleur, Maler und Zeichner. Neben der Landschaftsmalerei machte er sich vor dem Ersten Weltkrieg einen Namen als Portraitmaler von Herzogen und Fürsten. Herzog Alfred von Sachsen Coburg und Gotha verlieh ihm 1895 den Titel eines „Herzoglich Saechsischen Hoflieferanten“ und Fürst Leopold zur Lippe-Detmold ernannte ihn 1908 zum "Hofkunstmaler". Weitere Ehrungen umfassten ein Diplom der Akademie Florenz 1900, sowie Ehrendoktorwürden der Webster University Georgia 1928 und der Jefferson University Chicago.

Vom 21.-28. November 2010 fand eine Werkschau zu seinen Ehren im damaligen Kunstturm des Historisch-Technischen Museums der Stadt Sömmerda statt[1]. Am 1. Juni 2014 ehrte ihn seine Heimatstadt durch Einweihung der Carl-Schleusing-Straße. [2]

Neben Porträt- und Landschaftsgemälden in Öl auf Leinwand bestand Carl Schleusings Werk aus Aquarellen, Kupferstichen, Radierungen, Zeichnungen, Scherenschnitten und sogar Theaterdekorationen.

Literatur

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http://artoncampus.rit.edu/artist/150/

https://thue.museum-digital.de/index.php?t=people&id=2880

https://de.artprice.com/artist/584822/carl-schleusing?cl=en

https://suche.thulb.uni-jena.de/Record/853524947

  1. Werke von Prof. Dr. Carl Schleusing im Sömmerdaer Kunstturm. Abgerufen am 5. Mai 2021.
  2. Benennung Carl-Schleusing-Straße. Abgerufen am 5. Mai 2021.

Einzelnachweise

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