Anton Weidinger, (geb. am 9 Juni 1766 in Wien, gest. am 20 September 1852 in Wien) war ein österreichischer Solotrompeter und Erbauer der ersten chromatischen Klappentrompete.


Klappentrompete

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Gegen Ende des 18. Jahrhunderts konstruierte der Wiener Trompeter Anton Weidinger (1766–1852) eine „organisierte Trompete mit Klappen, mittels derer sich in allen Lagen alle chromatischen Töne erzeugen lassen“. [1] Die Klappentrompete des Anton Weidinger erschloss ganz neue Ausdrucksbereiche: Nun konnte man auch im tiefen Tonbereich Melodien und chromatische Durchgänge spielen. Allerdings war der Klang der Klappentrompete weicher und weniger durchdringend, so dass das Instrument des Öfteren mit dem sonoren Klang der Oboe oder der Klarinette verglichen wurde. Um seine neue Erfindung der Öffentlichkeit zu präsentieren, hatte Weidinger bei mehreren Komponisten Trompetenkonzerte in Auftrag gegeben und kündigte am 28. März 1800 eine „große öffentliche Akademie“ an.

--- Das berühmte Konzert für [[Trompetenkonzert Es-Dur (Haydn)|Klappentrompete in Es-Dur]] von Joseph Haydn, welches im Rahmen dieser Akademie uraufgeführt wurde, schöpfte die neuen Möglichkeiten, die sich für die Trompete damit ergaben, bis an die Grenzen aus.

Das Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur (Hob.VIIe:1; Untertitel: Concerto per il Clarino) komponierte Joseph Haydn 1796 für die von Anton Weidinger erfundene Klappentrompete. Es war das erste Konzert für dieses neue Instrument und gilt bis heute als Standardwerk für die Trompete.

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In der Folgezeit wurden viele weitere Konzerte für Weidinger geschrieben u.a. das ebenso berühmte Es-Dur Konzert von Johann Nepomuk Hummel. Da dieses Konzert eigentlich in E-Dur geschrieben wurde, ist davon auszugehen, dass Weidinger in der Zeit zwischen den beiden Konzerten ein neues Trompetenmodell entwickelte.

Von unverminderter Bedeutung ist das Konzert Es-Dur (eigentlich E-Dur)[2] für Trompete und Orchester, dessen erster Satz heute ein Standardwerk für Aufnahmeprüfungen und Orchestervorspiele ist.

Auch wenn Weidinger selbst die Klappentrompete bis ca. 1845 verwendete und der neuartige Ventil-Mechanismus der Trompeten in der Anfangszeit (bis ca. 1850) sehr unzuverlässig war, so konnte die Klappentrompete nicht mit den Neuerungen standhalten und wurde recht schnell von den Ventiltrompeten ersetzt. Dies geschah allerdings nicht flächendeckend, so dass vor allem in der Militärmusik Österreichs und Italiens die Klappentrompete deutlich länger benutzt wurde. Es sind ca. 50 Originalinstrumente erhalten, die in verschiedenen Museen ausgestellt werden.

Biographien

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  • Kramer, Jonathan. “Invitación a la música”, Ed. Javier Vergara Editor, S.A., Buenos Aires (Argentina), 1993, pp. 337-339, ISBN 950-15-1237-1


Einzelnachweise

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  1. Bertsch, Matthias. 'Die Trompete.' Oesterreichisches Musiklexikon. Hrg: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2005.
  2. Johann Nepomuk Hummel: Konzert für Trompete in B und Orchester Es-Dur. Erstausgabe, Hofmeister, Leipzig 1957. Vorwort.


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