Als merowingerzeitlichen Fund bezeichnet die frühgeschichtliche Archäologie einen archäologischen Fund, d. h. einen bei einer Ausgrabung entdeckten beweglichen Gegenstand,[1] den die frühgeschichtliche Forschung in die Merowingerzeit datiert.
Die archäologischen Materialien, die sich vor allem aus Grabfunden zusammensetzen, skizzieren die Sachkultur der Merowingerzeit umfassend. Dank der althergebrachten germanischen Beigabensitten blieben zahlreiche Gegenstände der merowingerzeitlichen Lebenswelt in den Gräberfeldern dieser frühgeschichtlichen Siedlungen erhalten.[2]
Durch die merowingerzeitliche Sitte der Waffenbeigabe in Männergräbern sind umfassende Erkenntnisse zur Bewaffnung der Krieger möglich.[3] So sind die Spatha, das Sax und Kampfbeile in Elitekriegergräbern der Merowingerzeit nachweisbar, ebenso kommen Bogen und Pfeil, Ango und Lanze sowie zur Verteidigung Helm, Panzer und Schild nachweislich vor. Der Rückgang der Kampfbeile zugunsten eines schweren Hiebschwertes lässt sich für die Merowingerzeit ebenso beobachten wie eine vorwiegend bei den Franken vorkommende Bevorzugung von Ango, Franziska und Glefe. Zur Ausrüstung eines Herren der merowingerzeitlichen Elite gehörte zunehmend auch Reitzubehör. Tierbestattungen, etwa von Pferden und Hunden, sind oftmals Männergräbern der germanischen Elite zugeordnet.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Bodenkundliche Feldmethoden in der Archäologie (Bodenart und -farbe). Auszug aus: www.grabung–ev.de, GRABUNG e.V. Verein für Grabungstechnik, Archäologie, Bodendenkmalpflege und Nachbargebiet. Erstveröffentlichung in GRABUNG aktuell 14, 2002, abgerufen am 2. Februar 2022 [1]
- ↑ Vgl. Hermann Ament: Merowingerzeit. §3) Archäologisches. d) Sachkultur. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 19, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 3-11-017163-5, S. 595–597 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
- ↑ Vgl. Klaus Raddatz: Bewaffnung. § 13) Bewaffnung der Merowingerzeit). In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 2, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1976, ISBN 3-11-006740-4, S. 433–437 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).