Unter Textilverbundbau (TVB) versteht man Bauweisen oder Baukonstruktionen, deren Funktion zu einem großen Teil durch zugfeste, flexible Flächengebilde (Membranen) erreicht wird. Die Flächengebilde können selbst Verbundmaterialien sein und in Verbindung mit konventionellen Baustoffen (Stahl, Beton oder Holz) stehen. Die Konstruktionen haben raumabschließende, tragende, dämmende, dichtende, weiterleitende, bzw. aus diesen kombinierte Eigenschaften.

Im Textilverbundbau unterscheidet man zwischen mediengespannten Konstruktionen (z.B.Traglufthallen) und mechanisch gespannten Konstruktionen (z.B.Zelten).

An der Technischen Hochschule Leipzig, ehemals HfB Leipzig, wurde in der Forschungsgruppe Textilverbundbau seit 1967 systematisch am Einsatz s.g. technischer Textilien gearbeitet. so wurde z.B. für den VEB Textil-und Veredelungsbetrieb Neugersdorf eine Standard-Typenreihe Traglufthallen entwickelt und zur Serienfertigung gebracht. Die Hallen wurden überwiegend als Düngemittellagerhallen verwendet. Als Beispiele für Tragluft-Sonderbauten sind Ausstellungshallen mit Spannweiten bis 36,5 x 65 m und die weltweit erste Winterüberdachung des Freischwimmbeckens in Buna-Schkopau mit 50 m Bahnen und Sprungturm zu nennen.

1971 wurde der Prototyp einer doppelwandigen Traglufthalle nach dem Prinzip gestaffelten Differenzdruckes gebaut. Dieser Hallentyp wurden infolge für Produktion, Sport und Lagerung klimaempfindlicher Güter verwendet.

Weitere Entwicklungen der Forschungsgruppe Textilverbundbau sind flexible Transportbehälter, Schüttguttrennwände, Silos, Spannschläuche, Luftkissen, Schutzhüllen und Überdachungen aus kunststoffbeschichteten Textilien.