Eine Sage: Die gottselige Alta

Als die gottselige Alta, eine Königstochter aus Frankreich, nach langer schwerer Krankheit ihren Tod herannahmen fühlte, erhielt sie im Traum die Weisung, eine Wahlfahrt nach Bayern zu einer Kirche "Porta" zu unternehmen. Sogleich ließ sie ihren Reisewagen herrichten und bald trat sie die weite Reise an. Außer notwendigen Habseligkeiten nahm sie ihr liebstes Buch, das Evangelienbuch, mit. Ihrem Kutscher gab sie die Weisung, ihre Leiche, falls sie unterwegs sterben müßte, auf das Evangelium zu legen und die beiden Esel, die ihren Reisewagen zogen, soweit laufen zu lassen, bis sie von selber stehenblieben. Dort wollte sie begraben werden.


Wirklich starb Alta auf der Reise, ohne ihr Ziel zu erreicht zu haben. Der Kutscher legte die Leiche auf das Buch und lies die Esel weitertraben.

Vor der kleinen Kapelle in Pürten blieben sie stehen und waren nicht mehr weiterzubringen. Alta wurde begraben, das Evangelienbuch in der Kirche belassen.[1]

Kategorie:Sage

  1. Adolf Hartmann: Das Mühlrad, Band XI, Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues. Hrsg.: Heimatbund Mühldorf a. Inn e. V. 1. Auflage. Band XI. D. Geiger, Mühldorf 1962-1964, S. 47–48.