Die jüngsten Diskussionen und Ereignisse in Wikipedia haben mir gezeigt: Etwas fehlt. Diese Seite ist das Gegenstück zu den berühmt-berüchtigten Deppenregeln. Die im Titel genannten Wikiweisen beziehen sich nicht auf die Mitarbeiter eines gewissen Enzyklopädieablegers, sondern auf alle die, die bei der Arbeit in Wikipedia oft genug den Kopf schütteln, die Hände ringen, Tischkanten zerbeißen oder so laut aufjaulen, dass der Gelehrtendackel Konkurrenz im Arbeitszimmer wittert. Da Weisheit wenigstens der Theorie nach mit Einsicht einhergeht, braucht es für die Wikiweisen auch keine Regeln, sondern Ratschläge sollten genügen.
- Kollektive Intelligenz ist ein Oxymoron.
- Die Dinge beim Namen zu nennen, gilt in Wikipedia häufig als Regelverstoß.
- Jeder Anflug von schriftstellerischer oder inhaltlicher Brillanz wird umgehend als Verstoß gegen die Wikipedia-Konventionen gebrandmarkt werden.
- Ein Text mag noch so gut sein – wenn er nicht den Wikipedia-Konventionen entspricht, wird ihn ein Depp als „unverständlich und wirr“ zum Löschen vorschlagen.
- Ein Text mag noch so schlecht sein – wenn er den Wikipedia-Konventionen entspricht, wird ihn ein Depp mit „guter Artikel“ auf den Löschkandidaten verteidigen.
- Ist der schlechte Text besonders lang, wird er bei nächster Gelegenheit als lesenswerter oder exzellenter Artikel nominiert werden.
- Aus bisher unerfindlichen Gründen entstehen bei diesem Prozess trotzdem zum größten Teil brauchbare oder gute Texte.
Dem aufmerksamen Leser wird schon aufgefallen sein: Bei dieser Seite handelt es sich um klaren Etikettenschwindel, enthält sie doch gar keine Ratschläge, sondern lediglich Erkenntnisse. Das liegt daran, dass die Autoren dieser Zeilen auch keinen Rat wissen – außer dieses Irrenhaus so zu akzeptieren, wie es ist.