Benutzer:Elmar Nolte/Carl Graf von Schönburg-Glauchau
Carl Graf von Schönburg-Glauchau (* 26. Juli 1899 als Friedrich Carl Heinrich Ludwig Bohuslav Anton Jakob Joseph Erbgraf und Herr von und zu Schönburg-Glauchau, Wechselburg; † 12. April 1945 in Breslau) war ein deutscher Graf, Gutsbesitzer und Chef des Hauses Schönburg-Glauchau.[1]
Leben
BearbeitenEr war ältester Sohn des sächsischen Landtagsabgeordneten Joachim von Schönburg-Glauchau und dessen Frau Oktavia Chotek von Chotkow und Wognin und wuchs mit acht jüngeren Geschwistern auf dem Schloss Wechselburg auf. Kurz nach seiner Geburt starb der Familienzweig Schönburg-Hinterglauchau aus und sein Vater übernahm auch die Güter und das Schloss Hinterglauchau, das er größtenteils dem Museum der Stadt Glauchau zur Verfügung stellte.
Zur Zeit der Weimarer Republik engagierte sich Carl mit seinem Vater in den Adelsverbänden. Unter anderem nahm er 1927 an einer Tagung des Hauptvereins der katholischen Adelsverbände vom 21. bis 23. Juni auf Schloss Wechselburg teil. Es kamen dort 35 Männer und Frauen, darunter führende Vertreter von fünf katholischen Adelsverbänden sowie diverse Einzelpersonen aus dem katholischen Adel Sachsens, zusammen. Dazu gehörten u. a. Erwein und Heinrich von Aretin, Aloys zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, Konrad Graf von Preysing, Franz und Clemens August Graf von Galen und Ferdinand von Lüninck. Der Versuch, sich auf ein gemeinsames Publikationsorgan zu einigen, scheiterte noch während der Versammlung.[2][3]
Am 28. April 1929 heiratete Carl in der Metropolitankirche St. Stephan in Wien die polnische Adelige Maria Anna Bawarów-Bawarowska (1902–1988), Tochter von Rudolf Graf Baworowski (1865–1931), mit der er bereits seit 4. Februar 1929 in Glauchau einen Sohn, Joachim, hatte. Danach zog das Paar wieder zu seinem Vater nach Wechselburg, von wo die umfangreichen Familiengüter verwaltet wurden. Dort bekam die Familie drei weitere Kinder. Nach dem Tod seines Vaters am 3. Juli 1943 wurde Carl Familienchef des Hauses Schönburg-Glauchau.
Carl starb am 12. April 1945 als Soldat bei der Schlacht um Breslau.[4] Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und Besetzung Sachsens wurde die Familie entschädigungslos enteignet und floh nach Westdeutschland.
Nachkommen
Bearbeiten- Joachim (1929–1998), Journalist, ∞ Beatrix Széchényi de Sárvár-Felsővidék (* 1930), Vater u. a. von Maya Felicitas Flick, Gloria von Thurn und Taxis, Carl Graf von Schönburg-Glauchau und Alexander Graf von Schönburg-Glauchau
- Maria Assunta (* 1935), ∞ Josef Ferdinand Oppersdorff (1922–2008)
- Georg (* 1940), Waldeigentümer in Glauchau[5]
- Josephine (* 1943) ∞ Franz Egon von Wendt (* 1944)
Literatur
Bearbeiten- Stephan Malinowski: Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat. Akademie, Berlin 2003, ISBN 3-05-003554-4; Fischer, Frankfurt 2004, ISBN 3-596-16365-X.[6]
- Wolf-Dieter Röber: Schriftenreihe Heft 10, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau, 1994, S. 71
Einzelnachweise mit Foto
Bearbeiten- ↑ https://geneall.net/de/name/80244/carl-graf-von-schoenburg-glauchau/
- ↑ Protokolle in: WAAM Nl. Lüninck, Nr. 811
- ↑ Teilnehmerliste zur Tagung: Privatarchiv der Fam. Schönburg-Glauchau in Glauchau
- ↑ https://www.geni.com/people/Carl-Graf-und-Herr-von-Sch%C3%B6nburg-Graf-und-Herr-zu-Glauchau-und-Waldenburg/6000000056057320115
- ↑ Hans Peter Kuppe: Graf hat die Nase voll: Schäden gehen auf keine Kuhhaut, Freie Presse Glauchau, 16. Mai 2018 online
- ↑ Rezension von Heinrich August Winkler: Geschichte: Aufstand des schlechten Gewissens. In: Die Zeit Nr. 39, 18. September 2003.
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