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Das Internet in Kuba ist gekennzeichnet vom weitgehenden Ausschluss der allgemeinen Bevölkerung Kubas, langsamer Verbindungsgeschwindigkeit und Zensur. Kuba ist eines der am wenigsten an das Internet angeschlossenen Länder der Welt.[1] Auch die Nutzungszahlen sind im lateinamerikanischen Vergleich und erst recht im Vergleich zu den entwickelten Industrieländern extrem niedrig. Die Gründe sind vielfältig. Zwar kann Kuba eine nahezu einhundertprozentige Alphabetisierungsrate und einen entsprechend hohen Ausbildungsstand der Bevölkerung vorweisen, jedoch behinderten das US-Embargo einerseits, als auch insbesondere die Angst der autoritären kubanischen Regierung, ihr Informationsmonopol zu verlieren, eine entscheidende Rolle.
Geschichte
BearbeitenIn den frühen 1990er Jahren war Kuba eines der fortgeschrittensten Länder der Region in Sachen Internet-Connectivity. Führender Anbieter war damals das zu der kubanischen Akademie der Wissenschaften gehörende CENIAI (Centro Nacional de Intercambio Automatizado de Información), das Nationale Zentrum für automatischen Datenaustausch. Die damals 62 Mitarbeiter (1992) sicherten den Netzwerkbetrieb, gaben Schulungen und entwickelten Software zum Datenaustausch. Auch wurden Datenbank-Recherchen angeboten und eine internationale Forschungsdatenbank für Biotechnologie-Forschung betrieben. Das CENIAI bot X.25-Verbindungen in die USA, Schweiz oder Brasilien. Die Kosten für eine solche Verbindung beliefen sich auf 20 Dollar monatlich für die Bereitstellung sowie Verbindungskosten von je 0,53 Dollar pro Kilobyte Datenaufkommen und Minute Verbindungszeit. Auch UUCP/Usenet gehörten zu den vom CENIAI angebotenen Diensten.
Desweiteren gab es eine ebenfalls vom CENIAI betriebene Verbindung zu dem von der damaligen Sowjetunion für ihre Satellitenstaaten betriebenen IASnet, welches ebenfalls auf Basis von X.25 funktionierte. [2]
Technische Infrastruktur
BearbeitenÜber den technischen Ausbau der Internet-Infastruktur innerhalb Kubas ist recht wenig bekannt. Grafiken aus einer Präsentation der ETECSA aus dem Jahr 2003 zeigen ein Netz aus Mikrowellen- und Glasfaserkabel, welches vor allem die Großstädte verbindet.[3] Die allgemein verfügbare Bandbreite ist mit durchschnittlich rund 33 KBit/s nbsp;jedenfalls auf dem Niveau der 1990er Jahre, welches allenfalls für den Besuch einfacher Webseiten und den Austausch von textbasierten E-Mails ausreichend ist. Schon der Austausch von Fotos ist sehr zeitaufwändig, der Download oder das Streaming von Videos praktisch unmöglich.
Mit dem World Wide Web ist Kuba derzeit über eine langsame und teure Satellitenverbindung angeschlossen. Zwar wurde Anfang 2011 ein Breitband-Glasfaserkabel ALBA-1 im Meer zwischen Kuba und Venezuela verlegt und auch mit großem propagandistischen Aufwand angekündigt, offiziell in Betrieb genommen wurde es jedoch bis heute nicht. Externe Messungen zeigen, dass Kubas Internetverkehr auch 2012 weiterhin über Satelliten geroutet wird.
Zugangsmöglichkeiten
BearbeitenEinschränkungen und Zensur
BearbeitenDie Internetzensur wird an der Universidad de las Ciencias Informáticas (UCI) durchgeführt.[4]
Weblinks
Bearbeiten- Larry Press: The State of the Internet in Cuba, January 2011, California State University, Dominguez Hills (MS-Word, 989 KB – Kurzfassung, 47 KB)
- The Internet in Cuba, Blog von Larry Press, Informatik-Professor an der California State University, Dominguez Hills (Englisch)
- Bert Hoffmann: Civil Society 2.0?: How the Internet Changes State – Society Relations in Authoritarian Regimes: The Case of Cuba., GIGA Working Papers #156, Januar 2011 (Englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ In Cuba, Dial-Up Internet Is A Luxury, National Public Radio, 14. Dezember 2011
- ↑ Larry Press, Joel Snyder: A Look at Cuban Networks, CSDUH. 1992
- ↑ Larry Press: Cuban backbone, November 2003, Oktober 2011
- ↑ Bert Hoffmann: Civil Society 2.0?: How the Internet Changes State-Society Relations in Authoritarian Regimes: The Case of Cuba (PDF; 338 kB). Bert Hoffmann, GIGA Working Papers No 156, Januar 2011
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