Ein Kunstherz (künstliches Herz oder Herzimplantat) wird in den Körper von Patienten mit sehr schweren Herzerkrankungen (Herzinsuffizienz) eingesetzt. Je nach Modell kann die Pumpleistung des Herzens unterstützt oder komplett übernommen werden. Zurzeit wird die Implantation eines Kunstherzens vor allem dann erwogen, wenn ein geeignetes Herztransplantat (Spenderherz) noch nicht zur Verfügung steht, um die Zeit bis zur [[Herztransplantation|Transplantation]] zu überbrücken ("bridge to transplant"). Bei einigen Patienten können sich Herzerkrankungen wie ein Myokardinfarkt oder eine Myokarditis) unter Implantation eines Unterstützungssystems wieder so weit erholen, dass das System nach einiger Zeit wieder explantiert werden kann. ("bridge to recovery"). Wenn Kontraindikationen eine Herztransplantation verhindern, kann ein Kunstherz auch als Dauertherapie verwendet werden.

Einige Modelle sollen das kranke Herz des Patienten vollständig ersetzen, welches dann entfernt wird. Andere Modelle arbeiten lediglich unterstützend (Linksherzunterstützungssysteme, Left Ventricle Assistent Devices, LVAD) und das eigene Herz verbleibt im Körper. Zur Implantation beider Systeme wird jeweils das Brustbein (Sternum) des Patienten längs durchtrennt (mediane Sternotomie), dann die Einflusskanüle in die Herzspitze der linken Herzkammer implantiert und die Ausflusskanüle mit der aufsteigenden Aorta (Aorta ascendens) verbunden. Bei einigen Patienten konnte sich das Herz nach der Implantation eines Unterstützungssystems wieder so weit erholen, dass das System explantiert und auf eine Transplantation verzichtet werden konnte. [1]

Tatsächlich sind bei der Konstruktion eines geeigneten Implantates zahlreiche Schwierigkeiten zu überwinden. Unter anderem muss z. B. dauerhafte Haltbarkeit der beweglichen Teile und eine geeignete, möglichst transportable Energieversorgung sichergestellt werden. Ein Antrieb, der den Stoffwechsel des Patienten als Energiequelle nutzt, wäre wünschenswert, existiert aber noch nicht.


Herzimplantate unterscheiden sich von externen Herzlungenmaschinen. Während die Herzlungenmaschine, meist für einige Stunden, während Dauer von Operationen, die Funktion von Herz und Lunge ersetzt, nur an einer Stelle in den Blutkreislauf des Patienten eingeschaltet wird, muss ein nicht nur einseitig unterstützendes künstliches Herz sowohl mit dem Körperkreislauf, als auch mit dem Lungenkreislauf verbunden sein. Herzimplantate können dagegen wesentlich länger eingesetzt werden. Moderne Herzpumpen können bereits eine geschätzte Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren erreichen.

Die verschiedenen Kunstherzen lassen sich nach der geplanten Dauer der Implantation einteilen. Desweiteren kann man die Systeme nach technischen Funktionsprinzipien unterteilen.

Intraaortale Ballonpumpe

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Die intraaortale Ballonpumpe ist ein kurzfristiges Unterstützungssystem, welches über einen Herzkatheter in die Aorta plaziert wird und bis zu 14 Tagen die linksventrikuläte Pumpfunktion unterstüzt.

Linksventrikuläre Unterstüzungssysteme

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Es gibt mehrere erprobte Systeme welche pulsatil die Funktion des Herzens imitieren. Daneben gibt es neuere Axialpumpen, welche einen kontinuierlichen Blutstrom erzeugen.

Biventrikuläre Systeme

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Meistens wird als Unterstüzung wird der linke Ventrikel mit der Aorta verbunden und der rechte Ventrikel mit der Pulmonalarterie. Auf Grund des erhöten Platzbedarfes befinden sich die Pumpsysteme hier ausserhalb des Körpers. Daneben gib es noch "echte" Kunstherzen. Hier wird das Herz explantiert und ein biventrikuläres System an Stelle des Herzens implantiert. Ein Funktionsausfall füht dabei unmittelbar zum Tode.

Komplikationen

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Infektionen

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Thromboembolien

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Blutungen

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Rechtsherzversagen

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Immunreaktion

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Geschichtliche Aspekte

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JARVIK-7, künstliches Herz
 
Forschungsprojekt "Künstliches Herz" der Wilhelm-Pieck-Universität, Rostock

Als erstes brauchbares Herzimplantat gilt das Jarvik-7 von Robert Jarvik, das am 2. Dezember 1982 in der Universitätsklinik von Utah (University of Utah) dem pensionierten Zahnarzt Barney Clark (21. Januar 1921 - 23. März 1983) in einer siebenstündigen Operation eingesetzt wurde. Die Operation führte William DeVries, ein Sohn holländischer Einwanderer, aus. Clark überlebte 112 Tage und erlitt mehrere Thrombosen, bevor er starb.

Die bis dato erfolgreichste Implantation fand am 13. September 2001 im Jewish Hospital in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky statt. Einem 71-jährigen Patienten setzten Laman Gray und Robert Dowling ein Implantat ein, mit dem er 17 Monate lebte.

Siehe auch

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Dieser Artikel ist eine ergänzte, freie Übertragung von en:Artificial heart

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Einzelnachweise

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  1. http://www.springerlink.com/content/cm8mmvf37gk4wdkq/fulltext.pdf
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Kategorie:Therapeutisches Verfahren in der Kardiologie Kategorie:Medizintechnik