Changa ist eine Drogenmischung, die etwa 2004/2005 von dem Australier Julian Palmer entwickelt wurde.
Bezeichung und Inhalte
BearbeitenAls Changa wird eine rauchbare Drogenmixtur bezeichnet, die N,N-Dimethyltryptamine (DMT) und MAO-Hemmer (Beta-Carboline) als Hauptwirkstoffe und beigemengte Kräuter enthält. Der Wirkmechanismus gleicht dem des psychoaktiven Getränks Ayahuasca.[1]
Eigenschaften von Changa
BearbeitenDer DMT-Rausch hält durch den MAO-Hemmer länger an und ist intensiver, als würde das DMT auf einem Trägerstoff aufgebracht alleine oder als Freebase geraucht.
Changa ist einfacher zu lagern als DMT-Kristalle, ist dafür aber nicht schnupfbar. Für die Changa-Herstellung wird ein Trägerstoff, der geraucht werden kann, mit DMT getränkt; der MAO-Hemmer darf nicht fehlen, allerdings gibt es auch Blends (Rauchmischungen) ohne diesen, die als Changa bezeichnet werden. Der DMT-Anteil kann variieren.[2] Der zweite Wirkstoff im Changa, MAO-Hemmer (etwa Banisteriopsis-Caapi-Extract, Passionsblume, Steppenraute, Blauer Lotus oder anderes Pflanzenmaterial mit gleicher Wirkung) wirkt dem Abbau des DMT im Körper entgegen.
Des Weiteren werden verschiedene Kräuter als Inhaltsstoffe genutzt, die das Rauscherlebnis oder den Geschmack der Rauchmischung verbessern sollen. Salvia divinorum soll den Rausch verstärken, Damiana entspannen und aphrodisieren.
Wie viel Changa in der EU vertrieben wird, ist nicht klar; die Gruppe der Halluzinogene an sich weist nach dem Europäischen Drogenbericht eher eine weniger häufige Verwendung auf.[3] Sechzehn EU-Länder meldeten 2021 zusammengenommen 300 Beschlagnahmungen von DMT, insgesamt in einer Menge von 75.000 Konsumeinheiten;[3] der Konsum des Wirkstoffs ist aber auf verschiedenste Konsumformen, darunter diejenige als Changa, verteilt.
Ursprung
BearbeitenAls Erfinder der Droge gilt der Australier Julian Palmer, der zwischen 2003 und 2004 an einer Rauchmischung mit DMT und Beta-Carbolinen arbeitete, und den Namen während einer Ayahuasca-Sitzung „empfing“.[4] Jedoch gab es schon früher in den 1980er und 1990er Jahren[4] rauchbares DMT, das auf einen Trägerstoff aufgebracht wurde,[5][4] auch kombiniert mit Steppenraute.[4]
Risiken
BearbeitenDMT, der wichtigste Wirkstoff des Changa, erzeugt keine Abhängigkeit; jedoch können dem Changa jederzeit weitere Stoffe zugesetzt werden, was für Endkunden auf dem illegalen Markt ein stetes Risiko darstellt. Generell wirkt gerauchtes DMT nicht länger als 15-30 Minuten,[6] in MAO-Hemmer-Kombination etwas länger. DMT wird jedoch auch zur Therapie von psychischen Leiden eingesetzt.[1] Personen mit psychischen Störungen können jedoch sehr schlecht auf den Konsum reagieren. Bei seelischen Zuständen von Unwohlsein, Angstzuständen oder Unruhe sollte DMT nicht konsumiert werden, wenn der Konsumierende nicht wünscht, dass innerste Probleme und Gefühle ihn auf möglicherweise sehr unangenehme Weise aufwühlen. Zudem kann es bei Medikamenteneinnahme wegen der im Changa enthaltenen MAO-Hemmer zu sehr gefährlichen Komplikationen kommen, die möglicherweise lebensbedrohlich sein können.[7][8]
Rechtslage
BearbeitenIn Deutschland und Österreich ist der Inhaltstoff Dimethyltryptamin in Anlage 1 des Betäubungsmittelgesetzes bzw. des Suchtmittelgesetzes (SMG) erfasst.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Genís Ona, Sebastián Troncoso: Long-lasting analgesic effect of the psychedelic drug changa: A case report. In: Journal of Psychedelic Studies. Band 3, Nr. 1, 1. März 2019, S. 7–13, doi:10.1556/2054.2019.001 (akjournals.com [abgerufen am 21. August 2023]).
- ↑ DMT. In: raveitsafe. Abgerufen am 26. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ a b Europäischer Drogenbericht Trends und Entwicklungen 2021.
- ↑ a b c d Markus Berger: Changa: Die rauchbare Evolution des Ayahuasca. Nachtschatten Verlag, 2015, ISBN 978-3-03788-502-4 (google.de [abgerufen am 21. August 2023]).
- ↑ Christian Rätsch, Enzyklopädie der Psychoaktiven Pflanzen
- ↑ Genís Ona, Sebastián Troncoso: Long-lasting analgesic effect of the psychedelic drug changa: A case report. In: Journal of Psychedelic Studies. Band 3, Nr. 1, 1. März 2019, S. 7–13, doi:10.1556/2054.2019.001 (akjournals.com [abgerufen am 22. August 2023]).
- ↑ Stephen M. Stahl, Angela Felker: Monoamine Oxidase Inhibitors: A Modern Guide to an Unrequited Class of Antidepressants. In: CNS Spectrums. Band 13, Nr. 10, Oktober 2008, ISSN 1092-8529, S. 855–871, doi:10.1017/S1092852900016965 (cambridge.org [abgerufen am 21. August 2023]).
- ↑ Monoamine oxidase inhibitors, opioid analgesics and serotonin toxicity, P.K. Gillman, BJA: British Journal of Anaesthesia, Volume 95, Issue 4, October 2005, Pages 434–441, 28. Juli 2005, academic.oup.com
Sowie: Als Changa wird eine rauchbare Drogenmixtur bezeichnet[1], die N,N-Dimethyltryptamine (DMT) und MAO-Hemmer (Beta-Carboline) als Hauptwirkstoff enthält[1][2], zu denen Kräuter beigemengt werden. Der Wirkmechanismus ist gleich dem des psychoaktiven Getränks Ayahuasca.[1]
Eigenschaften von Changa
BearbeitenDer DMT Rausch hält durch den MAO-Hemmer länger an und ist intensiver, als würde das DMT auf einem Trägerstoff aufgebracht alleine oder als Freebase[3] geraucht.
Changa ist einfacher zu lagern als DMT Kristalle, ist dafür aber nicht schnupfbar. Für die Changa-Herstellung wird ein Trägerstoff, der geraucht werden kann, mit DMT getränkt, der MAO-Hemmer darf nicht fehlen, allerdings gibt es auch blends (Rauchmischungen) ohne diesen, die als Changa bezeichnet werden. Der DMT-Anteil kann variiren.[4] Der zweite Wirkstoff im Changa, MAO-Hemmer, etwa Banisteriopsis-Caapi-Extract, Passionsblume, Steppenraute, Blauer Lotus oder anderes Pflanzenmaterial mit gleicher Wirkung wirkt dem Abbau des DMTs im Körper entgegen.[2]
Des Weiteren werden verschiedene Pflanzliche Kräuter als Inhaltsstoffe genutzt, die das Rauscherlebnis oder den Geschmack der Rauchmischung verbessern sollen. Salvia divinorum soll den Rausch verstärken, Damiana entspannen und aphrodisieren.[2]
Manches Changa wirkt viel stärker als anderes.[5][6] Wie viel Changa in der EU vertrieben wird, ist nicht klar, die Gruppe der Halluzinogene an sich weist nach dem Europäischen Drogenbericht eher eine weniger häufige Verwendung auf[7]. Sechzehn EU-Länder meldeten 2021 zusammengenommen 300 Beschlagschlagnahmungen von DMT, insgesamt in einer Menge von 75 000 Konsumeinheiten[7], der Konsum des Wirkstoffs ist aber auf verschiedenste Konsumformen, darunter dem als Changa, verteilt.
- ↑ a b c Genís Ona, Sebastián Troncoso: Long-lasting analgesic effect of the psychedelic drug changa: A case report. In: Journal of Psychedelic Studies. Band 3, Nr. 1, 1. März 2019, S. 7–13, doi:10.1556/2054.2019.001 (akjournals.com [abgerufen am 21. August 2023]).
- ↑ a b c Changa. Abgerufen am 18. Mai 2023.
- ↑ Changa - DMT-Nexus Wiki. Abgerufen am 26. Mai 2023.
- ↑ DMT. In: raveitsafe. Abgerufen am 26. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ Justin Cooke: Changa: Smokeable Ayahuasca. In: Tripsitter. 31. Mai 2021, abgerufen am 18. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Changa: Smoking DMT infused into Ayahuasca and other Herbs. In: Julian Palmer. Abgerufen am 18. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b Europäischer Drogenbericht Trends und Entwicklungen 2021