Wortformen

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  • Teutonen (das Volk)
  • Teutone (der Einzelne)
  • teutonisch
  • teutonische
  • teutonischen
  • teutonischer
  • Teutonismus
    • auch mit h nach T?
  • Teutones (Das Volk der Teutonen)
  • Teutoni (Teutonorum) / Teutones (Teutonum) (Das Volk der Teutonen, Deutschen)
  • Teutonum (Genetiv)
  • Teutonas (Akkusativ)
  • Teutonus, Teutoni (Singular, ein Teutone, der Teutone)
  • Teutonicus, Teutonica, Teutonicum (teutonisch, germanisch)
  • Teutonici (die Teutonen, die Deutschen)
  • Teutonia (Deutschland)
  • Teutonicae (deutsch, deutsche xy)
  • Teutonicæ (deutsch, deutsche xy)
  • Teutona
  • Teutonicatum
  • Teutonico
  • Teutonicorum
  • Teutonicos
  • Teutonicaque

weitere Sprachen

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  • Teuton (engl. Teutonen)
  • teutonique (frz., deutsch)

Zusammenhängendes

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  • Teut (der Gott, auch Tuisko oder Tuiskon?)
  • Teutoboch (der Anführer der Teutonen)
  • Teutonia, Germania, Alemannia, Arminia (auch Fußballvereinsname)
  • Ordensprovinz Teutonia der Franziskaner ab 1223
    • Teutonia 1230 in sächsiche (Saxonia) und rheinische Provinz aufgeteilt. letztere in 1246/64 kölnische und oberdeutsche geteilt
  • Ordensprovinz Teutonia der Dominikaner 1221 bei Gründung des Kölner Konvents - 1825 und 1895 [1] bis heute [2] (Nur Nördlich von Bayern?) Laien-Gruppen
    • in neun Regionen, nationes: Rhenus (Nieder- und Mittelrehein), Brabatina (Flandern - soweit zum Römischen Reich Deutscher Nation gehörig - und die niederländischen Provinzen Brabant und Limburg) Alsatia (mit Basel), Sueria (Baden, Würthemberg und die Ostschweiz), Austria (Österreich und Bayern), sowie 1303 als neue Provinz Saxonia von der Teutonia abgeteilten Provinz nationes Misnia (Sachsen), Marchia (Mark Brandenburg), Hollandia (Nordholland), und Thuringa

Chronologische Fundstellen

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  • 0900, um, Latein: Regnum Teutonicorum (Ostfrankenreich)
  • 1084 Bischof Rüdiger Huozmann von Speyer, verbriefte Rechte für Juden: "Rüdiger fügte in der Urkunde hinzu, er habe den Juden so günstige Gesetze eingeräumt, wie sie sie sonst in keiner deutschen Stadt genössen (ad summam concessi illis Judaeis legem, quamcunque meliorem habet populus Judaeorum in qualibet urbe teutonici regni) [3], [4]
  • 1096 "»furor Teutonicus« [...] Der Ausdruck ist bereits geprägt im Altertum von dem Dichter Lukan in bezug auf die Teutonen. Im Mittelalter wird er zum erstenmal gebraucht von Ekkehard im Jahre 1096, und zwar in tadelndem Sinne, wie er auch später bei den Schriftstellern bald Tollheit, Unvernunft, bald Tapferkeit bezeichnen soll." (Quellenangabe: DÜMMLER, Sitz.-Ber. d. Berliner Akademie 1897. I S. 112. Lucan, de bello civilii I, 256. Annal. Egmondani SS. XVI, 453.) [5]
  • 1100-1600, Hansa Teutonica oder Hansa Alemanniae → dudesche Hanse & [6]
  • 1160, um, Hildegard von Bingen, die prophetissa teutonicaKloster Krauftal
  • 1166, „quod teutonica lingua handgemalehe vocatur“ (…das in deutscher Sprache „Handgemalehe“ genannt wird…) Codex Falkensteinensis, → Handgemahl
  • 1167, mortis teutonicae bei Rainald von Dassel
  • 1167 Schlacht bei Tusculum (Vierter Italienzug Friedrichs I.; Heiliges Römisches Reich gegen den Kirchenstaat), darüber ein Zeitgenosse aus Lodi, der die Geschichtsschreibung der Gegend nach Otto Morena (* um 1100, bis 1161 Chronist) und dessen Sohn Acerbus Morena († Oktober 1167) übernahm: "Interessant ist das Gefecht durch die übereinstimmende Überlieferung, daß die Römer trotz ihrer sehr großen Überzahl geschlagen wurden, weil sie, wie der Chronist von Lodi, selbst ein Italiener, berichtet, die Deutschen »mehr fürchteten als andere.« (Die Römer fliehen »tum quia forte justitiam non habebant, tum etiam quia postquam in campo exeunt, non sicut sui majores fecere, faciunt, imo vilissimi sunt, tum etiam qui Teutonicos magis timebant quam alios«) [...] die Deutschen seien, wie sie es zu tun pflegten, mit dem lauten Gesang »Christ ist erstanden« ins Gefecht gestürmt. [...] Die Worte lauten »signo dato maximis vocibus cantum Teutonicum, quem in bello Teutonici dicunt videlicet ›Christus qui natus‹ et cetera omnes laetantes acriter super Romanos irruerunt« [...] Die Annalen des Klosters Egmond an der Nordsee im Bistum Utrecht wissen ebenfalls von dem Siege und berichten, die deutschen Ritter seien mit dem »furor Teutonicus« angestürmt." [7]
  • 1220, um: In der Schlacht von Bouvines 1214 läßt Guilelmus Brito (Philippis X. v. 680) König Philipp August sagen: Teutonici pugnent pedites, tu, Gallice, semper eques pugna. [8]
  • 14xx Buchdruckkunst nach Venedig, die ars teutonica [9]
  • 1482, Vocabularius Teutonico-LatinusDocumenta linguistica
  • 1551, Linguae Teutonicae = Teütsch spraachJosua Maaler
  • 1573, Thesaurus theutonicae linguae Schat der nederduytschen sprake, Plaut Antwerpen Niederländische Sprache
  • 1574, Latein: Dictionarium TeutonicolatinumDocumenta linguistica
  • 1583 Etymologicum teutonicae linguae von Kilian Niederländische Sprache
  • 1617, um, Aristarchus, sive De contemptu linguae TeutonicaeAristarch & Bytom Odrzański von Opitz [10]
  • 1634 Musa teutonica von Rist, Johann
  • 1644 Klaj, Johann: Gedichte / Redeoratorien /
    • Aufferstehung Jesu Christi / Surrexit Christus!: "Teutonici auditum Vatis nova metra venite,"
    • Höllen- und Himmelfahrt / Adscendit Christus: "atque iterum Svadam Germanæ audite loquelæ; // quam stupet orantem Græcus pariterque Latinus, // Teutonicæ admirati irati fulmina linguæ."
  • 1652 [Nach dem Westfälischen Frieden]: »Die Friedenserfreute Teutonia« erscheint in Nürnberg. Birken, Sigmund von

1700-1799

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  • 1703 Historia Ensiferorum ordinis teutonici von [ http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Schurzfleisch?hl=teutonici Schurzfleisch]
  • 1704 frz., in Übersetzung 1904: Gottfried Wilhelm Leibniz in Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand (Originaltitel: Nouveaux Essais sur L'entendement humain): "Das alte Französische nähert sich mehr dem Pronvenzalischen und Italienischen, und wie das Deutsche mit dem Französischen oder vielmehr Romanischen (sonst Lingua Romana Rustica genannt) im neunten Jahrhundert nach Jesus Christus beschaffen war, sieht man aus den Eidesformeln der Söhne des Kaisers Ludwig des Frommen, welche uns deren Anverwandter Nithardt aufbewahrt hat. Man findet sonst nirgends so altes Französisch, Italienisch oder Spanisch. Für das Teutonische oder das alte Deutsche gibt es das Evangelium des Otfried, eines Weißenburger Mönches aus derselben Zeit, welches Flacius veröffentlicht hat und Schiller von neuem herausgeben wollte. [...] Da nun das Wasser auch eine Flüssigkeit ist und Geräusch macht, so ist es, wie mir scheint, gekommen, daß Ah, nachdem man es durch Verdoppelung stärker gemacht hat, also aha oder ahha, für das Wasser genommen wurde. Die Teutonen und übrigen Kelten haben, um die Bewegung besser zu bezeichnen, dem einen wie dem anderen ihr W vorgesetzt, darum bezeichnen Wehen, Wind, vent, die Bewegung der Luft, und waten, vadum, water die Bewegung des Wassers oder im Wasser. Um aber auf Aha zurückzukommen, so scheint es, wie ich gesagt habe, eine Art Wurzel zu sein, welche Wasser bezeichnet. Die Isländer, die von dem alten skandinavischen Teutonismus etwas übrig behalten haben, schwächten die Aspiration und sagten Aa; andere, welche Aken sprechen (indem sie Aix, Aquas grani verstanden), haben sie verstärkt, wie auch die Lateiner in ihrem Aqua und die Deutschen an gewissen Stellen, indem sie Ach in den Zusammensetzungen gebrauchen, um das Wasser zu bezeichnen, wie [283] wenn Schwarzach schwarzes Wasser, Biberach Biberwasser bezeichnet. [...] Aus Aqua, Aiugues, Auue haben die Franzosen endlich ihr Eau gemacht, welches sie Oo aussprechen, wobei dann vom Ursprünglichen nichts mehr bleibt. Auwe, Auge bei den Deutschen ist heutzutage ein Ort, den das Wasser oft überschwemmt und der zur Viehweide geeignet ist, locus irriguus, pascuus; in noch engerer Bedeutung aber bezeichnet es eine Insel, wie im Namen des Klosters Reichenau (Augia dives) und in vielen anderen. Und dies muß bei vielen teutonischen und keltischen Völkern stattgefunden haben, denn daher ist es gekommen, daß alles, was in einer Art Ebene wie abgesondert ist, Auge oder Ouge, oculus genannt worden ist. [...] Wenigstens ist sicher, daß die Sprache und Altertümer der Teutonen in den meisten Untersuchungen über den Ursprung, die Sitten und Altertümer Europas von Gewicht sind. Und ich möchte wünschen, daß die Gelehrten ebenso in der walisischen, biscaischen, slavonischen, finnischen, türkischen, persischen, armenischen, [285] georgischen und anderen Sprachen arbeiteten, um deren Übereinstimmung zu entdecken, was, wie ich eben gesagt habe, besonders dazu dienen würde, den Ursprung der Nationen aufzuklären."
  • 1728, Thesaurus antiquitatum teutonicarum von Johann Schilter
  • 1731, Zedler: Teutonen in Dänemark verortet, [11]
    • "Teutonia, siehe Teutschland", "Teutonicae Civitates, siehe Teutsche Städte", "Teutonicae Leges, siehe Teutsche Rechte", "Teutonica Eloquentia, Deutsche Oratorie, siehe Rede=kunst", "Teutonicae Nationis Imperium, das teutsche Reich, oder das Römische Reich Teutscher Nation, siehe Reich", "Teutonicae Provinziae, siehe Teutsche Provinzen", "Teutonicae Urbes, siehe Teutsche Städte", "Teutonica Grammatika, siehe Teutsche Sprach=Kunst", "Teutonici, Orens=Ritter, siehe Teutsche Ordens=Ritter", "TEUTOBURGUM, siehe Franckfurt am Mayn", usw. usw.
  • 1740 Johann Michael von Loen (1694–1776): Staatsroman Der Redliche Mann am Hofe; Oder die Begebenheiten des Grafen von Rivera : "Der Graf meynte, die Teutonische Fürsten solten unter sich den Anfang von einem solchen Bündnüs machen, weil sie bey ereignenden Fällen, wenn ihre benachbarte Könige zu mächtig werden solten, am ersten dürften mit untergesteckt werden. Er rieth ihnen deshalben, sich auf das genaueste mit den Licatischen, Virinischen, Cimbrinischen und Scandinavischen Höfen zu verbinden; in welchem Fall er gleichfalls die Sachen an dem Aquitanischen Hof dahin zu bringen hofte, daß sein König, als einer der Mächtigsten, diese Bündnüs mit eingehen und solche aufs beste unterstüzen solte; da sie sodann ganz Europa das Gewichte geben und andere Völker in solche Umstände setzen könten, daß sie froh seyn müsten, wenn man auch sie in dieses Bündnüs mit einschliesen wolte. [...] Ich will ihnen aber, Herr Graf, fuhr der Fürst fort, unterdessen zeigen, daß ich sie liebe und ihre Rathschläge hoch schätze: Der Fürst von Calesia, als das Haupt unsers Hauses, ist einer der mächtigsten Fürsten des Teutonischen Reiches: Er kan, im Fall der Noth, über sechszehen tausend Mann ins Feld stellen: Er hegt viele Freundschaft für mich, und läßt sich öfters auch meine gutmeynende Rathschlage gefallen." [12]
  • 1773 Friedrich Leopold Graf zu Stolberg (1750–1819) Gedicht 5. Der Harz: "Dir giebt reinere Luft, und die teutonische // Keuschheit, Jugend von Stahl; moosigen Eichen gleich, // Achten silberne Greise // Nicht der eilenden Jahre Flucht! [...] Und dein Hermann vernahm's: Sturm war sein Arm, sein Schwert // Wetterflamme! Betäubt stürzten die trotzigen // Römeradler; und Freiheit // Strahlte wieder im Lande Teuts!" (Hermen bezieht sich irgendwie auf Klopstock)
  • 1773 Krünitz:
    • Hansa: Hansa Teutonica, [...] Fr. la hanse teutonique [...] Schon im 13ten Jahrhundert hatten sie zu London eine sehr ansehnliche Factorey mit vielen Vorrechten, welche eine von ihren vier Haupt=Niederlagen war. Sie heißt in den engländischen Urkunden der damahligen Zeit Guildhalda Teutonicorum (die Innungshalle der Deutschen).
    • Kalender: Jo. Schilteri Thesaurus Antiquitatum Teutonicatum, Vlm. 1728
    • Karat: "Schilter in seinem Glossario Teutonico [...]"
    • Teut (Gott): "Teut, Tuisko oder Tuiskon, bei den alten Deutschen [...] den sie als ihren Stammvater, als den Urheber des Lebens ansahen. [...] Von ihm soll der Dienstag (Tuista) benannt worden seyn; auch will man noch jetzt richtiger Teutschland, als Deutschland schreiben. -- Die in der Geschichte vorkommenden Teutonen, welche sich mit den Cimbern und Tigurinern etc. im Jahre 113 vor Christi Geburt nach Italien wandten, und den Römern mit ihren Verbündeten Niederlagen beibrachten, aber zuletzt doch von diesen besiegt wurden, sollen auch Deutschen oder Germanischen Ursprungs seyn."
    • Trinken: "Auch im Mittelalter, wo die Handlungsweise vielseitiger und mehreren Bestimmungsgründen unterworfen ward, blieb der Einfluß des Vieltrinkens eben so sichtbar. Alle Geschichtsschreiber fanden in der Handlungsweise der Deutschen ein gewisses Ungestüm, eine Wildheit und Rohheit, von Einigen furor, von Andern impetus Teutonicus genannt. Konrad von Lichtenau, Abt von Ursperg, giebt ein Gemälde von ihrem Charakter, welches die genannte Einwirkung von allen Seiten auf das Treffendste bestätiget. Nach ihm sind die Deutschen kriegerisch, grausam, verschwenderisch, ganz unbesonnen, kein Recht, als ihren Willen erkennend, und unüberwindlich im Streite etc."
  • 1780, Ode von Voß, Johann Heinrich, 28. An Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg: Teutonia
  • 1780-1813 Gedichte von Elise Sommer (1767–?)
    • Um Klopstocks Urne!: "Wenn er laut im Hochgefühl der Freude // Dich, Teutonia, so stolz besang;"
    • Abendfeier: "[Luther] Die Wahrheit nur kämpft mit so mächt'gen Waffen; // Bedarf es, solchen Riesengeist zu schaffen, // Jahrhunderte? Heil dir, Teutonia! // Dass dich der Mann voll Muth und Kraft und Feuer // (Wie war der Deutschen Freiheit ihm so theuer) // Noch gross und stark in voller Würde sah!"
  • 1784 Johann Gottfried Herder (1744–1803) in Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit: "Als die Wandalen, Alanen, Sveven. Goten und andre teutonische Völker ihren wilden Durchzug durch die Pyrenäen nahmen und einige derselben in ihrer Nachbarschaft Reiche stifteten, waren sie noch das tapfre, unruhige Volk, das unter den Römern seinen Mut nicht verloren hatte; und als Karl der Große auf seinem Rückzuge vom Siege über die spanischen Sarazenen durch ihr Land zog, waren eben noch sie es, die durch einen listigen Angriff jene in den alten Romanen so berühmte Niederlage bei Ronceval veranlaßten, in welcher der große Roland blieb. [...] Das Schicksal der Galen in ihrem großen Erdstrich endigte traurig. Den frühesten Nachrichten nach, die wir von ihnen haben, hatten sie sowohl dies- als jenseit der Meerenge die Belgen oder Kymren zur Seite, die ihnen allenthalben nachzudringen scheinen. Dies-und jenseit wurden zuerst die Römer, sodann mehrere teutonische Nationen ihre Überwinder, von denen wir sie oft auf eine sehr gewaltsame Art unterdrückt, entkräftet oder gar ausgerottet und verdrängt sehen werden, so daß wir anjetzt die galische Sprache nur an den äußersten Enden ihrer Besitztümer, in Irland, den Hebriden und dem nackten, schottischen Hochlande wiederfinden. Goten, Franken, Burgunder, Alemannen, Sachsen, Normänner und andre deutsche Völker haben in mancherlei Vermischungen ihre andern Länder besetzt, ihre Sprache vertrieben und ihren Namen verschlungen." [13]
  • 1791, vor, Gedichte von Christian Friedrich Daniel Schubart
    • Friedrichs Tod: "Teutonia"
    • Auf Preußen: Vaterland: "Teutonia, mein großes Vaterland, // Du Riesentochter, schwingst schon wieder // Die Schlachtgeschosse in der Hand? // Reiz'st Brüder gegen Brüder?"
  • 1793 Adelung: Deutsch: "Was den Nahmen der Deuten oder Teutonen betrifft, welche anfänglich in dem heutigen Dänemark wohneten, und sich schon hundert Jahre vor Christi Geburt bekannt machten, so scheinet es, daß ihre Benennung einen ähnlichen Ursprung hat, obgleich nicht zu vermuthen ist, daß der spätere Nahme der Deutschen von ihnen entstanden sey."

1800-1899

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  • 1809 Brockhaus: Teutonen: "Teutʼs Söhne; daher auch nach der Meinung Vieler die Bennenung der Teutschen sich herschreiben soll, wie wohl eigentlich unter Teutonen nicht alle Teutschen, sondern nur diejenigen verstanden wurden, welche die Scandischen Juseln zwischen den äußersten Küsten des südlichen Scandinaviens und dem Cimbrischen Chersones gelegen, bewohnten."
  • 1813 "Voigt, Bernhard Friedrich [...] Er übernahm die Redaktion der unmittelbar nach den Leipziger Schlachttagen ins Leben gerufenen Zeitung unter dem Titel »Früchte geretteter Preßfreiheit«, die später in »Teutonia« überging und nach Nordhausen verlegt wurde, um schließlich, vom 1. Januar 1822 an, unter dem abermals geänderten Titel »Der Teutsche« wieder nach Sondershausen zurückzukehren, woselbst sie heutigestags noch als amtliches Organ (»der Deutsche«) für sämtliche Behörden des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen im Verlag von Fr. Aug. Eupel erscheint." Schmidt 1902
  • 1814 Gedicht von Christian Graf zu Stolberg, An die deutsche Rathsversammlung in Wien: Teutonia
  • 1816, um, Schulzeit von Georg Gottfried Gervinus (1805–1871) in G.G. Gervinus Leben (1860 abgeschlossen) "[7 Jahre alt, als Napoleon in Russland verlor, Einquartierung von Österreichern & Bayern, dann Russen, 1813 Truppendurchzüge, darauffolgend 3 freie Jahre] Es war dies die Zeit, wo der teutonische Schwindel von der Universität aus auch in die Schulen eindrang, und dies nicht am wenigsten grade in Darmstadt, das eine Hauptburg des bürgerlichen und studentischen Freisinns, der Verfassungsfreunde und der Burschenschaft war. Die Knaben partheiten sich wie die Gießener Akademiker in Schwarze und Weiße, und es gab Zweikämpfe wenn nicht mit Rapieren, so doch mit Ziegenhaynern. Vorübergehend wurde das Turnen bei dem Gymnasium eingeführt." [14]
  • 1820, um: Hegel über Jakob Böhme (1575-1624): "Das andere Extrem ist der theosophus teutonicus Böhme, er steht gerade im Entgegengesetzten; philosophia teutonica, – so hieß schon früher Mystizismus. Von diesem englischen Lordstaatskanzler, dem Heerführer des äußerlichen, sinnlichen Philosophierens, wollen wir zum philosopho teutonico, wie er genannt wurde, zum deutschen Schuster aus der Lausitz gehen; wir haben uns seiner nicht zu schämen." [15] Auch Theodor Mundt 1837: "Wie aber diese Sprachmengerei selbst die Noten zu einer mystischen Speculation abgeben konnte, zeigt die philosophische Prosa Jacob Böhme's, des wunderlichen Philosophus teutonicus, der noch zum Theil in das sechzehnte Jahrhundert fällt, aber auch die Kennzeichen des siebzehnten, in das er hineinlebte, an sich trägt." [16]
  • 1828, Ausführliche Teutsche Sprachlehre (Teutonia)Documenta linguistica & [17]
  • 1830: W. Grimm De Hildebrando, antiquissimi carminis teutonici fragmentum Hildbrandslied
  • 1836 "Börne, Ludwig, berühmter Publizist, ward als Sohn eines jüdischen Wechselagenten 18. Mai 1786 zu Frankfurt a. M. geboren und hieß vor seinem Übertritt zum Christentum Löb Baruch. [...] Während seiner letzten Lebensjahre ergriffen ihn die Erscheinung und das Auftreten Lamennais', des prophetischen Apostels, in mächtiger Weise; er nahm die Idee der demokratisch-christlichen Völkerverbrüderung in sich auf und sah dieselbe zunächst durch die unbedingte geistige Hegemonie Frankreichs verkörpert. In diesem Sinne nahm er seine seit langer Zeit eingegangene Zeitschrift "Die Wage" wieder auf und ließ sie als "Balance" in französischer Sprache erscheinen; gleichzeitig suchte er Menzels teutonische Einseitigkeit mit der Schrift "Menzel, der Franzosenfresser" (Par. 1836) niederzuschmettern." Brockhaus 1885
  • 1838 Damen Konversationslexokon: Teutonen: "der erste deutsche Volksstamm, welcher den Römern bekannt wurde. [...]" Deutschland (Geschichte): "Im Jahre 113 vor Christus fallen zuerst zwei deutsche Stämme, Cimbern und Teutonen genannt, in's römische Gebiet, werden aber bei Verona vernichtet."
  • 1837/1841 Brockhaus:
    • Teutonen: "waren eines der Völker wahrscheinlich germanischen Ursprungs, welche zuerst durch ihre Wanderungen das röm. Reich bedrohten. [...] Man glaubte im 17. Jahrh. die Gebeine des Teutoboch gefunden zu haben, überzeugte sich aber später, daß diese, jetzt im pariser Museum aufbewahrten Gebeine einem Mastodonton, einer untergegangenen Thierart, angehörten."
    • Deutschland: "Von den frühesten Zuständen D.'s und seiner in der Schreibekunst mindestens noch höchst unerfahrenen Bewohner enthalten griech., vornehmlich aber röm. Schriftsteller einzelne Nachrichten, von den letztern widmete jedoch in der zweiten Hälfte des 1. Jahrh. n. Chr. der Geschichtschreiber C. Cornelius Tacitus demselben ein eignes, glücklicherweise erhaltenes Werk. D. heißt darin Germanien und seine Bewohner werden Germanen genannt, was man mit Wehrmänner für gleichbedeutend hält, der Gesammtname Deutsche wird aber von dem Gott Tuisko oder Teut abgeleitet, und wenn er vielleicht auch in den ältesten Zeiten schon Gemeingut der zahlreichen deutschen Völkerschaften war, gerieth er wenigstens mehre Jahrhunderte über die Einzelnamen derselben in Vergessenheit und kam erst bei der Vereinigung derselben zu einem Volke im 9. Jahrh. wieder allgemein in Gebrauch. Zum erstenmal traten die Deutschen in den Stämmen der Teutonen und Cimbern (s.d.) 114 v. Chr. kämpfend gegen die Römer auf und der Schrecken, welcher damals vor ihnen herging, mochte durch spätere Erfahrungen nicht sehr vermindert worden sein, denn noch in I. Cäsar's (s.d.) Legionen machte man Testamente, wenn eine Schlacht mit den Deutschen bevorstand. Wol mochte der seines schönen Italiens gewohnte Römer nicht ohne Grauen an ein Land denken, das er von Jugend auf das große, das barbarische Germanien hatte nennen hören, das nach der gangbaren Schilderung 9 Tagereisen breit war und das 60 Tagereisen lange Sümpfe und Wälder bedeckten, in dessen geheimnißvollem Dunkel ihm an Körperkraft und Größe weit überlegene Menschen, ausgezeichnet durch blondes Haar und blaue Augen, und ihm zum Theil ungewohnte wilde Thiere, Auerochsen, Bäre, Wölfe, Rennthiere, Elenthiere und andere hausten, die jetzt nur in den dichtesten östl. Waldungen und in den nordischen Ländern unsers Erdtheils zu finden sind. Die Grenzen dieses Germaniens waren für die Römer im S. die Donau, westl. der Rhein, nördl. die Nord- und Ostsee, östl. ungefähr die Weichsel und das Karpatengebirge, auch wurden Dänemark, Norwegen und Schweden nicht davon geschieden, da die Bewohner aller dieser Länder, soweit sie den Römern bekannt geworden, in Gestalt, Sprache und Sitte gemeinsamen Ursprungs schienen. Während wir, durch sprachliche Verwandtschaft und uralte Sagen bewogen, in den ältesten Deutschen Einwanderer aus Asien sehen, hielten die Römer sie für Urbewohner des Landes, weil nach ihrer Meinung wol schwerlich Fremdlinge von einem so kalten, rauhen, von Morästen durchschnittenen Lande angezogen werden konnten, dessen Boden freiwillig blos kaum genießbares wildes Obst, Waldbeeren, Pastinakwurzeln, Rettige und einige andere Wurzeln hervorbrachte."
  • 1839/40: "Ehrhardt, Johann Heinrich, geboren 1805 [..] Unter seiner Leitung wurden 1839/40 zwei Lokomotiven: »Teutonia« und »Pegasus«, erstere für die Magdeburg-Leipziger, letztere für die Leipzig-Dresdener Bahn gebaut." Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1912
  • 1841 Joseph von Eichendorff (1788–1857) Gedichte:
    • Hermanns Enkel (Hermann bezieht sich auf Klopstock): "[Altdeutsch, Mode ...] Große Zeichen großer Zeiten! – // Wahrlich, säh ich nicht den Kragen // Übern schwarzen Rock geschlagen, // Schien' mir alles Ironie. // Doch wie sprech ich da? Ironisch – // Dieses Wort ist nicht teutonisch. // Undeutsch ist die falsche Freude: // Künsteln am wahrhaften Wort! [...]"
    • Entgegnung: "»Sei antik doch, sei teutonisch, // Lern, skandiere unverdrossen, // Freundchen, aber nur ironisch! // Und vor allem laß die Possen, // Die man sonst genannt: romantisch.« – // Also hört man's ringsher schallen; // Aber mich bedünkt: pedantisch, // Sei das Schlimmste doch von allen."
  • 1846 "Teutonia, literarisch-kritische Blätter für den deutschen Männergesang, redigiert von J. Otto und Dr. J. Schladebach in Dresden" [18]
  • 1852 Gründung der Rentencapital- u. Lebensversicherungsbank "Teutonia" in Leipzig Meyers 1905, Pierer 1857, Meyers 1905
  • (1854) Herder:
    • 1857: Teutonen: "lat. Teutones, Teutoni, deutsches Volk, das 113 v. Chr. mit den Cimbern wanderte u. von Marius 102 bei Aquae Sextiae vernichtet wurde; Ptolemäus nennt noch T. zwischen Elbe u. Oder, am Meere. Im mittelalterlichen Latein bildete man Teutonicus, Teutonia, was deutsch und Deutschland bezeichnen sollte."
    • 1855: Germania: "[...] hercynischen Wald nannte Cäsar das waldige deutsche Mittelgebirge, das vom Schwarzwald bis Polen zieht; später unterschieden sie jedoch die einzelnen Gebirge desselben. Die Bewohner nannten sie Germanen [63] (nach Einigen ein deutsches Wort: Speermänner, nach neuerer Meinung ein celtisches: Waldbewohner, nach neuester auch ein celtisches, aber = Männer des Kriegsgeschreies). Wann die Germanen aus Asien über das östl. Europa an Weichsel, Oder, Elbe, Weser und Rhein vordrangen, ist nicht bekannt, jedenfalls erst in den letzten Jahrhunderten v. Chr. Geburt. Sie warfen die celtische Bevölkerung über den Rhein und 113 v. Chr. drangen die Cimbern und Teutonen über den Rhein bis an die Pyrenäen, wandten sich aber gegen Italien und fanden durch Marius ihren Untergang bei Aix und Vercelli."
  • 1855 Louise von François (1817–1893) in: Aus dem Leben meines Urgroßvaters, eine bürgerlich-deutsche Geschichte: "Daß er das Zopfband löste und seinen Haarwuchs in teutonischer Freiheit auf die Schultern wallen ließ, daß er statt der Schnallenschuh Kniestiefeln und statt der Kniehosen lange Pantalons anlegte, auch noch für anderweitige Menschenrechte schwärmte, braucht vielleicht nicht erst, soll aber doch gebührentlich in Erwähnung gebracht werden." [19]
  • Grimm - kein Lemma
  • 1857 Pierer (kein Eintrag Teutonen, aber 23 mal erwähnt, nur ihr Führer Teutobod hat einen Eintrag und die Cimbern):
    • 1859 Germanische Völker: "Die G-n V. hatten mit den übrigen Zweigen des Indogermanischen Stammes ihre Urheimath im westlichen Hochasien im Gebiet des obern Oxus u. Jaxartes, wo sie sich nach Vorgang der Celten von dem Hauptstamme ablösten, [... Verteilung in Europa ...] wo sie bereits zu jener Zeit, als sie zum erstenmale in der Geschichte auftreten, längst angesessen u. selbst die Kunde von ihrer Einwanderung verschollen war. Zwar kamen durch die Eroberungszüge der Cimbern u. Teutonen, die in den letzten Jahren des 2. Jahrh. Rom an den Rand des Verderbens brachten, Germanische Völker zuerst in unmittelbare Berührung mit den Römern, doch wurde Letzteren erst in Folge der Kämpfe u. Siege Julius Cäsars in Gallien der Unterschied der celtischen u. germanischen Nationalität im Allgemeinen klar. [Einteilung unter den Germanen: auch später vieles unklar]"
    • 1858 Deutschland (1): "Deutschland (alte Geogr.), das alte D., welches mit römischem od. celtischem Namen Germania genannt wurde, hatte im N. u. O. einen weit größeren, im W. u. S. aber einen geringeren Umfang als das heutige [...] Eudosen, Suardonen, Nuithonen, sämmtlich südöstlich von den Saxonen auf dem rechten Ufer der Elbe; weiter nach O. saßen die Teutonen, Avarner, Sidiner, Rugier, Lemovier, Turcilinger; von den genannten südlich in der Richtung von O. nach W. wohnten die Helveconen, Burgundionen, [...]"
    • 1858 Deutschland (4): "Deutschland (Gesch.). I. Älteste Geschichte bis zur Völkerwanderung. [........] Von deutschen Völkerschaften traten zuerst, wenn man die immer noch sagenhaft berichteten Züge der Gothen in Südskandinavien u. Nordost-D. abrechnet, die Cimbern u. Teutonen bei ihrer Wanderung nach Süd-D., Gallien u. Italien in der Geschichte auf. Über ihre Kriege mit den Römern s.u. Cimbern."
    • 1858 Deutsch (1): "Deutsch (althochdeutsch diutisk), ursprünglich was von dem ganzen Volke (der Germanen) entweder im Gegensatz zu den einzelnen Stämmen, od. zu den Nichtgermanen gilt, allgemein verständlich, heimathlich, eingeboren. Erst zur Zeit der Karolinger, wo die deutschen Herzogthümer u. Völker zu Einem Reiche vereinigt wurden, wurde D. (mit lateinischer Form Theodisci, Theudisci) Volksname. Das Wort mit Tuisko od. Teut, in Verbindung zu bringen, ist falsch, da das anlautende T in letzteren Wörtern gegen die Gemeinschaft mit dem althochdeutschen diutisk spricht; gleichwohl haben Einige, in Rücksicht auf Teut u. die Teutonen, wie es schon in den Quellen des 10. u. der folgenden Jahrhunderte Sitte wurde, teutonisch statt theodisch od. theutisch zu schreiben, auch in neuerer Zeit das Wort Teutsch geschrieben u. während der ganzen deutschen Reichsverfassung war jene Schreibweise üblich. Auch die Annahme, als sei teusch die ejgentjich hochdeutsche u. deutsch die niedersächsische od. plattdeutsche Form, ist unrichtig."
    • 1859 Germanische Völker: "[...] wird eine der sechs (od. acht).Hauptgruppen des großen Indogermanischen Völker- u. Sprachenstammes zusammengefaßt, welchem außer mehreren untergegangenen Völkern die gegenwärtigen Deutschen, Niederländer, Skandinavier u. Engländer zugehören, u. der bisweilen auch mit dem Gesammtnamen Deutsch (von J. Grimm vorgeschlagen, jedoch von den Skandinaviern verworfen), Gothisch (nach Rask u. einigen anderen dänischen u. schwedischen Gelehrten), Gothisch-germanisch, od. wie namentlich bei den Engländern u. Franzosen, Teutonisch bezeichnet wird. Vgl. Schmeller, Über die Nothwendigkeit eines ethnographischen Gesammtnamens für die Deutschen u. ihre nordischen Stammverwandten (München 1835)."
    • 1863 Theudisci: "so v.w. Theodisci.", Theodisci: "s.u. Deutsch." (Eine doppelte Weiterleitung! :-) )
    • 1861 Potsdam: "Freimaurerlogen: Teutonia zur Weisheit u. Minerva zur Standhaftigkeit."
    • 1858 Constantnopel: "ein deutscher Handwerkerclub, genannt Teutonia,"
  • 1860, April: Times in der Übersetzung von Georg Herwegh (1817–1875), Gedichtreihe Harmlose Gedanken, Einleitung zum Gedicht Deutschland ist ein romantischer Staat: "Wie treibt man's mit Schleswig-Holstein schon zwölf Jahre lang? Was ist seit zehn Jahren für Kurhessens Volksrecht geschehen? Wie kommt es, daß die große teutonische Rasse von weder zahlreicheren noch zivilisierten Völkern in fortwährender Angst um ihre Freiheiten, ja um ihre Existenz erhalten wird? - Times"
  • 1870, etwa, Blos, Wilhelm Joseph (1849–1927) Die Hochschule: "In Freiburg gab es damals zwei alte Korps, die »Rhenania« und die »Suevia«; sodann eine Burschenschaft »Teutonia«."
  • 1871 "Buchanan Robert, engl. Dichter, geb. 18. Aug. 1841 [..] und das durch den deutsch-französischen Krieg hervorgerufene "Drama of kings" (1871), dessen zweiter Teil auch selbständig unter dem Titel: "Napoleon fallen, a lyrical drama" 1871 in zwei Auflagen erschien (der 3. Teil führt die Bezeichnung: "The Teuton against Paris" und hat Bismarck zum Helden). [20]
  • 1871-1875 Friedrich Paulsen in Aus meinem Leben (1909): "Ich hatte einen deutschen Rezensenten darüber zur Rede gestellt, daß er Mill von oben herab als stumpfsinnigen englischen Empiristen behandelt habe, mit Lebhaftigkeit aussprechend, daß derartiger Nationalismus uns vor dem Vorwurf des Teutonismus schamrot zu verstummen nötige. Ich erhielt einen Brief, worin mir der Autor aussprach, daß er die Zurechtweisung als begründet anerkenne und sein rasches Urteil bedauere." [21]
  • 1875 frz. De Hermanno Salzensi, ordinis teutonici magistro von Lavisse
  • 1885 Meyers
    • Psalter: "die Rotta der Deutschen (Cithara teutonica)" (Musikinstrument, ab 9. Jh. genannt) [22] [23]
    • Bernstein (Geschichtliches, Monopolisierung): "Epochemachend für den Bernsteinhandel war die Entsendung eines römischen Ritters durch Kaiser Nero. Wahrscheinlich wurde durch diese Expedition die bernsteinreiche Küste des ostpreußischen Samlandes dem römischen Handel erschlossen, der vorher auf den Zwischenhandel, namentlich der im nördlichen Elbgebiete wohnenden Teutonen, angewiesen war. Durch diese in der Folge sehr lebhaften Handelsbeziehungen erklärt sich der große Reichtum der Provinz Preußen an römischen Fabrikaten."
  • 1885 [England, kriegerische Einwanderungen]: "Beddoes mühevolle Untersuchungen ("The races of Britain", Lond. 1885) zeigen deutlich, wie nur in Teilen von Nord- und Ostengland der teutonische Typus überwiegt, während in dem größten Teil des Landes Teutonisch und Keltisch sich das Gleichgewicht halten und der keltische Typus immer reiner auftritt, je weiter wir nach Westen fortschreiten." Brockhaus 1885
  • 1885 Götzinger Handel: "Der Grosshändler war geradezu der industrielle Repräsentant seines Landes oder Volkes, daher sie auch im Auslande einfach Teutonici heissen."
  • 1886 Friedrich Nietzsche in Jenseits von Gut und Böse - Achtes Hauptstück. Völker und Vaterländer: "Man muß es in den Kauf nehmen, wenn einem Volke, das am nationalen Nervenfieber und politischen Ehrgeize leidet, leiden will –, mancherlei Wolken und Störungen über den Geist ziehn, kurz, kleine Anfälle von Verdummung: zum Beispiel bei den Deutschen von heute bald die antifranzösische Dummheit, bald die antijüdische, bald die antipolnische, bald die christlich-romantische, bald die Wagnerianische, bald die teutonische, bald die preußische (man sehe sich doch diese armen Historiker, diese Sybel und Treitschke und ihre dick verbundenen Köpfe an –), und wie sie alle heißen mögen, diese kleinen Benebelungen des deutschen Geistes und Gewissens." [24]
  • 1888 Junkermann, August: Memoiren eines Hofschauspielers 24.: "Auch Brooklyn wandte sein Herz mir zu. Von einem Abende, dort verlebt, berichtet die Brooklyner »Reform« wie folgt: Mit der Abendunterhaltung, welche der Onkel Bräsig-Verein letzten Sonntag in Winters Teutonia-Halle inscenierte, beginnt eine neue Epoche in der Geschichte des Vereins. "
  • 1888 Karl Bleibtreu (1859–1928) im Roman Größenwahn: "Wieso ich zu dieser Ehre kam, blieb mir schleierhaft. Mag ich gelten, wofür man will! Man lasse die Leute schwatzen! Ich habe Ihnen schon oft gesagt, daß ich in dem gang und gäben Sinne kein Antisemit bin, sondern nur so, wie alle lebenden Deutschen es sind und ein guter Bruchtheil der anständigen Juden dazu. Ich bewundere den dämonischen Selbstsucht-Instinkt dieser Race und schätze sie als zersetzendes Element für die teutonische schlafmützige Michelei. Nur darf die semitische Unduldsamkeit nicht jedes freie Wort verpönen. Ich hasse nicht die Juden, sondern den jüdischen Geist." [25] "Eine Art Menschenauflauf hemmte ihre Schritte. // Aus der Italienischen Weinkneipe unter den Linden strömte soeben eine ganze teutonische Horde urdeutscher Studenten heraus. Sie umringten einen dicken kurzen Herrn in Frack, weißer Binde und hohem Cylinder, der wie ein höherer Subalternbeamter oder wie ein strammer Unteroffizier aussah – für den Oberflächlichen, während den Tieferblickenden eine gesunde Männlichkeit in seinem gutmüthigen Gesichte anzog. [...] Er warf nämlich durch einen Staatsstreich diesen alten Herrn spornstreichs aus dem Vorstand der »Teutonischen Monopol-Colonial-Actiengesellschaft« hinaus, in den sich Bärme wie gewöhnlich hineingeschmuggelt hatte [...] Wissen Sie was, Sie sollten doch mal Ihre schneidige Stahlfeder in den Dienst unsrer patriotischen Sache stellen. Wollen Sie? Ich lade Sie hiermit feierlich ein, als Gast der ›Teutonischen Monopol-Kolonial-Actiengesellschaft‹«, er sättigte sich mit Behagen an dem volltönenden Titel, »bei uns in Afrika zu verweilen." [26]
  • 1894 Jules Verne (1828–1905) in Claudius Bombarnac (orig: Claudius Bombarnac, 1893): "Ein letztes gellendes Pfeifen der Locomotive meldet, daß der Zug sich in Bewegung setzen wird .... // Plötzlich vernimmt man laute Ausrufe, in denen sich Wuth und Verzweiflung zu gleichen Theilen zu erkennen geben, und ich höre die deutsch hervorgestoßenen Worte: // »Anhalten! ... Halt! Halt an!« // Ich sehe durch das niedergelassene Fenster. // Ein großer starker Herr mit kleinem Koffer in der Hand, einen helmförmigen Hut auf dem Kopf und die Beine in den Falten seines langen Ueberziehers verwickelt, rennt daher, daß ihm der Athem ausgeht. Er hat sich verspätet. // Einige Bahnbeamte wollen ihn zurückhalten ... Versuche nur Einer gefälligst, eine Bombe mitten im Fluge aufzufangen. Auch im vorliegenden Falle unterliegt das Recht der Gewalt. // Die teutonische Bombe beschreibt einen sehr glücklich berechneten Bogen und platzt in das Nebencoupé, dessen Thür ein gefälliger Reisender offen hält, polternd und schnaufend hinein. // Im gleichen Augenblicke rückt der Zug an, die Räder der Locomotive gleiten auf den Schienen, dann steigert sich die Geschwindigkeit ... // Wir sind abgefahren." [27] "[Japan] Unglückseliger Reisender! Wer kann sich wundern, daß unser armer Zug mit einer ganzen Sündfluth teutonischer Flüche überschüttet wurde, die der Baron »von Backbord und von Steuerbord« – wie Herr Caterna gesagt haben würde – hinausdonnern läßt. Und, offen gestanden, er hat ja am Ende ganz Recht, sich in seiner kräftigen Muttersprache auszutoben. " [28]
  • 1894 Brockhaus
    • Deutsch (Faksimile): "niederländ.duitsch, plattdeutsch dütsch, mittelhochdeutsch diutsch, tiutsch, tiusch, mittel-niederdeutsch düdesch, althochdeutsch diutisk, altniederdeutsch thiudisk, mittellat. theodiscus, theotiscus, ist mittels des Suffixes -isch, mhd. -isch, ahd. -isk "zu etwas gehörend" abgeleitet von dem Substantiv mhd. diet, ahd. diot, diota, got. thiuda "Volk", von dem unser "deuten", "deutlich" herkommt. [...] Im gelehrten und amtlichen Latein wurde im 10. bis 14. Jahrh, vorzugsweise teutonicus gebraucht, ein gelehrtes Wort, welches mit "deutsch" etymologisch nichts zu schassen hat, sondern eigentlich das Volk der Teutonen (s. d.) meint: teutonicus schreiben lat. Schriftsteller im Sinne von deutsch seit ungefähr 50 v.Chr.; besonders aber werden in den mittelalterlichen Urkunden zur Zeit der Kolonisation von Ostdeutschland die deutschen Kolonisten Teutonici im Gegensatz zu den eingesessenen Slawen genannt. [...] Daß heute noch der Schweizer und Österreicher seine Nationalität als die deutsche bezeichnet, ist lediglich unserer gemeinsamen Schriftsprache zu verdanken. Doch beginnt jetzt der Sprachgebrauch sich immer mehr Geltung zu verschaffen, daß nicht nur im politischen, sondern auch im nationalen Sinne der Schweizer und Österreicher dem Deutschen, d. i. dem Reichsdeutschen, gegenübergestellt wird."
    • Teut, ein in der Klopstockschen Schule entstandener Name eines german. Gottes, zu dem das Wort Teutonen die Veranlassung gegeben hat. Alte Quellen kennen keinen solchen Gott, auch nicht als Nebenform für Tuisto."

1900-akt

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  • 1903 Jules Verne (1828–1905) in Die Gebrüder Kip (orig: Les Frères Kip, 1902): "- Nach dem 1884 zwischen Deutschland und England abgeschlossenen Vertrage trat ich dann mit den von den deutschen Ansiedlern gegründeten Kontoren in Verbindung. Unser »James-Cook« wurde ausschließlich für diese Reisen ausersehen, die einen steigenden Nutzen abzuwerfen versprachen. – Hat der Handel seit jenem Vertrage schon an Umfang zugenommen? – Ganz unleugbar, Herr Kip, und ich glaube, er wird sich auch noch weiter entwickeln. Die teutonische Rasse ist leicht zum Auswandern bereit, wenn das einen reellen Nutzen erwarten läßt." [29]
  • 1905 Meyers
    • Brasilien [deutsche Kolonien] "namentlich in Rio Grande do Sul: São Leopoldo, Porto Alegre, Nova Petropolis, Santa Cruz, São Lourenco, São Feliciano, Taquary, Hamburger Berg, São Angelo, Santa Maria, Germania, Montalverne, Teutonia, Neuberlin, Estrella, Feliz, Escadinya, Bom Principio, Marata, São Martinho, Mundo Novo, Tres Forquilhas, São Petro"
    • 1909 Rom: [52 kirchliche Kollegien und Seminare] "2 Collegi Teutonici"
    • 1906 England: "Aus einer Mischung dieser verschiedenen Elemente ist der Engländer hervorgegangen, der sich wohl selbst vorzugsweise Angelsachse nennt, der aber doch ein gut Teil keltischen, d.h. britischen Blutes in seinen Adern hat. Beddoes Untersuchungen (»The races of Britain«, Lond. 1885) zeigen deutlich, wie nur in Teilen von Nord- und Ostengland der teutonische Typus überwiegt, während in dem größten Teil des Landes Teutonisch und Keltisch sich das Gleichgewicht halten und der keltische Typus immer reiner auftritt, je weiter wir nach W. fortschreiten."
  • 1909 Detlev von Liliencron (1844–1909) im Gedichtband Gute Nacht: Deutschland: "Hundert Jahre sind es bald, // Als Despot Napoleon, // Weggehaun und weggeknallt, // Lief auf Leipzigs Feld davon. // Guten Schluß gemacht // Hat die Völkerschlacht, // Und er hatte seinen Lohn. // // Einmal noch, nach manchem Jahr, // Will der Franzmann unsern Rhein; // Der teutonische Barbar // Jagt ihn über Stock und Stein. // Sedan, hoch! Hurra! // Und mit Gloria // Drangen wir in Welschland ein. [...]"
  • 1917 Sigmund Schenkling in Erklärung der wissenschaftlichen Käfernamen - Kapitel: Arten, Unterarten, Varietäten, Aberrationen: "teutōnus, a, um, teutonisch, deutsch." [30]
  • 1918 Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch Teutoni: "Teutonī, ōrum, m. u. Teutonēs, um, m., uralter Kollektivname aller germanischen Stämme, dann die Auswanderer mehrerer germanischer Stämme zwischen der Elbe u. Weichsel, die nebst den Zimbern in das römische Reich einfielen u. es hart bedrängten, aber von C. Marius völlig geschlagen wurden,
    • Form -ī, Caes. b.G. 1, 43, 4. Cic. de imp. Pomp. 60. Liv. epit. 67 extr. Vell. 2, 8, 3; 2, 12. § 2 u. 4. Sen. ep. 94, 66. Plin. 4, 99. Flor. 3, 3, 1. Frontin. 2, 4, 6:
    • Form -ēs, Aur. Vict. de vir. ill. 67. Eutr. 5, 1 u. 2:
    • Genet. Teutonum, Caes. b.G. 7, 77, 12. Vell. 2, 12, 4 (u. dazu Kritz):
    • Akk. Teutonas, Flor. 3, 3, 7. Oros. 5, 16, 1. –
    • Sing. Teutonus, ī, m. = ein Teutone, Frontin. 4, 7, 5; u. kollekt. der Teutone, Lucan. 6, 259. –
    • Dav. Teutonicus, a, um, teutonisch, u. poet. = germanisch übh., ritus (Plur.), Verg.: opes, Prop.: capilli, Mart.: victoria, Val. Max.: Cimbrica Teutonicaque militia, Vell.: bellum Cimbricum et teutonicum, Flor.
  • 1919 Kurt Tucholski in Das Elternhaus]: "»Wir kommen nunmehr«, sagte unser freundlicher Führer, »zu den Nationaleltern (parente furore teutonico affecti). Aber treten Sie nicht so nahe heran, Sie könnten sich verletzen!«" // Eine Kugel kam geflogen – hoch über unsere Köpfe hinweg. Sie kam aus einem schwarzweißrot angestrichenen Blasrohr, das ein feldgrau gekleideter Junge mit Brille eben absetzte. »Friedrich Wilhelm!« donnerte eine Männerstimme. »Adalbert! Hans Oskar!« Rrrums – machte es in der Stube, und schnurgerade ausgerichtet standen drei Jungen wie die Orgelpfeifen da. Der Vater betrat die Szene, ein Greis von mächtigen Dimensionen, furchtbar anzuschauen. Er nagte an einem ungeheueren Speckbrot. Als er es verschluckt hatte, war er wie steinerner Grimm anzuschauen. Er schrie: »Disziplin! Nur der Kadavergehorsam kanns machen!« – »Nieder mit allen Nichtdeutschen!« piepste der Jüngste. »Schweig! Bevor ich dich frage!« rief der Vater in erschrecklichem Baß. »Aber hasts brav gemacht!« Und dann, die Hände in den Hüften: »Ich habe gestern wieder ein Buch in der Kinderstube gefunden! Wenn mir das noch einmal vorkommt! Bleisoldaten spielen sollt ihr! Griffe kloppen! Felddienstübungen machen zur Ertüchtigung der Jugend. Mama geht als Krankenschwester mit! Ein Buch –! Rasselbande! Potz Schwerebrett! Höllendunner . . . « Wir konnten ihn noch hören, während wir schon weitergingen."
  • 1921 Kurt Tucholski in Hepphepp hurra!: "Keiner ahnt, wie er sein Vaterland blamiert, wenn er zugibt, daß ein verheerender Einfluß seiner Juden ein ganzes Land ruinieren könne. Die ärgsten Durchhalteschreier im Kriege waren nicht Juden, sondern interessierte Offiziere und Beamte, teutonische Professoren und evangelische Frauen, die durch ihre Maulfertigkeit das Land ins Unglück gehetzt haben. In ein Unglück, das man nun den Juden zuschreiben will."
  • 1923 Siegfried Wagner (1869–1930) in Erinnerungen Kapitel Auf den Philippinen :"Es machte sich damals ein gewisser Typ von Hyperwagnerianern breit, der fast unangenehmer war als die Feinde: Leute, die von Morgen bis Abend Zitate aus den Werken meines Vaters anführten. So kannten wir eine Dame, die beim Naseputzen ihres Mannes ausrief: »War das sein Horn?« Diesen Anhängern galt meine Mutter als nicht genügend echt teutonisch. Sie wußten, daß sie mütterlicherseits französisches Blut in sich hatte und in Paris erzogen worden war! Alles recht verdächtige Momente, um an ihrer deutschen Gesinnung zu zweifeln – – –!!!! Als meine Mutter bei einer recht unliebsamen Auseinandersetzung mit jener eben erwähnten Dame bei dem Ertönen eines Donnerschlages scherzend ausrief: »Sehen Sie, Zeus grollt,« erwiderte jene, vorwurfsvoll korrigierend: »Sie halten es mit Zeus, ich – ich halte es mit Wotan.«"
  • 1927 Kurt Tucholski in Deutsche Richter: "Artig soll der Angeklagte sein, ein Untertan, ein Fibelkind, in den Augen jenen hündischen Ausdruck, mit dem deutsche Soldaten vor ihren Schindern stramm stehen mußten. Hände an die Hosennaht! Stehlen darfst du. // Etwas ganz und gar Grausliches, wenn die ›akademische Bildung‹ einem falsch deutsch sprechenden, einem unbeholfen nach Worten suchenden Angeklagten gegenübergestellt wird – wenn teutonisch geredet wird, in albernen und billigen Phrasen, mild stiefväterlich, stets die Burschenschaft oder den Stammtisch als imaginären Zuhörer . . . das geht bis zum geschmacklosen Hohn, bis zu kindischen Feststellungen, die nicht zur Sache gehören und für die so ein Richter aus dem Amt gejagt werden müßte. Und aus alledem spricht immer, immer: »Wozu halte ich mich eigentlich solange mit Ihnen auf? Mein Urteil ist längst fertig.«"
  • 1929 Kurt Tucholski in Ein besserer Herr: "[Buchbesprechung, Oberschlesien, Trennung DE-PL, Freikorps, Faschisten] Da steht zum Beispiel gegen die englische Politik: »Und so ereignete es sich, daß in diesen schweren Stunden des germanischen Stammlandes plötzlich eine Welle teutonischer Solidarität gegen die Kreide Felsen der Insel schlug . . . « Was! Diese Promenadenmischung wild gewordener Kaschuben wird uns als Block teutonischer Solidarität geschildert. Aber es ist ja nicht wahr, daß die sechzig Millionen immer ein einziges Ding sind; gespalten sind sie, durch den Klassenkampf zerrissen, in ihren Anschauungen, ihrem Herkommen, ihrer Abstammung so weit voneinander unterschieden, daß man schon auf das Heimatgefühl, das ganz und gar unpolitisch ist, zurückgreifen muß, um wirklich sagen zu dürfen: Deutschland. Aber wenn es doch einen so schönen Aktschluß ergibt!"
  • 1940 Deutsche Soldaten sollen eine Bibliothek in Belgien zerschossen haben, in nach ihrem Glauben gestanden haben soll: "»Furore Teutonico Diruta Dono Americana Restituta«, zerstört durch deutsche Wut, wiedererrichtet durch amerikanische Schenkung" [31]
  • 1945: Alfred Einstein in Mozart. Sein Charakter, sein Werk - Kapitel Patriotismus und Bildung: "[1785] Klein, der Lieferant der Libretti für die[109] »Teutsche Oper« unter Karl Theodor, hatte einen »Kaiser Rudolf von Habsburg« gedichtet, den er Mozart zur Komposition anbot. Aber Mozart zögert, sogleich eine Zusage zu geben, wünscht erst Näheres über die Möglichkeiten der Aufführung eines solchen Werkes zu erfahren und schildert all die Mißlichkeiten und Unzulänglichkeiten, denen die Weiterführung der Deutschen Oper in Wien begegne. »wäre nur ein einziger Patriot mit am brette – es sollte ein anders gesicht bekommen! – Doch da würde vielleicht das so schön aufkeimende National-theater zur blüthe gedeihen, und das wäre Ja ein Ewiger Schandfleck für teutschland, wenn wir teutsche einmal mit Ernst anfiengen teutsch zu denken – teutsch zu handeln – teutsch zu reden, und gar teutsch – zu Singen!!! –« [...] Gluck hat Oden Klopstocks in Musik gesetzt und wollte Musik zu dessen vaterländisch-teutonischer »Hermanns Schlacht« komponieren. Mozart parodiert in einem der Bäsle-Briefe (10. Mai 1779) eine berühmte Ode Klopstocks (»Edone«), später noch von Zumsteeg und Schubert komponiert."
  • 1945: JUSTICE JACKSON: "Ich will mich bei diesem Thema nicht länger aufhalten, muß aber noch ein weiteres widerwärtiges Dokument anführen, das beweist, wie vorsätzlich und planmäßig diese Verfolgungen der Juden waren. Ich habe hier einen Bericht, der mit teutonischer Hingabe an die Einzelheiten geschrieben ist. Er enthält Aufnahmen, die seinen fast unglaublichen Wortlaut bestätigen sollen, und ist schon in Leder eingebunden mit der liebenden Sorgfalt, die an ein stolzes Werk gewandt wird. Es ist der Originalbericht des SS-Brigadeführers und Generals der Polizei Stroop, der mit der Zerstörung des Warschauer Ghettos beauftragt war." [32]
  • 1946: JUSTICE ROBERT H. JACKSON, HAUPTANKLÄGER FÜR DIE VEREINIGTEN STAATEN: "Gegenüber dem Sowjetvolk und den Sowjetgefangenen kannte die teutonische Wut keine Grenzen mehr, und dies trotz der Warnung des Admirals Canaris, daß die Behandlung das Völkerrecht verletze. [...] Hätte man in ganz Deutschland zur Aufnahme von Hunderttausenden von Opfern Hunderte von Konzentrationslagern errichten können, von denen jedes einzelne Bauarbeiter und Baumaterial erforderte, Personal zum Betrieb und zur Überwachung, sowie eine enge Eingliederung in die Wirtschaft... hätte man solche Anstrengungen in der deutschen Autokratie entfalten können, wenn sie nicht in den Plan hineingepaßt hätten? Ist die teutonische Leidenschaft für Organisation plötzlich für ihre Toleranz von außerplanmäßigen Tätigkeiten berühmt geworden? Jeder Teil des Planes fügte sich in jeden anderen ein." [33]
  • 1946: JUSTICE JACKSON: "Die Deutschen waren von jeher peinlich genau in ihren Aktenaufzeichnungen, und die Angeklagten teilten durchaus die teutonische Leidenschaft für Gründlichkeit, Dinge zu Papier zu bringen." [34]
  • 2001: Tagung Germania latina - Latinitas teutonica vita publica, scientiæ, studia humaniora a litteris renatis usque ad sæculum nostrum (Lateinisches Deutschland - Deutsche Latinität: Politik, Wissenschaft, humanistische Kultur vom späten Mittelalter bis in unsere Zeit) [35]