Die Form (engl. algebraic form) ist ein Begriff aus dem mathematischen Teilgebiet der Algebra, der seit 1782 verwendet wird.[1] Formen lassen sich als homogene Polynome auffassen.

Definition

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Eine Form ist ein Polynomfunktion in zwei oder mehreren Variablen, wenn jedes ihrer Monome (also jeder ihrer Summanden) denselben (Total-)Grad hat.

Ausführlich: Es sei   kommutativer Ring mit Eins. Man denke sich einen Integritätsbereich oder einen Hauptidealring oder gar einen Körper  . Jedes Polynom aus der Polynomalgebra   in   Unbestimmten   liefert durch den Einsetzungshomorphismus eine Polynomfunktion  .

Ein Polynom   heißt homogen vom (Total-)Grad  , wenn  . Die zugehörige Polynomfunktion   heißt dann eine Form oder eine homogene Polynomfunktion vom Grade   in   Variablen. Niedrige Werte für   und   werden mit folgenden Attributen bezeichnet:

Übliche Attribute von Formen
Grad
  Attribut engl.
  linear linear
  quadratisch quadratic
  kubische cubic
  biquadratisch oder quartisch quartic
   -ic
(Stufe?)
  Attribut engl.
1
2 binär binary
3 ternär ternary
4 quaternär quaternary
   -ary

Eigenschaften

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Für eine Form vom Grade   in   Variablen gilt:  .


Beispiele und Spezialfälle

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  1. Das Polynom   von Grad drei in drei Variablen   liefert eine ternäre kubische Form.
  2. Das Polynom   liefert ein quaternäre quadratische Form in den vier Variablen  .
  3. Das Polynom   liefert eine senäre quadratische Form in den vier Variablen  .
  4. Das Polynom   liefert keine Form, ebensowenig  .
  5. Ein homogene Form in einer oder mehreren Variablen vom Grad eins nennt man Linearform. Es ist eine lineare Abbildung.
  6. Ein Polynom in zwei Variablen vom Grad eins, also eine binäre Linearform, nennt man Bilinearform.
  7. Eine ternäre Linearform heißt Trilinearform.
  8. Für allgemeines   spricht man von Multilinearform der Stufe  .
  9. Ein Polynom in   Variablen, welches in jeder Variablen linear ist (also in jeder Variablen den (partiellen) Grad   hat), nennt man eine  -Multilinearform. Es hat dann den (Total-)Grad  .
  10. Eine besondere Klasse der Multilinearformen sind die Elemente der äußeren Algebra. Diese werden in der Differentialgeometrie zu Differentialformen verallgemeinert.
  11. Eine Sesquilinearform ist eine binäre Form über dem Körper  , die in einem der beiden ARgumente linear, im anderen semilinear oder (synonym) antilinear ist. Dies ist ein Sonderfall, der für den Körper der komplexen Zahlen typisch ist. Es wird dazu die komplexe Konjugation (als eine Involution) benötigt.

Formen auf Moduln oder Vektorräumen

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Der Grundring   ist ein Modul über sich selbst, im Falle eines Körpers ein (eindimensionaler) Vektorraum über sich selbst. Linearformen lassen sich auch allgemeiner auf Moduln oder Vektorräumen definieren. Ist der Modul frei (wie im Falle eines Vektorraums), so lässt sich jedes Argument der Multilinearform mit einem  -Tupel von Koordinaten angeben, so dass die Multilinearform insgesamt   Elemente des Grundringes bzw. Grundkörpers als Variablen annimmt (  Spaltenvektoren der Dimension  ). Wesentlich ist jedoch, dass das Bild stets in   liegt.

Für   ist eine Linearform ein Element des Dualraumes  .

  • Symmetrische Form: Nach dem Haupsatz eine Polynomfunktion in elementarsymmetrischen Polynomen.
  • Antisymmetrischen Formen

Anmerkung

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Wesentlich für Multilinearformen ist, dass ihre Werte im Grundring (bzw. Grundkörper)   liegen. Multilineare Abbildungen können Werte in Modul über   haben. Auch quadratische Abbildungen   (das sind Summen   von bilinearen Abbildungen   und linearen Abbildungen  ) können Werte in Moduln haben. Sie sind genau dann quadratisch homogen, wenn  . Tatsächlich sind nämlich   und   durch   eindeutig bestimmt, wenn in   eine eindeutige Halbierung (Division durch  ) gegeben ist.



Polarisierung

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(siehe encyclopediaofmath.org)

Eine  -fach multilineare Abbildung   mit   Moduln   liefert eine homogene Funktion   vom Homogenitätsgrad   durch  . Für   gilt dann  .

Auf diese Weise liefert im Falle von   eine  -fache Multilinearform eine einfache Form   vom Homogenitätsgrad  . Ist  , so gilt   für ein konstantes   und mithin  .

Unter bestimmten Voraussetzungen lässt sich auch umgekehrt einer Form   der Stufe 1 und des Grades   eine Linearform   der Stufe   zuordnen, so dass für beide die Beziehung

 

gilt. Diesen Zuordnungsvorgang nennt man Polarisierung, und er wird durch die Polarisierungsformel gegeben.

So vermittelt zwischen quadratischen Formen und Bilinearformen die Polarisierungsformel  .

Für allgemeines   gilt die Formel (siehe encyclopediaofmath.org).

Allgemein setzt die Polarisierungsformel eine homogene Form   (der Stufe 1) vom Grade   in Beziehung zu zu einer multlinearen Form   der Stufe   über einem Körper   der Charakteristik Null

 
Voraussetzung an die Charakteristik
Ungleich Null, oder mit Teilbarkeit durch 2.

Eigenschaften

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Formen sind Abbildungen, homogene Polynome sind Elemente aus einem Polynomring. Formen stehen also zu homogenen Polynomen in ähnlicher Beziehung wie Polynomfunktionen zu Polynomen. Die Begriffe „Form“ und „homogene Polynomfunktion“ sind synonym.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. algebraic form Merriam-Webster, abgerufen am 16. Oktober 2023

Kategorie:Algebra