Als Miglied der Jury des 8. Schreibwettbewerbs möchte ich hier die Punkte aufführen, die mir bei einem Artikel, der gewinnen möchte, wichtig sind.
- In allererster Linie muss der Artikel sein Thema behandeln ohne abzuschweifen und sich in Nebensächlichkeiten zu verlieren. Der Inhalt muss inhaltlich richtig, umfassend, aber auch auf das eigentliche Thema begrenzt sein.
- Die allgemeinen Richtlinien in der WP bezüglich Verlinken, Überschriften, Gestaltung etc. müssen eingehalten sein. Gegen Layoutexperimente oder andere gestalterische Elemente, die die Aussage des Textes unterstützen, habe ich nichts einzuwenden, Selbstzweck sollte dies aber nicht sein. Aber bitte keine Linkwüsten, externe Links im Fliesstext etc.
- Die Sprache des Textes muss enzyklopädisch sein, sollte aber dem behandelten Thema entsprechen. Also bei einem "leichten", "unterhaltenden" Thema darf die Schreibe etwas lockerer sein und sollte den Spass an dem Thema rüberbringen. Dabei darf die Grenze zur Fanlastigkeit jedoch nicht überschritten werden. Bei einem ernsten, eventuell sogar umstrittenen Thema, muss die Sprache sachlich sein und jeglichen Eindruck einer Wertung vermeiden. Um es etwas flapsig auszudrücken, es darf, ja bei manchen Themen muss es sogar stauben.
- Ich lege Wert auf sachliche, präzise, knackige, prägnante, verständliche und abwechslungsreiche Formulierungen. Geschwurbel, inhaltsloses Geblubber, Blähwörter und die Verwendung von Euphemismen wird von mir nur in sehr geringem Umfang toleriert.
- Bilder sollen den Artikel illustrieren und die Aussage des Textes unterstützen und ihn nicht erschlagen bzw. nur einfach hübsch sein. Bei Artikeln zu historischen Themen ist deshalb eine sorgfältige Auswahl der verwendeten Bilder notwendig. Aber auch bei Artikeln zu technischen Themen sind Diagramme und Zeichnungen wenig sinnvoll, wenn diese einem Laien ohne ein mehrjähriges Studium nichts sagen. Die Bildrechte müssen selbstverständlich geklärt sein.
- Aktuelle Literatur muss unbedingt sein. Darstellungen zur Geschichte die auf dem Stand des 19. Jahrhunderts beruhen sind für mich nicht preiswürdig. Nach Möglichkeit sollten die neuesten Erkenntnisse der Geschichtswissenschaften in den Artikel einfließen. Einen Abschnitt zur Rezeptionsgeschichte bzw. Einschübe zu diesem Thema werden ausdrücklich befürwortet. Wo es passt (Stichwort Theoriefindung), sollten Quellen verwendet und eventuell zitiert werden. Belege für umstrittene oder schwer zu recherchierende Fakten nach Wikipedia:Quellen sind ebenfalls höchst willkommen. Zitate, direkt und indirekt, müssen ausnahmslos belegt sein. Ansonsten bin ich kein allzu großer Fan übertriebener Referenzierungen.
- Bei fehlenden oder sehr wenigen Weblinks drücke ich ein Auge zu, wenn es sich um ein Spezialthema handelt, dass im Web nur wenig verfügbar ist oder aber der Artikel über alles hinausgeht, was im Web bisher zu finden ist. Bei wahlos verwendeten Weblinks gibt es aber Abzüge in der B-Note.
- Der Artikel sollte zumindest im ersten Teil den berühmten Omatest bestehen. Dass es bei bestimmten, spezialisierten Themen aus der Mathematik, Physik, Informatik, Chemie, Geschichte etc. kaum möglich ist einen umfassenden Artikel zu erstellen ohne gewisse Grundlagen vorauszusetzen ist mir hingegen klar. Dennoch darf sich solch ein Artikel nicht im „Fachchinesisch“ verlieren.
- Wiki-Links sollten sparsam und zielgenau gesetzt werden. Sie sollten so verwendet werden, dass sie dem Leser einen weiteren Einblick in das Thema oder verwandte Gebiete bieten. Allerweltsbegriffe und die Verlinkung sachfremder Begriffe sehe ich sehr ungern. Gelegentliche rote Links sind tolerierbar, wenn sich darunter keine für das Verständnis des Artikels notwendige Begriffe befinden.
- Navileisten, Tabellen und andere Metaelemente (wenn überhaupt notwendig) sollten sehr sparsam und nutzbringend für den Leser verwendet werden. Alles andere führt bei mir zu Abwertungen.