Die Herstellung von Trauerwaren (bzw. Bestattungswaren) entstand um die Mitte des 19. Jahrhunderts und entwickelte sich oftmals aus einem Weißwaren- und Ausstattungsgeschäft oder aber aus einem Blumengeschäft, das zusätzlich Totenschmuck, Wachsschleifen und Grabkränze anzubieten hat.

Die textile Verhüllung der Toten ist älter als der Sarg. In Binden gewickelte ägyptische Mumien sind Vielen bekannt, textile Reste von Grabfunden anderer Zeiten und Kulturen werden in archäologischen Museen verwahrt, und auch die Bibel berichtet von der Auferweckung des Lazarus (Joh. 11, 4), dass dieser in Binden eingewickelt gewesen ist. Mittelalterliche Stundenbücher zeigen Beisetzungen, bei denen der Verstorbene in ein großes Tuch eingenäht, ohne Sarg in das Grab hinabgelassen wurde.

Regelrechte Sterbe- oder besser Totenkleidung, die dem Verstorbenen bewusst angezogen wird, ist aber erst seit der Renaissance üblich.

Es sind entsprechend aufwendige (Festtags-) Kleider, die der Verstorbene für sein „letztes Fest" auf Erden trägt.

In der Barockzeit wandelt sich sodann das Trauerverständnis zu einer theatralischen Übersteigerung und damit auch der Prunk der Leichenkleidung.

Nach allen übersteigerten Ausschweifungen folgt immer auch eine Phase der Reformen und Verbote, der Ernüchterung und Reduktion. Diese kennzeichnen erstmals das ausgehende 18. Jahrhundert.

Das schlichte weiße Sterbehemd, oftmals identisch mit dem Brauthemd wird Teil der (ländlichen) Aussteuer.

Zu Beginn des 19. Jahrhundert greift daneben aber ein erneutes „Herausputzen" der Leiche mit eigens gefertigter Sterbewäsche oder der Hochzeitskleidung, dem Kirchen- oder Festtagsgewand nicht nur auf alle Bevölkerungsschichten, sondern sogar auf die Sarginnenverkleidung über.

Trauerwaren und Bestattungsbedarf

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Durch den Wandel der Zeit und die Veränderung im Blick auf die Trauerkultur hat sich der Begriff "Trauerwaren" stetig verändert. Handelte es sich damals hauptsächlich um textile Produkte umfasst der Begriff nunmehr alle dazugehörigen Bedarfsgüter für eine Bestattung. Unter Trauerwaren zählen dadurch neben den klassischen Produkten wie Sargdecken und -kissen, Sterbekleidung und Tragetücher heutzutage auch Urnen, Sargzubehör wie Griffe und Kreuze sowie der Bereich Friedhofstechnik.

Herstellung von Trauerwaren

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Die älteste noch produzierende Spezialfirma für Trauerwaren und Bestattungsbedarf hat seit 1849 ihren Sitz in Regensburg. Der damalige Inhaber folgte bereits 1849 dem Zeittrend und nutzte seine Erfahrungen aus der Textilbranche um eine "Trauerwarenfabrik" zu gründen. Noch heute produziert die Firma Leonhard Goetz Nachf. den größten Teil ihres Trauerwaren-Sortiment