Langenhagen Mitte | |
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Empfangsgebäude
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Daten | |
Bahnsteiggleise | 4 |
IBNR | 8003545 |
Preisklasse | 3[1] |
Eröffnung | 2000 |
Lage | |
Land | Niedersachsen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 26′ 22″ N, 9° 44′ 24″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Niedersachsen |
Der Bahnhof Langenhagen Mitte ist ein Haltepunkt der Kategorie 3 in der gleichnamigen 50.000-Einwohner-Stadt Langenhagen nördlich der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Der Haltepunkt wurde zur Expo 2000 als vierter Langenhagener Bahnhof eröffnet[3] und liegt benachbart zu den Bahnhöfen Hannover Vinnhorst und Langenhagen Pferdemarkt am gemeinsamen Abschnitt der Bahnstrecke Hannover-Hamburg sowie der Heidebahn. Der Aufgabenträger des Bahnhofs ist die Region Hannover.
Lage
BearbeitenDer Haltepunkt befindet sich am westlichen Rand der Langenhagener Kernstadt. Während sich auf der östlichen Seite Wohnbebauung rund um den Bahnhofsvorplatz befinden, grenzen an die westliche Seite der Langenhagener Ortsteil Godshorn sowie ein Gewerbegebiet, in welchem sich auch nahe dem Bahnhof eine Eislaufhalle befindet. Ebenfalls auf der östlichen Seite grenzt direkt an den Bahnhof ein Bürogebäude und ein Busbahnhof an. In einigen hundert Metern Entfernung liegt das Langenhagener Stadtzentrum.
Bahnhofsanlage
BearbeitenAn vier Bahnsteigkanten, welche sich auf einem Inselbahnsteig und 2 Seitenbahnsteigen befinden, können die Züge halten. Entsprechend gibt es vier Bahnsteiggleise, Durchfahrtsgleise für den Personenfernverkehr und Güterzüge sind nicht vorhanden. Alle Bahnsteige sind barrierefrei zu erreichen.[4]
Bezeichnung
BearbeitenDie offizielle Bezeichnung des Bahnhofs ist Haltepunkt Langenhagen-Mitte, aufgrund der Größe des Haltepunkts wird mitunter der Begriff Bahnhof Langenhagen Mitte verwendet.[5]
Geschichte
BearbeitenAls deutlich wurde, dass Langenhagen einen S-Bahn-Anschluss erhalten würde und das Zentrum Langenhagens sich zu sehr vom heutigen Bahnhof Langenhagen Pferdemarkt entfernt hatte, begannen die Planungen für einen neuen Bahnhof, welche sich an der auszubauenden Ost-West-Achse Langenhagens von den westlichen Ortsteilen ins Zentrum befinden sollte. Der jetzige Standort wurde dabei gewählt, da er sich an dem Punkt der Eisenbahnstrecke befand, welcher an der direkten Verbindung Langenhagens mit dem westlichen Ortsteil Godshorn liegt, sodass sich hier ein guter Kreuzungspunkt u. a. zu den Buslinien errichten ließe. Die Planer standen jedoch vor dem Problem, dass die Bestandsstrecke bereits vollständig ausgelastet war, daher wurde der Bahnhof in den Ausbau der Strecke durch 2 S-Bahn-Gleise eingebunden. Als positiver Effekt erwies sich, dass das Areal noch unbebaut war und die Anlage somit großzügig ausgebaut werden konnte. Letztendlich stellte sich aber das Problem, die Fern- und Regionalbahnsteige zu finanzieren, da dies nicht mit für den S-Bahn-Ausbau vorgesehenen Mitteln erfolgen konnte, obwohl von Anfang an vorgesehen war, den Fern- und Regionalverkehrshalt an diesen Bahnhof zu verlegen. Bei Verhandlungen mit den zuständigen Trägern des Personenverkehrs konnte dennoch eine Einigung erzielt werden, in welcher einerseits die Finanzierung gesichert wurde, andererseits aber alle Träger sich in sämtliche Planungen einbringen konnten. Ferner wurde das Bahnhofsumfeld mit Vorplatz, P+R-Anlage sowie Busbahnhof aus dem Projekt ausgeschlossen und der Bau der entsprechenden Anlagen an die Stadt Langenhagen übertragen. Die Einrichtung eines Fernverkehrshalt wurde unter der Bedingung mit der Deutschen Bahn getroffen, dass ein guter ÖPNV-Anschluss, welcher in diesem Fall Buslinien waren, besteht. Insgesamt kostete der Bau des Haltepunkts 61 Mio. DM, wovon 45,5 Mio. DM für den S-Bahn-Teil des Bahnhofs von der Deutschen Bahn gezahlt wurden und 15 Mio. DM Zuweisungen für den Fernverkehrshalt eingeflossen sind.[6]
Anbindung
BearbeitenDer Bahnhof wird von einem Großteil der auf der Strecke verkehrenden Personenzüge erschlossen: So halten neben den Zügen der S-Bahn Hannover sowie Regionalzügen auch vereinzelt InterCities am Haltepunkt.
Regionalzüge
BearbeitenLinie[7] | Linienverlauf[7] |
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2 | Uelzen – Celle – Großburgwedel – Langenhagen Mitte – Hannover – Sarstedt – Nordstemmen – Elze – Kreiensen – Göttingen |
38 | Hannover – Langenhagen Mitte– Schwarmstedt – Walsrode – Soltau – Schneverdingen – Buchholz |
Nahverkehrszüge
BearbeitenLinie | Linienverlauf |
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S 4 | Bennemühlen – Langenhagen Pferdemarkt – Langenhagen Mitte – Hannover Hbf – Hildesheim Hbf |
S 5 | Hannover Flughafen – Langenhagen Pferdemarkt – Langenhagen Mitte – Hannover Hbf – Springe – Hameln (– Paderborn Hbf) |
Am direkt vor dem Eingang des Bahnhofs gelegenen Haltepunkt für Busse halten einige Linien der RegioBus Hannover, ein Anschluss an die Stadtbahn besteht jedoch nicht.
Unfälle und Suizide
BearbeitenAm 15. September 2013 wurde von einem 23-jährigen Suizid begangen, bei welchem dieser sich vor einem 150 km/h schnellen IC in Richtung Hamburg ins Gleisbett stürzte und dabei erfasst und sofort getötet wurde. Die Bergung bzw. die Unfallaufnahme dauerte mehr als 2 Stunden und behinderte einen Großteil des Schienenverkehr aus Hannover in Richtung Norden.[8]
Literatur
Bearbeiten- Rainer Müller, Peter Zenker, Langenhagen Baudezernat: Projekte für Langenhagen: städtebauliches Gutachten Bahnhof Langenhagen-Mitte. Band 61 von Planen und bauen, Stadt Langenhagen, der Stadtdirektor, Baudezernat 1997.
- Joachim Vogler: Langenhagen ist am Zug: eine Zeitreise mit der Eisenbahn. Extra-Verl.-Ges., Wedemark 2008, ISBN 978-3-940441-03-4, Neuauflage epubli Berlin 2013.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bahnhofskategorie
- ↑ Angebe der Streckenkilometer im Eisenbahnatlas, S.61/Gf
- ↑ KBS 110 Hamburg-Hannover. Abgerufen am 15. April 2015.
- ↑ Lageplan des Haltepunkts
- ↑ Langenhagener Echo: „Fast ICE-Unfall am Bahnhof Mitte“. Abgerufen am 15. April 2015.
- ↑ Joachim Vogler: Langenhagen ist am Zug. epubli, Berlin 2013, ISBN 978-3-8442-7618-3.
- ↑ a b Netzplan Regional- und S-Bahn 2015
- ↑ "23-Jähriger stirbt bei Bahnunfall", Artikel aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung am 16.09.14