Als Namensdienste (engl.: naming service) werden Dienste in der Informatik bezeichnet, die zur Abbildung logischer Namen auf zugehörige Referenzen dienen. Der Hauptzweck von Namensdiensten liegt in der Vereinfachung für menschliche Benutzer, da technische Bezeichnung beziehungsweise Zahlenfolgen weniger eingängig sind wie Namen. Namensdiensten eignen sich für die Benennung bzw. Identifizierung von Objekten aller Art, etwa Computer, Dienste, Ports, Netzwerke, Objekte in der Programmierung, Prozesse oder Benutzer.
eine Möglichkeit zur Namensauflösung
Beispiele
BearbeitenInternet: Domain Name System (DNS)
Programmierung: Java Naming and Directory Interface (JNDI) oder Interoperable Naming Service (INS), Common Object Request Broker Architecture (CORBA), Remote Method Invocation (RMI)
Namensraum
BearbeitenMenge aller gültigen Namen, die von einem bestimmten Namensdienst erkannt werden können
hierarchisch (Standard, z.B. DNS, gute Skalierbarkeit), flach (weniger verbreitet, z.B. Unix, schlechte Skalierbarkeit)
Syntaxregeln ( naming conventions)
Beispiele
- DNS: DNS-Namen durch Punkte getrennt, Dateinamen durch Slash oder Backslash getrennt
- LDAP: durch Komma getrennte Folgen von Key-value-Paaren
- atomic names
- compound names
- composite names
Operationen
BearbeitenStandardoperationen und Erweiterungen
bind
BearbeitenBinden eines Namens
Bindung = Zuordnung zwischen einem Objekt und einem Namen
resolve
BearbeitenAuflösen eines registrierten Namens
Auflösung = Überführung eines Namens in seine zugehörige Adresse
- iterativ
- nicht-rekursiv
- rekursiv
clear
BearbeitenLöschen eines Namens
Unterscheidung zum Verzeichnisdienst
Bearbeiten- Namensdienst (white page service): entspricht Telefonbuch (Name muss für Zugriff bekannt sein)
- Verzeichnisdienst (yellow page service): vergleichbar mit Gelben Seiten (Name unbekannt, aber Dienst durch Meta-Informationen darstellbar)
Verzeichnisdienst erweitert Prinzip des Namensdienstes
Verzeichnisdienste auch bezeichnet als attributierte Namensdienste
- ↑ Namens- und Verzeichnisdienste. Auskunft, wo ist mein Objekt? Linux-Magazin, Januar 2001, abgerufen am 14. Januar 2015.