Geschichte
BearbeitenWetter wird das erste Mal im Codex Eberhardi genannt. Eine Besiedlung des Klosterberges konnte durch archäologische Grabungen bis in das 8. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Ab dem 11. Jahrhundert ist auch die Nutztierhaltung nachweisbar, was durch hunderte Tierknochen belegt ist. Der Marktflecken Wetter selbst wird 1223 als "cives" bezeichnet und ist damit eine der frühesten Städte in Hessen. Bereits 1235 finden fünf Bürger und Schöppen Erwähnung, womit ein Stadtgericht belegt ist.
Das Stift Wetter entstand wohl im beginnenden 11. Jahrhundert. Es wurde im Jahr 1108 erstmals erwähnt. Das Stift diente später neben der Aufnahme von weiblichen Adeligen auch als Bildungsanstalt; 1266 war ein "Magister Konrad", 1323 ein Rektor Heinrich an dieser Schule tätig.
Die überragende Stellung der Stadt, die später Sitz eines Amtes wurde, wurde durch die Tätigkeit von Elisabeth von Thüringen in Marburg und die spätere Wallfahrt zum Grab der Heiligen gebremst. Nachdem Marburg zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte in Deutschland und im 16. Jahrhundert die Philipps-Universität Marburg gegründet wurde, rutschte Wetter in die Bedeutungslosigkeit ab. Auch mehrere Stadtbrände (u. a. 1622, 1626, 1629 und 1649), die nur wenige Bauwerke, darunter die Stiftskirche, überstanden, warfen die Stadt in ihrer Entwicklung immer wieder zurück.