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St. Johannes Baptist ist die römisch-katholische Kirche im Ort Steinfeld (Oldenburg).

Historie

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Im Jahr 1186 wurde in Steinfeld die erste katholische Pfarrkirche gebaut. Sie stand auf dem heutigen Rathausplatz und wurde am 24. Mai 1187 eingeweiht.

Die Kirche am heutigen Standort

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Pfarrer Berhard Schlichting (1890 - 1916) beschloss zusammen mit der Kirchengemeinde, eine neue Kirche zu bauen. 1893 stellte man fest, dass die bisherige Kirche zu klein und außerdem baufällig sei. Nach einigen Überlegungen beschloss man, eine Neubau nicht an der bisherigen Stelle zu errichten, sondern einen Standort zu wählen, der nicht durch die vielen Umbauungen auf dem Rathausplatz eingeengt wurde. 1896 setzte Architekt Wilhelm Rincklake einen Vertrag zum Neubau auf. In den Folgejahren baute man an der Kirche, die 1899 von Bischof Hermann Jakob Dingelstad konsekriert wurde.[1]

Beschreibung der Kirche (Äußeres)

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Die St. Johannes Baptist Kirche in Steinfeld ist ein Backsteinbau im neugotischen Stil. Im Grundriss zeigt sie Dreischiffigkeit mit Hallencharakter, eine chorreiche Ostpartie mit seitlichen Annexen, ein Querschiff und einen eigenen, nicht eingezogenen Westturm. Die Kirche hat etwa 1000 Sitzplätze. "Die mehrfach gegliederte und gestaffelte Anlage ist eine kreuzförmige Stufenhalle mit polygonalem 7/12 Chorschlus, dreiseitig gebrochenen Nebenchören, einem Vierungsraum in Verbindung mit dem Querschiff, insgesamt vierjochigem Westturm."[2]

Der Turm der Kirche ist 68 Meter hoch. Auf seiner Spitze steht eine Erdkugel aus Kupfer, sowie ein 2,8 Meter hohes Kreuz und ein 1,1 Meter hoher Turmhahn aus Kupferblech.[2]

1949 wurden von der Glockengießerei Junker aus Brilon drei neue Glocken angefertigt. Diese hängen zusammen mit einer älteren Glocke aus der alten Pfarrkirche heute im Glockenturm der Kirche. Die Inschriften der Glocken lauten wie folgt:[1]

Glocke Inschrift
Große Glocke "A. JUNKER, BRILON 1949

SANCTA MARIA REGINA MUNDI,

MONSTRA TE ESSE MATREM!

STEINFELD I.O.

DOMINICA RESURRECTIONIS 1949"

Mittlere Glocke "A. JUNKER, BRILON 1949

SANCTE MICHAEL PATRONE GERMANIAE

VENI IN ADJUTORIUM POPULO TUO!

STEINFELD I.O. 1949

DOMINICA RESURRECTIONIS 1949"

KIeinere Glocke "A. JUNKER, BRILON 1949

SANCTE FRANCISCE, PRAECO CARITATIS

IMPETRA NOBIS AMOREM DEI ET PROXIMI!

STEINFELD I.O. 1949

DOMINICA RESURRECTIONIS 1949"

Kleinste Glocke "in Steinfeld 1922

Joseph Krebeck Pastor

Joseph Westermann Provisor

Sanct Johannes bin ick geheiten

In`n Kriege moesst ick scheiten

Sietdem sei mi hebbt uemmegaten

Lue ick Frae un Fraide awer Karken und Katen"

Innerhalb der Kirche

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Altar der Kirche im Jahr 1980, nach der Renovierung.

Der Altar der Kirche ist aus Baumberger Sandstein von der Firma Fark in Havixbeck bei Münster hergestellt worden. Die Altarplatte, welche aus einem Stück gefertigt ist, ist ca. 200cm x 125,5cm groß und wiegt etwa eine Tonne. An den vier Ecken stehen Säulen welche mit Veroneser Marmor geschmückt sind. Die Säulen tragen ein Kapitel und stehen in Konsolen. Auf der linken Seite des Altares ist ein Motiv aus dem Gleichnis "ich bin der Weinstock und ihr seid die Rebzweige" aufgebracht. Auf der gegenüberliegenden Altarseite ein Motiv der wundersamen Brotvermehrung. Auf der Rückseite des Altars befindet sich mittig eine Bronzetür, hinter der zwei der insegsamt vier Altarreliquien zugänglich sind.

Im Messaltar sind Reliquien der folgenden Heiligen eingeschlossen:

Die Reliquien der Heiligen Ursula und des Heiligen Engelbert wurden am 31. Januar 1981 durch Bischof Reinhard Lettmann im Messaltar der Kirche eingeschlossen.

Marienaltar und Josephsaltar

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Der Marienaltar und der Josephsaltar stammen aus dem Jahr 1886.

Sakristei

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Die Sakristei wurde 1979 um eine Messdienersakristei und einem Abstellraum erweitert. Damit hat die Kirche zwei Sakristeibauten, eine alte Sakristei mit vier giebeligen Dachseiten, sowie einen ergänzenden Bau - etwas flacher - zwischen dem südlichen Nebenchor der alten Sakristei und dem Südflügel des Querschiffs.[2]

Gewölbe

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Das Gewölbe der Kirche zeigt verschiedene Symbole:

Der Heilige Geist

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Die Tafeln Moses

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Eine zweite symbolische Darstellung zeigt zwei Steintafeln, die mit römischen Ziffern bis 10 nummeriert sind. Diese symbolisieren die 10 Gebote, die Mose von Gott empfangen hat.

 
Wappen im Gewölbe der Kirche

Die dritte nennenswerte Darstellung im Gewölbe zeigt verschiedene Wappen.

Die heutige Orgel der Kirche wurde durch Orgelbauanstalt Anton Feith aus Paderborn gebaut. Am 21. Dezember 1930 wurde sie in der Kirche in Betrieb genommen. 1992 wurde die Orgel renoviert.

Die Orgel hat 39 Register (zuzüglich 2 Transmissionen) auf 2 Manualen und Pedal bei pneumatisch gesteuerten Kegelladen.[1]

Disposition der Orgel

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I. Manuell C - g``` II. Manuell C - g``` Pedal C - f` Koppeln
  1. Bordun 16`
  2. Principal 8`
  3. Gamba 8`
  4. Lieblich Gedackt 8`
  5. Quinte 5 1/3`
  6. Oktave 4`
  7. Rohrflöte 4`
  8. Blockflöte 4`
  9. Oktave 2`
  10. Nachthorn 2`
  11. Sesquialtera 2fach
  12. Sifflöte 1`
  13. Mixtur 3fach
  14. Oboe 8`
  15. Krummhorn 8`
  1. Quintatön 16`
  2. Geigenprincipal 8`
  3. Tibia 8`
  4. Aeoline 8`
  5. Vox coelestis 8`
  6. Konzertflöte 4`
  7. Quintflöte 2 2/3`
  8. Gemshorn 2`
  9. Terzflöte 1 3/5`
  10. Flötencornett 4fach aus Nr. 6-9
  11. Mixtur 4fach 2 2/3`
  12. Scharff 4fach
  13. Trompete 8`
  14. Clarion 4` Tremulant
  1. Violon 16`
  2. Subbass 16`
  3. Zartbass 16`
  4. Flötenbass 8`
  5. Cello 8`
  6. Principal 4`
  7. Principal 2`
  8. Posaune 16`
II - I Superoktav I

I - P Superoktav II - I

II - P Sub-Oktav II - I

Transmission aus Oktave 2`/I. Manual

Spiel- und Registertraktur pneumatisch mit Kegelladen

Jalousieschweller für die gesamte Orgel

Windabschwächung aus Subbass 16`

Orgelbrüstung

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Auf der Brüstung der Orgel steht in großen Buchstaben folgende Inschrift:

LAUDATE DOMINUM OMNES GENTES (Lat.: Lobet den Herrn alle Völker)

Taufbecken

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Beichtstühle

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Tabernakel

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Glasmalereien

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Die Glasmalereien wurde in den Jahren 1898 und 1899 von der Werkstatt Dr. Heinrich Oidtmann aus Linnich geschaffen.[1]

Skulptur - Das Abendmahl

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Im Jahr 1991 wurde der Altarraum der Kirche durch eine geschnitzte Holzskulptur ergänzt. Diese ist von der berühmten Abendmahlsszene des Leonardo DaVinci inspiriert. Die Skulptur ist 5,20 m breit und 1,20 m hoch. Auf ihr sind abgebildet (von links nach rechts): Bartholomäus, Jakobus der Jüngere, Andreas, Petrus, Judas, Johannes (der Lieblingsjünger), Jesus, Thomas, Jakobus der Ältere, Philippus, Matthäus, Thaddäus und Simon.

Die Skulptur wurde in 176 Arbeitstagen von Edi Lauterbacher, Meister der Schnitzerwerkstatt Heinzeller, hergestellt. Eine besondere Herausforderung war es, geeignetes Lindenholz zu beschaffen - insbesondere ein vier Meter langes Stück für den Tisch, an dem die Jünger zusammen mit Jesus Platz finden.[1]

Kirchenrenovierungen und Restaurierungen

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Neuausstattung des Altarraumes nach 1900

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Schäden im Zweiten Weltkrieg und Instandsetzung

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Als am 5. Dezember 1944 auf dem Schützenplatz ein viermotoriges Feindflugzeug abstürzte wurde die Kirche durch die Explosion der geladenen Bomben beschädigt. Ebenso durch die Sprengung der restliche Bomben und Munition nach Kriegsende in der Dammer Bergmark wurden einige Fenster und auch das Kirchendach eingedrückt und zerstört. Die Fenster des Hochchores waren während des Krieges mit Holz verkleidet, sodass dort keine nennenswerten Schäden entstanden sind.

Die Schäden an den Fenstern wurden zunächst behelfsmäßig abgedeckt, bis das Glasmalereiunternehmen Henneke u. Stomm aus Bottrop in den Jahren 1947 und 1948 den Auftrag zur Ausbessrung erhielten. 1947 wurde ebenso eine eine Heißluftheizung montiert, die den Beinamen "Kartoffelheizung" bekam - sie wurde zum Teil mit der Abgabe von Kartoffeln finanziert. Bei der Einrichtung des Heizraumes wurde die Sakristei mit einem Anbau erweitert.

1948 wurde die Turmuhr modernisiert: eine moderne pendeluhr mit elektrischem Aufzug und einem Auslösewerk wurde eingebaut.

1951 konnte eine Lautsprecheranlage eingebaut werden.

1952 wurde das beschädigte Dach neu eingedeckt.[1]

Restaurierung 1958

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Die Schäden des Zweiten Weltkriegs an der Fassade der Kirche hatten auch Einfluss auf die Malerei und Kunstobjekte im Kircheninneren. So veranlasste Pfarrer Franz Uptmoor im Jahr 1957 eine Restaurierung des Gewölbes, von dem die Farbe abblätterte. Die Restaurierungsarbeiten begannen im Jahr 1958 unter Kirchenmaler Wilhelm Wiegard. Alle Maler des Ortes Steinfeld halfen mit, sodass die finanziellen Aufwendungen im eigenen Ort blieben. Gleichzeitig wurde der Altar höher gesetzt und viele Kunstobjekte wurden vom Pfarrer aus der Kirche entfernt, da diese dem damaligen Kunstempfinden nicht mehr entsprachen. Ebenso wurde ein neues würdiges Tabernakel als Kubus mit Mosaikdarstellungen vom Osnabrücker Künstler Brand geschaffen und eingebaut.[1]

Renovierung 1975 - 1980

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Renovierung des Kircheninneren 1980

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Währen der Renovierungsarbeiten im Kircheninneren nutzte die Kirchengemeinde vom 25.05.1980 bis zum 24.11.1980 eine Turnhalle der Gemeinde Steinfeld als Versammlungsort für ihre gottesdienstlichen Feiern.

  • Pfarrer Hermann Heinrich Gäking (1848 - 1890)
  • Pfarrer Bernhard Schlichting (1890 - 1916)
  • Pfarrer Franz Uptmoor (1940 - 1972)
  • Pfarrer Joseph Uchtmann
  • Pfarrer Franz-Heinrich Ortmann ( - 2012)
  • Pfarrer Christian Wölke (2012 - 2024 )
  • Vakanz / Pfarrverwalter Heiner Zumdohme (ab 2024)

Die Pfarrei in Zahlen

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Franz Ortmann, Bernhard Beering, Walter Scherbring, Ruth Irmgard Dalinghaus: St. Johannes der Täufer: Glasmalereien des Historismus; Steinfeld in Oldenburg; Festschrift Hundert Jahre Katholische Pfarrkirche Steinfeld, 16. November 1899 - 16. Nov. 1999. Hrsg.: Franz Ortmann. ISBN 3-9806575-2-3.
  2. a b c Dr. Große Boymann: Festschrift zur Altarweihe in St. Johannes, Steinfeld (Oldb) durch Bischof Dr. Reinhard Lettmann, Münster, am 31. Januar 1981. Hrsg.: Kath. Kirchengemeinde St. Johannes s. t. dec. S. 15.