Zukunft der Wikipedia

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Die Prophezeiung...

My question, to this esteemed Wiki community, is this: Do you think that a Wiki could successfully generate a useful encyclopedia? -- JimboWales - Yes, but in the end it wouldn't be an encyclopedia. It would be a wiki. -- WardCunningham - Depends on what you consider useful. It will always be a collection of opinions, more than facts. [...] --LarrySanger ([1])

Und ihre Erfüllung...

At this point, it seems fair to ask exactly when the intelligence in "collective intelligence" will begin to manifest itself. When will the great Wikipedia get good? Or is "good" an old-fashioned concept that doesn't apply to emergent phenomena like communal on-line encyclopedias? ([2])

Genau an diesem Punkt, dem offenen Konzept, wächst für Wikipedia derzeit jedoch ein großes Problem heran. Da jeder zu jeder Zeit faktisch anonym jeden Beitrag ändern oder fortschreiben kann, sammeln sich mehr und mehr Ungereimtheiten, Fehlinformationen, Verdrehungen, Propaganda und Lügen in dem Online-Nachschlagewerk.([3] [4])

So weiß man inzwischen, dass gerade bei historischen oder politischen Inhalten, etwa der Darstellung von Parteien, regelrechte Grabenkämpfe um die Formulierungen toben. Und dass im Windschatten der Debatten findige PR-Agenturen die stark frequentierte Plattform nutzen, um im Gestus des Erklärstücks Werbung für ihre Produkte zu machen. Schließlich gibt es zahlreiche Webseiten, die Schritt für Schritt erläutern, wie man Einträge verfasst, observiert und aktualisiert. Das alles ist kaum dazu angetan, den Ruf von Wikipedia als ideologiefreie Idylle zu bewahren. Schon kursiert in Internetforen für die bis dato erfolgreichste aller Online-Enzyklopädien in Anlehnung an das sowjetische Indoktrinier-Organ das Schmähwort ¸¸Wikiprawda". ([5])

Hinzu kommt die enorme soziale Dynamik der Wikipedia. So kann ein Professor im Streit um die Inhalte eines Artikels ohne weiteres gegen einen absoluten Laien das Nachsehen haben, wenn dieser nur genug Zeit und Energie in die Durchsetzung seiner eigenen Fassung steckt. Kritisiert wird dieses Phänomen als die "Diktatur derer, die zuviel Zeit haben". ([6]).

Weil sich ein bestimmtes Qualitätsniveau nicht in jedem Fall voraussetzen lässt, ist die Wikipedia als Referenzwerk ungeeignet. Ein Leuchtfeuer, das laufend seine Position ändert, kann keine Orientierung bieten.([7])

To attract and retain the participation of experts, there would have to be little patience for those who do not understand or agree with Wikipedia's mission, or even for those pretentious mediocrities who are not able to work with others constructively and recognize when there are holes in their knowledge (collectively, probably the most disruptive group of all). A less tolerant attitude toward disruption would make the project more polite, welcoming, and indeed open to the vast majority of intelligent, well-meaning people on the Internet. --Larry Sanger [8]

Konsequenzen?

Für Wikipedia war von Beginn an klar, dass die Erstellung und die Qualität der Enzyklopädie Vorrang vor allem anderen genießt. Das Wiki-Prinzip – die Tatsache, dass jeder Internetnutzer zum Projekt mit seinem Wissen beitragen kann, hat Wikipedia überhaupt erst möglich gemacht, ist aber als Mittel zum Zweck zu betrachten. Es ist nicht auszuschließen, dass in Zukunft andere Editionsprinzipien angewandt werden, um das Erreichte zu sichern. --Elisabeth Bauer ([9]). S. auch en:Criticism of Wikipedia

Das rasante Wachstum und die fast anarchistische Selbstverwaltung, die es jedem ermöglicht, Teil des Projekts zu sein und am Ausbau mitzuhelfen, ist der größte Vorteil und zugleich auch der größte Nachteil der Wikipedia. Während auf der einen Seite wunderbare Inhalte entstehen können auf der anderen selbige auch wieder zerstört und mit Fehlern gespickt werden, können exzellente Artikel zu Artikeln voller Fehlern werden. [...] Eine mögliche Lösung für das Problem könnte darin liegen, dass man gar nicht erst versucht, eine Lösung im System zu finden und zu manifestieren. Die Wikipedia bietet durch ihre Lizenz und durch ihre Möglichkeiten auch genug Wege, nach Lösungen ausserhalb des Systems zu suchen. Zu diesen Möglichkeiten gehören Forks ebenso wie stabile Druckversionen oder eingefrorene Homepages. (Benutzer:Achim Raschka/Enzyklopädie)

Wikipedia plant Zwei-Klassen-Gesellschaft

"Es ist eine sehr spezielle Fähigkeit, Enzyklopädie-Artikel zu schreiben. Nicht jeder kann das und nicht jeder sollte es tun." (Jimmy Wales), in: Torsten Kleinz: „Wissenschaftler für Wikipedia“. In: c't, 15, 10. Juli 2006, S. 100 – 102

Probleme der Wikipedia

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"Die Selbstverwaltung hat viele Energien aufgezehrt. Das Fehlen formeller Hierarchien führte zur Bildung informeller Seilschaften. Niemand konnte für Fehler verantwortlich gemacht werden. Nach vier Jahren habe ich erstmal [...] aufgehört, weil ich die Selbstverwaltung als extrem ermüdend und zeitkonsumierend erlebte [...]. Die Anwesenden faßten Beschlüsse, die von den anderen das nächste Mal wieder umgeworfen wurden. Unentwegt mußte man sich mit Problemen beschäftigen, mit denen man sich gar nicht beschäftigen wollte, und konnte sich viel zu wenig auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren. Diejenigen, die ihren Arbeitsbereich nicht sehr ernst genommen haben, hatten natürlich genügend Zeit und Energie, auf den komplizierten Wegen der "Machtpolitik", Vorschläge vorzubereiten, Fraktionen zu bilden und bestimmte Dinge durchzusetzen. Nach ein paar Jahren habe ich die Situation [...] mit feudalen Strukturen verglichen. Beispielsweise waren die einzelnen Bereiche und Ressorts sehr autonom, genossen Personalhoheit und konnten jeweils ihre Spezies aus den einzelnen homogenen Milieus einstellen. In der Regel wurstelte jeder Bereich so vor sich hin und war froh, in Ruhe gelassen zu werden. Die Folge war, daß sich die Partikularinteressen bestens organisierten, aber keine Instanz existierte, die das Gemeinwohl des Projekts im Auge gehabt hatte." (Beschreibt die TAZ, gilt aber ähnlich für Wikipeida, Quelle)

Vandalismus und Troll-Accounts

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Lustige Charakterisierung des Problems, dass es keine wirksame Benutzersperre gibt, durch Bertram: "Infinit gesperrte Benutzer kommen immer wieder zurück. Es ist wie mit den Geistern, die nach einem Exorzismus keine Wohnstatt finden und zurückkommen und die Dinge werden schlimmer als je zuvor. Frei mit Lukas (11:24-26) sage ich: Ein unreiner Geist, der die Wikipedia verlassen hat, wandert durch das Internet und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er keinen findet, sagt er: „Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen musste.“ Und wenn er die Wikipedia bei seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit der Wikipedia am Ende schlimmer werden als vorher."

Inklusionismus versus Exklusionismus

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