Karl Moßler, auch Karl Mossler, (* 1891 in Wien; † 1988) war ein österreichischer Hauptschullehrer und Amateur-Prähistoriker.
Leben & Werk
BearbeitenKarl Moßler wurde 1891 in Wien geboren und absolvierte die Lehrerbildungsanstalt. Er arbeitete in der Folge als Schuldirektor. An der Universität Wien studierte er mehrere Semester ergänzend zu seinem Lehramtsstudium Urgeschichte bei Oswald Menghin. Im Auftrag des Direktors des Naturhistorischen Museums in Wien, Josef Bayer, und des Direktors des Burgenländischen Landesmuseums Alphons Barb führte er zahlreiche Grabungen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland durch. Des Weiteren wurde er 1927 wurde er zum Korrespondenten des Bundesdenkmalamtes ernannt, 1937 zum ehrenamtlichen Konservator für den Bezirk Zwettl. Er war Mitglied der NSDAP. Er verstarb im Jahr 1988.
- Sammlung
Durch Ansammeln und Ankäufe legte Moßler eine umfangreiche Sammlung ur- und frühgeschichtlicher Funde an, welche er restaurierte, konservierte und auch inventarisierte.
Durch eine Schenkung seiner Tochter Gertrud Moßler, der ehemaligen Leiterin der Abteilung für Bodendenkmalpflege am Bundesdenkmalamt, gingen 1988 annähernd 3.000 Stücke seiner Sammlung an die Studiensammlung des Institutes für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien über. Da er noch zu Lebzeiten Funde verkaufte oder eintauschte, gibt es heute etliche Fehlbestände im Vergleich zu einem 1941 verfassten Inventar seiner Sammlung. Davon stammen 555 Objekte aus Wien, die er bei zahlreichen Besuchen von Künettenaufgrabungen, Baustellen und Schottergruben selbst auflas oder über die jeweilig beschäftigten Arbeiter akquirierte. Neben der Sammlung Josef Fritz Kastners – ein kleiner Teil befindet sich heute im Wien Museum, der größere im Urgeschichtemuseum Niederösterreich – kann dieser Bestand wohl quantitativ wie auch qualitativ als bedeutendste archäologische Privatsammlung zum Wiener Raum gelten. Zudem beschränken sich die Fundplätze seiner Objekte nicht nur auf die einschlägig bekannten Orte wie Leopoldsberg, Leopoldau oder Gemeindeberg, sondern streuen topographisch weit, von der Inneren Stadt bis hin zu verschiedenen Randbezirken. Erwähnenswert ist auch die hohe Anzahl an restaurierten und (leider manchmal allzu gewagt) ergänzten Ganzformen in seiner Keramiksammlung. Aufgrund seiner Ambition und seines Geschickes konnte er dies selbst bewerkstelligen, mitunter arbeitete er diesbezüglich auch für Museen.
Literatur
Bearbeiten- Der Mann, der irdene Schwammerln suchte. In: Neues Österreich 17. Januar 1954 (Digitalisat)
- In memoriam Karl Moßler 1891–1988. In: Archaeologia Austriace 72, 1988, S. III.
- Theodor Brückler, Ulrike Nimeth: Personenlexikon zur österreichischen Denkmalpflege. Berger, Horn 2001, ISBN 3-85028-344-5, S. 182–183.
- zur Sammlung
- Alexandra Müller: Das litzenkeramische Fundmaterial vom Taborac in Draßburg/Burgenland. Masterarbeit Universität Wien 2016 (Digitalisat).
- Karl Heinz Gruber, Nikolaus Hofer: Die Funde vom Leopoldsberg aus der Sammlung Karl Moßler. In: Otto H. Urban: Der Leopoldsberg. Archäologische Forschungen auf dem Wiener Hausberg (= Wiener archäologische Studien 2). Wien 1999, S. 247–249.
- Martin Penz, Violetta Reiter: Wiener Fundstücke in der Studiensammlung des Institutes für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien. In: Fundort Wien 15, 2012, S. 152–171.
Weblinks
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Kategorie:Schullehrer
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Kategorie:Geboren 1891
Kategorie:Gestorben 1988
Kategorie:Mann
Personendaten | |
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NAME | Moßler, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Mossler, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schullehrer und Amateur-Prähistoriker |
GEBURTSDATUM | 1891 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 1988 |