Benutzer:Georei2050/Hügelkreuzgrabplatte
Hügelkreuzgrabplatten sind zahlreich aufzufinden. Es existieren meistens nur Einzelbeschreibungen davon. In Niederösterreich sind mindestens 35 bekannt, im Internet kann man noch wesentlich mehr finden. Ein Problem stellt dabei das Fehlen einer einheitlichen Benennung dar.
Definition
BearbeitenSie haben alle folgende gemeinsame typische Eigenschaften:
- es sind alles Grabplatten aus dem Mittelalter
- an der Basis befindet sich ein stilisierter Hügel
- daraus wächst ein Stamm mit einem Kreuz – meist in einer Aura, manchmal ein Tatzenkreuz
- (selten findet sich eine Benennung als Golgothakreuz)
- sie sind immer einzeln in oder bei Kirchen zu finden
- sie zeigen nie eine Inschrift bzw. Namen, fallweise jedoch Handwerkzeuge
Verbreitung (Beispiele)
BearbeitenBad Erlach: Kapelle St. Ulrich im Friedhof, Wiener Neustadt: Propsthof 2, St. Pölten: Stadtmuseum, Ebreichsdorf, Kleinzell, Mannswörth, Bad Fischau: neben der Kirche, Heiligenkreuz: Stift Kreuzgang
Magdeburg: Kreuzgang Dom
Guimaraes Nordportugal: Burgkapelle
An der Pfarrkirche St. Egyden am Steinfeld sind mindestens 10 derartige Grabplatten zu finden. Damit und aus bisher unbeachteten Dokumenten ist der Nachweis eines Leprosoriums gelungen. Alle hier bis zu ihrem Tod Gepflegten (vornehmste Aufgabe der Kreuzfahrerorden!) erhielten eine Hügelkreuzgrabplatte.
Zusammenfassung
BearbeitenDas und die Übereinstimmung der Herkunft der Heilig-Land-Fahrer mit der Verbreitung der Hügelkreuzgrabplatten (ganz Europa!) erlauben den Schluss, dass sowohl Kreuzfahrer, Angehörige von Ritterorden, Priester, Hilfspersonal wie Steinmetze, Knappen, Köche usw., aber auch einfache Pilger in das Heilige Land ein Anrecht auf eine Hügelkreuzplatte hatten. Ihr Ansehen war durch die mühevolle und gefährliche Reise hoch und sie erhielten wie Priester einen begehrten Begräbnisplatz in oder an ihrer Heimatkirche. Im Volksglauben ist das zum Teil bis heute ein Startvorteil bei der Auferstehung zum Jüngsten Gericht.
Hügelkreuzgrabplatten kennzeichnen somit die Gräber von zurückgekehrten Jerusalemfahrern ohne Rücksicht auf Stand, Nationaltiät oder eine bestimmte Kreuzfahrerordenzugehörigkeit.