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[[Datei:Ludwig Binder Haus der Geschichte Studentenrevolte 1968 2001 03 0275.4245 (17060264446).jpg|mini|Fritz Teufel (links)]] '''Fritz Teufel''' (* [[17. Juni]] [[1943]] in [[Ingelheim am Rhein|Ingelheim]]; † [[6. Juli]] [[2010]] in [[Berlin]]) war [[West-Berlin]]er [[Kommunarde]], [[Autor]] und aktiver Teilnehmer der [[Deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre|Studentenbewegung]] und Mitglied der [[Terrorismus|terroristischen]] [[Bewegung 2. Juni]].<ref name="welt-8350860">{{Internetquelle | url=http://www.welt.de/politik/deutschland/article8350860/Fritz-Teufel-mit-67-Jahren-gestorben.html | titel=Alt-68er: Fritz Teufel mit 67 Jahren gestorben | autor=dpa/jw | werk=[[Die Welt#Online-Ausgabe|welt.de]] | datum=2010-07-07 |abruf=2018-10-07}}</ref> == Leben == === Kindheit und Jugend === Fritz Teufel wurde während des [[Zweiter Weltkrieg|Krieges]] 1943 in Ingelheim als jüngstes von sechs Kindern geboren. Die Familie zog 1946 nach [[Ludwigsburg]], wo Teufel am örtlichen [[Friedrich-Schiller-Gymnasium Ludwigsburg|Friedrich-Schiller-Gymnasium]] seine Schulzeit mit dem [[Abitur]] beendete. Er kam 1963 nach West-Berlin und begann ein Studium der Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaften an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]]. Er beschäftigte sich mit der deutschen Zeitgeschichte und reiste mehrmals nach [[Frankfurt am Main|Frankfurt]], um die [[Auschwitzprozesse]] zu verfolgen.<ref name="Kriener">Manfred Kriener: ''[https://www.tagesspiegel.de/politik/fritz-teufels-letztes-interview-ich-war-am-anfaelligsten-fuer-die-liebe/1670424.html Fritz Teufels letztes Interview: „Ich war am anfälligsten für die Liebe“.]'' In: ''Tagesspiegel'' vom 7. Juli 2010, abgerufen am 28. September 2018.</ref> ;Freie Universität Fritz Teufel „hat in seinen ersten zwei Berliner Jahren brav studiert, gilt seinen Professoren als ruhig, intelligent und mit hohen analytischen Fähigkeiten ausgestattet.“ Politisch blieb er nicht unberührt, denn die Verhandlungen in den Ausschwitz-Prozessen hatten ihn entsetzt: „‚Das Schlimmste aber war, dass die Richter und die Angeklagten verblüffend ähnlich waren und dass die unheimlich höflich und verständnisvoll miteinander umgegangen sind.‘ […] Die Auschwitz-Generation, das werden für Fritz die anderen, das ‚Establishment‘, die ‚Herrschenden‘.“<ref>Darstellung von Teufel „Anfang der achtziger Jahre in einem Fersehinterview“ in: Marco Carini: ''Fritz Teufel. Wenn's der Wahrheitsfindung dient'', Konkret Literatur Verlag, Hamburg 2003, S. 17 (Zitat Abschnittsbeginn) und 18 f.</ref> Ein persönliches Engagement bewirkte jedoch erst die Studentin Sunnhild, die ihn im Wintersemester 1965/66 mit zu einem Arbeitskreis des SDS nahm, den Rudi Dutschke zusammen mit Bernd Rabehl leitete. Er beginnt, sich mit den Hintergründen des Vietnam-Krieges zu befassen, tritt Anfang 1966 in den SDS ein und nimmt erstmals an Demonstrationen teil. In den Ferien jobt er als Hilfsarbeiter bei Siemens. (18 und 21) Während der [[Erich Kuby#Journalistische Karriere|Kuby-Affäre]] ... === Teufel als Kommunarde === Mit [[Dieter Kunzelmann]] war er einer der Mitbegründer der [[Kommune I]], die vor allem durch ihre bewusst [[Provokation|provokanten]] und gegen die herrschenden Gesellschaftsbedingungen gerichteten Aktionen weltweite Aufmerksamkeit erregte.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12371516/492531/Der-Verteidigungsminister-zur-Neuausrichtung-der-Truppe-und-bewaffnete.html |archive-is=20130206190122 |text=Zum Tod von Fritz Teufel – Artikel auf news.de}}</ref> === Pudding-Attentat === Teufel und andere wurden Anfang 1967 festgenommen, als sie beim Werfen von Tüten beobachtet wurden. Die [[Polizei]] und die [[Presse (Medien)|Presse]] bezeichneten dies als [[Attentat]] auf den damaligen [[Vizepräsident der Vereinigten Staaten|US-Vizepräsidenten]] [[Hubert H. Humphrey]], die Wurfgeschosse entpuppten sich aber als Pudding- und Mehlbomben („[[Pudding-Attentat]]“). Am Tag nach dem Besuch Humphreys wurden die vermeintlichen Attentäter wieder freigelassen. === Vorwurf eines Steinwurfs während des Schah-Besuchs === Am 2. Juni 1967 wurde Teufel unter dem Vorwurf, einen Stein geworfen zu haben, während der [[Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin]] gegen Schah [[Mohammad Reza Pahlavi]] verhaftet und saß bis zum Verhandlungsbeginn im November in [[Untersuchungshaft (Deutschland)|Untersuchungshaft]]. Während der Verhandlungen fiel Teufel vor allem durch – aus Sicht der Staatsanwaltschaft – respektloses Verhalten auf. Als er eine längere Stellungnahme abgeben wollte, wurde er vom Richter ermahnt, er möge nur Tatsachen vorbringen, die der Wahrheitsfindung dienten. Etwas später kam er dann der Aufforderung des Richters, sich zu erheben, mit der Bemerkung nach: „Wenn’s denn der Wahrheitsfindung dient.“ Dieser Satz wurde zu einem [[Geflügeltes Wort|geflügelten Wort]]. Am 22. Dezember 1967 wurde Teufel freigesprochen.