GoogleHupf
Nach vierjähriger Pause habe ich - nun im Ruhestand – wieder mit kleinen Wikipedia-Beiträgen angefangen, bin so auf Diskussionsseiten, Lösch- und Sperrdiskussionen gelandet.
Und ich bin entsetzt:
Scharfe Auseinandersetzungen sind ok, aber bei politischen Seiten hat sich die Streitkultur doch sehr zum Negativen verändert. Persönliche Angriffe sind an der Tagesordnung, Platzhirsche werfen ungestraft mit Beleidigungen um sich, bringen Anschuldigungen ohne Begründung vor, verprellen missliebige Neulinge. Es gibt Grabenkämpfe, Admin-Entscheidungen aufgrund von reinen Vermutungen, Endlos-Debatten um formale Regeln.
Nun, Wikipedia ist halt ein Spiegel der Gesellschaft.
Es ist wie mit vielen Dingen, die auf einer guten Grundidee beruhen: Allgemein als gut erkannte Sachen werden unterstützt und wachsen, aus der Größe ergibt sich Machtpotential, Machtpotential zieht die Machtmenschen an und damit das Gezänke, den Machtkampf, bis zum Machtmissbrauch. Und man ist irgendwie unter sich. Die Grundidee, zwar ständig im Munde geführt, gerät ins Hintertreffen. Ohne Rückbesinnung und echte Orientierung an der Grundidee wird das Ganze verkommen und durch was Neues ersetzt werden.
So geht es bei der Kirche, beim Kommunismus, bei manchen zu Großkonzernen gewachsenen Firmen, beim Parteiensystem – und beim politischen Teil von Wikipedia.