Luigi Poletti (31. Dezember 1864 in Pontremoli – 10. März 1967 ebenda) war ein italienischer Mathematiker (Spezialist für Primzahlen), Kommunalpolitiker, Komponist und Dichter.
Poletti besuchte das bischöfliche Priesterseminar in Pontremoli, dann das Gymnasium von Parma, machte seinen Abschluss in Turin und begann dort ein Mathematikstudium. Er beendete das Studium nicht und nahm eine Stelle in einer Bank an. 1911 fand er bei einem Besuch in Genua zufällig ein Buch mit den Primzahltabellen im Haus von Professor Gino Loria, einem Freund seiner Familie, das der Mathematiker Derrick Norman Lehmer aus den USA verfasst hatte. Danach verbrachte er viele Jahre damit, die erste Tabelle zu erweitern, wobei er das Sieb des Eratosthenes vereinfachte, eine Methode aus dem antiken Griechenland zum Finden von Primzahlen. Er gab seiner Methode den Namen „Neocribrum“ (Novum Eratosthenes Cribrum – „Neues Sieb des Eratosthenes“), diese wurde von der wissenschaftlichen Gemeinschaft anerkannt. Außerdem war er 1946 zusammen mit André Gerardin Mitglied einer Studienkommission der "Association française pour l'avancement des sciences". Mit der Unterstützung von N. G. W. H. Beeger schaffte er es, die Tabelle von Lehmer über die Zahl 10 006 721 hinaus zu erweitern. 1955 wurde er vom italienischen Präsidenten Giovanni Gronchi mit einer Goldmedaille und dem Orden der Republik Italien ausgezeichnet.
Das Produkt von jeweils vier aufeinanderfolgenden Primzahlen heißt ihm zu Ehren „Poletti-Periode“, denn wenn man die Poletti-Perioden jeweils auf dem Zahlenstrahl untereinander anordnet, sieht man Linien von oben nach unten, auf denen Primzahlen vorkommen oder eben nicht.