Die Zeitschrift Kosmetische Medizin erscheint seit 1952 und ist die älteste Fachzeitschrift im Bereich der Ästhetischen Dermatologie und Ästhetischen Chirurgie. Sie erscheint 6 mal jährlich. Sie ist offizielles Organ folgender Fachgesellschaften: Österreichische Gesellschaft für Dermatologische Kosmetik und Altersforschung (ÖDGKA), Arbeitsgemeinschaft Ästhetik und Deramtologische Institute e.V. (AADI), Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Botulinumtoxin Therapie e.V. (DGBT), das Netzwerk Globalhealth und die Austrian Academy of Cosmetic Surgery and Aesthetic Medicine (AACSM).

'Kosmetische Medizin 1952 - 1967
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' Am 20. April 1952 erschien die erste Ausgabe von Kosmetische Medizin, damals noch unter dem Titel Journal für Medizinische Kosmetik und Sexologie. Der erste Herausgeber war Ludwig Levy Lenz (Kairo). 1952 wurden in Ägypten die Zensurbestimmungen verschärft, die den Briefverkehr mit Lenz, sehr erschwerten. Der Verlag sah sich deshalb veranlasst, die Leitung der Redaktion in die Hände des Ko-Gründers der Zeitschrift, nämlich Heinrich Karl Mayr (Berlin) zu legen. Unter ihm wurde dann die Sexologie aus dem Titel gestrichen. Ab 1957 hieß die Zeitschrift Medizinische Kosmetik und ab 1960 Ästhetische Medizin – Medizinische Kosmetik. Lenz schrieb über die Jahre noch viele Arbeiten und blieb bis zu seinem Tode der Zeitschrift eng verbunden.

Behandelt wurde eine ganze Breite an Themen, die für uns, heute unvorstellbar sind. In Ausgabe 1 erschienen u.a. „Zur Psychologie des Gattenmordes“ (J. Dück, Innsbruck), „Hypnose-Therapie sexueller Störungen“ (K. Schmitz, München) oder „Pornographie als Therapeutikum“ (Ludwig L. Lenz, Kairo). Auch in der Rubrik Fragen und Antworten gab es kurioses: „Ist Homosexualität heilbar?“ oder: „Warum hat die Frau zwei Brüste?“.

Der Schwerpunkt lag jedoch bei Themen, die heute noch relevant und aktueller kaum sein können: „Wann sind Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zu operieren?“ (Rudolf Ullick, Wien) „Fettsucht und Entwässerung“ (K. Fellinger und V. Lachnit, Wien), „Die moderne Technik der Varizenverödung“ (K. Sigg, Binningen – Schweiz), „Hautunterpolsterungen im Gesicht“ (Ernst Eitner, Wien), „Faltenentfernung am oberen Augenlid“ (Ludwig L. Lenz, Kairo) und „Sonnenlicht und Haut“ (F. Asbeck, Lübeck).

'Die Zeitschrift unter Theodor Schreus
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Ab 1954 übernahmen Hans Theodor Schreus (Düsseldorf) und K. Halter (Berlin) die Schriftleitung der Zeitschrift. Schreus (1892 – 1970) wurde 1930 auf den Lehrstuhl für Dermatologie, Venerologie und Röntgenologie der Medizinischen Akademie Düsseldorf berufen, den er dreißig Jahre innehaben sollte. Zugleich wurde er Direktor der Hautklinik der städtischen Krankenanstalten. Seit Beginn der 1920er Jahre widmete er sich der Standardisierung der Strahlentherapie und physiologisch-chemischen Fragestellungen. Durch ihn wurde die Salvarsan-Sättigungsbehandlung eingeführt und ab 1942 die Chlorzink-Schnellätzung bei Basaliomen beforscht [2].

Der Einsatz von Schreus für eine den ganzen Menschen erfassende „Ästhetische Medizin“ ist ein Spezifikum des versuchten geistigen Neubeginns in den 50er Jahren. Er hatte die Bereitschaft vieler Ärzte erfasst, Reformmodelle aus der Zeit vor und nach dem 1. Weltkrieg, die durch den Nationalsozialismus erstickt waren, aufleben zu lassen. Es gehört in die geistige Aufbruchstimmung der 50er Jahre, dass einem Menschenbild in seiner ästhetischen Ganzheit neue Aufmerksamkeit zugewandt wurde [2].

1955 wurde die Deutsche Gesellschaft für die gesamte Ästhetische Medizin und ihre Grenzgebiete gegründet. Dank Schreus, der Initiator der Gesellschaft war, machte er die Zeitschrift zum Kongressorgan der neu gegründeten Gesellschaft.

Nach schwerer Erkrankung von Schreus und der Auflösung der Deutschen Gesellschaft für die gesamte Ästhetische Medizin und ihre Grenzgebiete, musste die Zeitschrift eingestellt werden.

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Kosmetische Medizin 1995 – 2019'
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1995 trat Hagen Tronnier an den Verleger Dr. Eduard Grosse heran, die Ästhetische Medizin wieder ins Leben zu rufen. Im Gegensatz zum Ausland würde die Dermato-Kosmetologie in Deutschland nur stiefmütterlich behandelt und die etablierten dermatologischen Zeitschriften, so gut wie keine Arbeiten zum Thema veröffentlichen. Die Dermatologen sahen sich vielen Fragen von Patienten zu neuartigen Behandlungsmethoden im Bereich Kosmetik konfrontiert, die sie oft nicht beantworten konnten. Neue Wirkstoffe drangen auf den Markt und die Behandlung mit Lasern hielt Einzug in die Praxen. Tronnier sowie sein Kollege Wolf-Ingo Worret glaubten an die Zukunft dieser recht neuen Disziplin der Kosmetologie. Da nicht nur die Ärzteschaft angesprochen werden sollte, sondern auch medizinische Kosmetikerinnen, die nicht nur Aknepeelings durchführten, wurde die Zeitschrift unter dem Titel Kosmetische Medizin neu herausgegeben.

Mit der ersten Ausgabe, wurde Kosmetische Medizin das Organ der neugegründeten Arbeitsgemeinschaft für Dermatologische Kosmetologie e.V. in der DDG (ADK). Das Redaktionskollegium bestand aus Max Gloor (Karlsruhe), Friedrich Schiller (Bad Sulza), Hagen Tronnier (Witten-Herdecke) und Wolf-Ingo Worret (München) als Chefredakteur.

In seinem Geleitwort zur ersten Ausgabe schrieb Tronnier: „bei der Fülle der Informationen, die heute jeden Arzt erreichen, sind die Anforderungen an eine neue Zeitschrift, will sie erfolgreich sein, sehr hoch. Sie muss von der Thematik eine Lücke füllen, aber gleichzeitig, muss ihr Inhalt interessant und für die ärztliche Arbeit wichtig und nützlich sein. Sie muss dem heutigen Standard entsprechen, aber gleichzeitig und ergänzend informativ sein.“

2001 übernahm Prof. Dr.med. Uwe Wollina (Dresden) die Schriftleitung. Stellvertretender Schriftleiter ist Prof. Dr. med. Klaus Fritz (Landau). www.kosmetischemedizin-online.de Seit 2015 erscheint eine zweite Ausgabe unter dem Titel Cosmetic Medicine auf Englisch als Organ der European Society of Cosmetic and Aesthetic Dermatology und der Cosmetic Dermatology Society of India.