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Die barbadische Küche ist die Küche des karibischen Inselstaats Barbados.

Einflüsse

Wie alle Inseln der Karibik war auch Barbados über Jahrhunderte eine europäische Kolonie. Im Gegensatz zu Inseln mit bewegter Kolonialgeschichte wie zum Beispiel das benachbarte Tobago wurde Barbados fast 350 Jahre lang vom Vereinigten Königreich regiert, so dass die Küche deutliche britische Einflüsse aufweist. Durch europäische Einwanderer kommen, eher ungewöhnlich für die Karibik, irische Einflüsse hinzu. Durch Sklaven und Indentur-Arbeiter kommen westafrikanische und (nachrangig) indische Einflüsse hinzu. Eine Besonderheit der barbadischen Küche im Vergleich mit anderen Inseln der Karibik ist das Fehlen von Einflüssen indianischer Ureinwohner. Die Insel war ab 1536 von den Spaniern durch Versklavung entvölkert worden; die Briten übernahmen 1625 eine menschenleere Insel.

Lebensmittel und Zutaten

Barbados ist nur etwa so groß wie Bremen und verfügt über nur sehr geringe Anbau- oder Weideflächen; 2022 waren unter 3 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Ein großer Teil der Lebensmittel muss importiert werden und ist entsprechend teuer.

Fisch eine wichtige Proteinquelle. Fliegende Fische gelten als nationales Symbol und sind ein beliebter Speisefisch. Weit verbreitet ist auch die Gemeine Goldmakrele, die lokal „dolphin“ (Deutsch: Delphin) genannt wird, angelehnt an den englischen Gemeinnamen des Fisches „dolphinfish“. Ein Zusammenhang mit dem Delfin besteht nicht. Weitere häufig verwendete Speisefische sind Barrakudas, Gelbflossen-Thun, Schnapper, Schwertfische und Scomberomorus cavalla. Fisch wird in der Regel entweder paniert und frittiert oder gegrillt. Die beliebtesten Fleischlieferanten sind wie auch in der übrigen Karibik Huhn und Schwein.

Gemüsesorten, die in der barbadischen Küche häufig zum Einsatz kommen, sind unter anderem Chayote, Kürbis und Okra. Ein oft zum Kochen verwendetes Obst ist die Kochbanane. Gemüse, Obst und weitere frische Lebensmittel sind zusätzlich zu Supermärkten auch auf klassischen Märkten und an Straßenständen erhältlich; der größte Markt des Landes ist der Cheapside Public Market mitten in Bridgetown. Die barbadische Entsprechung des trinidadischen Green Seasoning, einer kalten, stückigen Sauce, die zum Kochen, Marinieren und Würzen genutzt wird, ist Bajan Seasoning.

Eine wichtige Rolle in der barbadischen Küche spielen wie auch in den Küchen anderer Inseln der südlichen Karibik ground provisions, ein Sammelbegriff für stärkehaltige Knollen und Früchte. Dazu gehören Brotfrucht, Eddoes (Colocasia antiquorum), Kochbananen, Maniok, Süßkartoffeln und Yamswurzel. Reis wird für gewöhnlich mit Augenbohnen, Kichererbsen oder Linsen gekocht.

Eine häufige Back-und Kochzutat ist Maismehl. Standardzutaten barbadischer Gerichte sind Zwiebeln, Knoblauch, Scotch Bonnets und Frühlingszwiebeln. Typische Kräuter sind Basilikum, Majoran, Petersilie und Thymian. Typische Gewürze sind Nelken, Paprikapulver, Pfeffer und Salz.

Ess- und Kochkultur

Die barbadische Küche folgt dem angloamerikanischen Maßsystem und verwendet Maßeinheiten wie Cup, Ounce, Pint oder Pound. Metrische Maßeinheiten gewinnen an Bedeutung.

Einige typische Gerichte werden mit bestimmten Feier- oder Wochentagen verbunden, so Pudding and souse mit samstäglichem Mittagessen. Auch das sonntägliche Mittagessen, das oft in der Gastronomie in Buffetform eingenommen wird, enthält spezifische Gerichte wie die Beilage Rice and Peas.

Eine landesweit bekannte Veranstaltung ist der jeden Freitag stattfindende Oistins Fish Fry im südöstlich der Hauptstadt gelegenen Oistins. Stationäre Imbissbuden und mobile Stände servieren dort gegrillten Fisch und gegrilltes Huhn mit verschiedenen Beilagen. Die Veranstaltung ist auf Touristen ausgerichtet, aber auch bei Einheimischen beliebt.

Die größten barbadischen Supermarktketten sind die trinidadische Kette Massy Stores sowie die einheimischen Ketten Price Lo und Popular Discounts. Dezentrale Lebensmittelstände und der Cheapside Public Market in Bridgetown sind wichtige Versorgungsquellen. Der Hastings Farmers Market am südlichen Stadtrand von Bridgetown bietet lokale Küche und Produkte und wird von Einheimischen wie Touristen frequentiert. Die Lebensmittelpreise sind im Vergleich zu den Preisen im deutschsprachigen Raum hoch.

Internationale Restaurantketten erwähnen?

Gerichte

Hauptgerichte

Fliegender Fisch mit Cou-Cou (siehe Abschnitt „Beilagen“) gilt als das Nationalgericht Barbados’. Der entgrätete Fisch wird in einer Sauce aus unter anderem Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Kräutern gekocht. Pudding and souse ist ein Gericht aus Süßkartoffeln (pudding) und verschiedenen Stücken vom Schwein (souse), das samstags als Mittagessen eingenommen wird. Die Benennung ist ungewöhnlich, da im benachbarten Trinidad und Tobago, ebenfalls eine ehemalige britische Kolonie, pudding für Blutwurst und souse für eine herzhafte, oft kalte Suppe steht.

Beilagen und Saucen

Cou-Cou ist eine der Polenta ähnliche Beilage aus Maismehl (seltener Brotfruchtmehl) und Okra, die auch auf anderen Inseln der südlichen Karibik gängig ist. Macaroni Pie ist die lokale Bezeichnung für die aus den Vereinigten Staaten kommende (und dort auch als Hauptgerichte gängige) Beilage Mac and Cheese. An Imbissständen und in Imbisslokalen werden Macaroni Pie und Pommes Frites gleichwertig als Beilage verkauft. Eine weitere Beilage ist Rice and Peas, Reis mit Straucherbsen, die mit Tomaten und Kräutern gekocht und primär mit dem sonntäglichen Mittagessen assoziiert werden.

Imbissgerichte

Fish cakes sind mit Klippfisch gefüllte Teigküchlein, die inselweit an Imbissständen, aber auch in der gehobeneren Gastronomie zu finden sind.

Desserts

Die verbreitetste Süßspeise in Barbados ist das auch auf anderen Inseln der Region populäre Coconut Bread, ein Rührkuchen mit Kokosraspeln und Kokosmilch. Zu den süßen Snacks, die oft an Straßenständen oder in Kiosken verkauft werden, zählen Tamarind Balls (ein Klassiker der karibischen Küche aus Tamarindenfruchtfleisch und Zucker),, Schokoladenfudge oder Erdnusskrokant. Ein eher gehobenes Dessert ist die Lemon Meringue Pie.

Getränke

Barbados produziert Bier und Rum. Eine international bekannte Rummarke ist Mount Gay.

Literatur

• Grace Barrington-Shaw: Most Popular Recipes Direct From Barbados. 2019, ISBN 978-1-70076-286-3. 
• Sally Miller: Bajan Cooking in a Nutshell. Miller Publishing, Edgehill 2018, ISBN 978-976-95153-7-6. 

Einzelnachweise

Kategorie:Essen und Trinken (Trinidad und Tobago) !Trindidad und Tobago

• https://barbados.org/barbados-recipes.htm
• https://www.tasteatlas.com/barbados
• https://www.totallybarbados.com/articles/top-10-barbados-delicacies/
• https://www.totallybarbados.com/articles/resource-library/barbados-business-statistics/agriculture-statistics/