Armanda Degli Abbati (auch bekannt als Armanda Degli Abbati Campodonico; * 10. Januar 1879 in Rom; † 1946 in Qaraghandy) war eine italienische Opernsängerin (Mezzosopran). Sie sang an Opernhäusern in Italien, Südamerika und Russland. Ab 1926 lebte sie in Estland und wurde dort eine bekannte Gesanspädagogin und bildete eine Generation estnischer Opernsänger aus. Sie wurde während der sowjetischen Besetzung deportiert. Sie starb vermutlich 1946 in einem Lager in Karaganda.

Degli Abbati wurde in Rom geboren und studierte dort Musik.[1] Am 2. Dezember 1897 debütierte sie hier als Ortrud in Lohengrin. Im Mai 1898 sang sie Urbano in Gli Ugenotti von Giacomo Meyerbeer in Rom, im November und Dezember des Jahres Kaled in Il Re di Lahore von Jules Massenet und Preziosilla in La Forza del Destino.[2] Des Weiteren sang sie am Teatro La Fenice, dem Teatro Carlo Felice,am Teatro Comunale di Bologna, dem Teatro San Carlo, am Teatro Petruzzelli und am Teatro Massimo.International sang sie an über fünfzig Opernhäusern,darunter die Metropolitan Opera und die Opernhäuser in London, Madrid, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Odessa und Sankt Petersburg. Ihre bevorzugten Rollen waren Azucena in Il trovatore, Amneris in Aida und Ortrud in Lohengrin. 1926 wurde sie zu einem Engagement am Estonia Theater in Tallinn auf Vorschlag des estnischen Sängers Karl Ots (1882–1961) vom Kulturausschuss des estnischen Bildungsministeriums eingeladen, um in der Folge auch jung estnische Sänger auszubilden. Ots hatte sie schon bei seinem Studienaufenthalt in Italien kennengelernt.[3] Sie debütierte als Azucena am 22. Februar 1927. Am Gründonnerstag des Jahres, den 14.April 1927, sang sie gemeinsam mit Karl Ots bei einer Aufführung des Stabat mater von Gioacchino Rossini in der Karlskirche in Tallinn.[4][5] Darauf eröffnete sie ein eigenes privates Gesangsstudio in Tallinn.[1][6]

Werke (Auswahl)

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  • Calendimaggio (Mattinata) = Kevadel, Text: Mario Foresi ; estonianisiert von Aleksander Trilljärv[7]

Einzelnachweise

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  1. a b Abbati, Armanda degli - Eesti Entsüklopeedia. In: Eesti Entsyklopeedia. Abgerufen am 7. Dezember 2019 (estnisch).
  2. Armanda Degli Abbati. In: Archivio Storico del Teatro dell'Opera di Roma. Teatro dell' Opera di Roma, abgerufen am 8. Dezember 2019 (italienisch).
  3. Karl Otsa tuluõhtuks. In: Päewaleht. Tallinn 20. Februar 1927, S. 5 (estnisch, digar.ee).
  4. Stabat mater. In: Päewaleht. Tallinn 5. April 1927, S. 7 (estnisch).
  5. Teater ja muusika - Giacomo Rossini „Stabat Mater" Kaarli kirikus. In: Päewaleht. Tallinn 16. April 1927, S. 8 (estnisch).
  6. Pr. Armanda degli Abbati. In: Kaja. Tallinn 23. Januar 1927, S. 3 (estnisch, digar.ee).
  7. Armanda degli Abbati, Aleksander Trilljärv, Mario Foresi: Calendimaggio: (Mattinata) = Kevadel. G. Ricordi, Milano (estnisch, ester.ee [abgerufen am 8. Dezember 2019]).