Leitlinien und Mantren
für die Zusammenarbeit in der Wikipedia
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- Wikipedia
- Die Wikipedia ist ein Projekt für alle mit gutem Willen, Lernbereitschaft und Geduld.
- Das Wiki ist Mittel, nicht Zweck, weder Spielplatz noch Meinungsforum.
- Wikipedia ist nicht, was jeder einzelne Benutzer gern hätte.
- Wikipedia als der Versuch, eine Enzyklopädie zu erstellen, ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Ansätzen von Meritokratie ohne Demokratie im Ganzen, manchmal jedoch mit entwickelter Fähigkeit zu Letzterer im Einzelnen.
- Wikipedia ist zuweilen weder Meritokratie noch Demokratie, sondern Spielplatz selbsternannter Dorfsheriffs auf Kosten der anderen Spieler.
- Jeder darf mitmachen, doch nicht jeder ist in der Lage, gemeinschaftlich ein Projekt zu verantworten.
- Manche überschätzen ihre Fähigkeiten.
- Jeder ist einzigartig − davon lebt das Projekt − aber es gibt auch viele Einzigartige außerhalb der Wikipedia.
- Wenngleich die Wikipedia etwas Neues, Ungewöhnliches ist, verhilft uns die obige Tatsache zur nötigen Bescheidenheit, dem Denken in Elite-Kategorien nicht unnötige Nahrung zu geben.
- Wikipedia-Manifest1: nicht alles daraus ist mit den Mantren übereinstimmend, doch jenseits der Übereinstimmungen manch anderes bedenkenswert.
- Relevanz
- Das meiste ist interessant, vieles relevant, manch' Relevantes zunächst verzichtbar.
- Relevant ist nicht nur, was in Deutschland wichtig ist.
- Relevant ist, was der Leser im Rahmen der eigenen Wissensbereicherung sucht.
- Lemmata
- Nicht jede Wortkombination ist ein Lemma, doch jedes Lemma kann exzellent ausgearbeitet werden.
- Artikelqualität
- Eine Enzyklopädie ist ein Projekt mit hohen Ansprüchen und mehr als eine Sammlung von Fachlexika.
- Eine Enzyklopädie beschreibt Sachverhalte objektiv.
- Wichtige Hypothesen müssen als solche wertungsfrei erkennbar sein.
- Qualität entsteht aus Erfahrung und ständiger Verbesserung, nicht durch Abstimmung oder Bapperl2,3.
- Verbessern geht über Löschen, Löschen über Behalten miserabler Artikel.
- Jeder eingesparte miserable Artikel führt zur Qualitätsverbesserung.
- Ein katastrophaler Artikel richtet Schaden an und wird zur Bearbeitung in Quarantäne geschickt.
- Unter 100 gelöschten, miserablen Artikeln sind auch welche, die es lohnt, sie zu lesenswerten auszuarbeiten.
- Zu Unrecht gelöschte Artikel entstehen nicht immer neu:
eine nicht verantwortbare Verschwendung wertvoller Energie und Zeit. - Nicht jeder "exzellente" Artikel hält den Blicken von Fachautoren stand.
- Ein guter Stub4 ist besser als gar kein Artikel zum Thema.
- Jeder darf schreiben − aber auch ändern.
- Veränderbarkeit läuft Gefahr, außer Verbesserung auch Verschlechterbarkeit zu beinhalten.
- Gute Artikel müssen davor geschützt werden.
- Kollektive Arbeit
- Dies ist weder ein sozialpädagogisches Integrationsprojekt noch ein Bolzplatz für Egoisten, Leistungsneurotiker und Klassenstreber.
- Gesunder Menschenverstand ist, was jeder braucht, aber nicht alle gebrauchen wollen.
- Gesunder Menschenverstand funktioniert nur in kleinen Gruppen, aber nicht jede kleine Gruppe wendet ihn an.
- Größere Gruppen benötigen Regeln, um zu funktionieren.
- Regeln und Institutionen sind von uns selbst erstellte Notbehelfe und keine heiligen Kühe, also veränderbar.
- Denn Regeln sollen helfen, nicht behindern.
- Als freie Zusammenkunft von Autoren und Autorinnen arbeiten wir selbstverantwortlich und rücksichtsvoll.
- Nur mit Respekt vor der Arbeit anderer findet man gemeinsame Lösungen.
- Niemand ist für dieses Projekt unersetzlich, aber manch' hinterlassene Lücke nur schwer zu schließen.
- Administratoren dienen den Lesern und Autoren, jedoch einigen Gaudioten als Lastesel.
- Wer eine Position zu leidenschaftlich vertritt, kann nur schwer darüber enzyklopädisch schreiben.
- Im Recht zu sein entbindet nicht von dem Gebot, höflich und respektvoll, aber auch klar und deutlich mit Anderen umzugehen.
- Rechthaberisches Halbwissen ist schlimmer als Unwissen.
- Arroganz und Egoismus sind hier verzichtbar.
- Die Abwehr von Schrott braucht Kommunikation und Solidarität.
- Störer gehören vor die Tür.
- Prioritäten
- Beobachte nie mehr Seiten als du unbedingt musst.
- Arbeite nur nach Kenntnis und Interesse und dann viel in Wenigem, anstatt wenig in Vielem.
- Äußere dich in Diskussionen nur zu Themen und Fragen, von denen du etwas verstehst und die dich wirklich interessieren.
- Beteilige dich dort nicht soviel du kannst, sondern nur, soviel du musst.
- Verfolge nie das Ziel, jemanden zu überzeugen, der dies erkennbar nicht will.
- Hege nicht die Illusion, dass alle zu einer Diskussion Beitragenden diese auch gelesen haben.
- Meide ideologische Auseinandersetzungen.
- Gestatte dir und anderen Zeit.
- Beachte, wann es Zeit ist, zu gehen: höre spätestens mit etwas auf, wenn dir weder die Tätigkeit selbst noch ihr Zweck Freude bereitet.
- Es gibt wichtigeres im Leben als die Mitarbeit bei einer Enzyklopädie.
Obenstehende Leitlinien und Mantren, teils modifiziert,
in Anlehnung an die Arbeiten dieser Kollegen und dahinter stehender Autoren: 5, 6, 7, 8, 9, 10.