Was hat mir persönlich die Teilnahme an der Wikimania gebracht und konnte ich anderen etwas weitergeben?
BearbeitenIch habe viele neue Leute aus unterschiedlichen Ländern der Welt kennenlernen dürfen und verschiedene nützliche Kontakte in der Zukunft geknüpft. Besonders hervorheben möchte ich den Kontakt zu den technischen Tüftlern hinter der Wikipedia- und den anderen Plattformen, die sich für nützliche Tools engagieren und auf persönliche Anliegen eingehen und sozusagen "auf Bestellung" ein solches Tool kreieren. Insofern besten Dank an Leaderboard für die viele Zeit, die du mir geopfert hast, um ein tolles Tool für die Automatisierung von Freischaltungen bei Google Books zu kreieren. Ich danke desweiteren Sandro (WMDE) und Martin (WMDE) alias DerHexer für euer immer offenes Ohr und für euren Input in Bezug auf mein Projekt einer ausgegliederten Plattform für digitalisierte Zeitschriften. Zudem war es grandios Martin Brunner kennenzulernen, der mit www.baugeschichte.at gezeigt hat, wie man die Geschichte von Straßenzügen bildhaft neu denken kann - Inspirierend! Während Wikimania sind mir nun endlich Sinn und Möglichkeiten von wikidata klarer geworden und ich habe in einem praktischen Seminar gelernt, selbst Items anzulegen oder bestehende Items sinnvoll zu ergänzen (also welche Parameter es gibt, um z.B. Items für Zeitschriften zu vervollständigen oder eine digitale Ausgabe zu hinterlegen.
Bericht über eine Einzelveranstaltung : Meetup Wikisource
BearbeitenMein großes Projekt bzw Ziel war ja, auf der Wikimania Mitstreiter zu finden für die Idee der Einrichtung einer globalen Zeitschriftenbibliothek (für die vielen Zeitschriften, für die es gar keine kommerziell angebotene digitale Ausgabe gibt) bzw. auf dem Weg dahin erstmal zu einer breiteren Akzeptanz von digitalen Ausgaben einer Zeitschriften (nicht Volltextedition sondern Linksammlung, wo finde ich ein frei zugängliches Digitalisat eines Bandes auf welcher Plattform, also Google Books natürlich, aber auch die anderen größeren oder kleinen Repositorien weltweit).
Einen ersten Dämpfer auf dem Weg dahin habe ich noch im Vorfeld der Wikimania bekommen, als meine diesbezügliche Einreichung einer Vorstellung schon mal abgelehnt wurde, obwohl sie ja perfekt zum Motto Collaboration of the Open gepasst hätte.
Nun hatte ich mir also viel daraus verspochen, dass es ein Meetup genanntes Zusammentreffen von Vertretern unterschiedlicher kleiner Plattformen oder Interessengebiete gab und eines davon das Wikisource-Meetup war.
Dieses war nur leider nicht sehr gut vorbereitet und meine einfach mal gestartete Initiative, dass wir uns vorstellen und Ziele besprechen sollte, gelangte schnell zum Ende, da ein als Autorität in der Gruppe anerkannter User aus Neuseeland einfach mal dazwischenfunkte mit der Bemerkung, die ich bei früheren Versuchen, in der englischen oder französischen Wikisource eine englische oder französische Zeitschrift anzulegen, die Wikisource sei eine reine Plattform für transkribierte Originaltexte und keine Sammlung von Links. Überhaupt sei die Digitalisierung von Zeitschriften eine institutionelle Aufgabe der Nationalbibliotheken der entsprechenden Länder.
In dem Meetup selbst ist auch keiner gegen diese Grenzziehung aufgestanden, freilich kamen im Nachgang einige Mitglieder der Wikisource User Group auf mich zu, um mir Mut zuzusprechen, das Projekt weiterzuverfolgen, denn das klinge doch sehr interessant, zumindest solange wie in den meisten Sprachräumen keine oder nur wenige digitale Ausgaben von Zeitschriften, die seitens der entsprechenden Nationalbibliothek zur Verfügung gestellt würden, zur Verfügung stünden.
Konkret wurden die Zusprüche aber nicht, da sich niemand mit der Thematik auseinandersetzte oder gar Zeitschriften sammelte.
In Bezug auf mein primäres Anliegen muss ich also die Wikimania leider als Misserfolg verbuchen. Ein Kompromissangebot, für das ich nun Mitstreiter finden will, ist die ganz saubere Ausgliederung aller reinen Linksammlungen zu einzelnen Zeitschriften auf eine sprachübergreifende Sub-Plattform auszulagern, die z.B. WikiJournalsLib(rary) heißen könnte, auch in Abgrenzung von dem große Unterstützung verdienenden Bereich der WikiJournals.
Mal schauen. Eine Nutzerin aus dem arabischen Sprachraum - Nanor - , die aber offensichtlich auf diversen Pannels und in diversen Kommissionen mitwirkt, wollte mich überzeugen, da es nun endlich einen Termin gibt, für das nächste Wikisource-Treffen in Bali im Februar 2025 eine Präsentation zu diesem Thema einzureichen. Aufgrund der definitiv nicht vorhandenen Überzeugung der in Katowice Anwesenden, dass das eine gute Sache sei, fürchte ich aber, die Vorbereitung ist zu kurz und ich werde bis zu einem späteren Wikisource-Treffen auf internationaler Ebene warten und dann ein Projekt vorweisen, das schon auf diverse Mitstreiter rechnen kann (dann z.B. auch über die Rubriken "Tandem" oder "Mikrogroup"-Projekt eingereicht und somit mit vielleicht größerem Effekt als Katowice Wikimania 2024)
Weitere Ergebnisse von Wikimania 2024 für mich und für die Wikisource
BearbeitenMontag 5.8.2024 Treffen mit Dr. Remigiusz Lis & Arleta Opala, Schlesische Bibliothek
Bearbeiten- Führung durch die Bibliothek sowie insbesondere durch die a) "professionelle" Digitalisierungswerkstatt mit diverser professioneller Technik und insgesamt 23 Mitarbeitern (neben Dr. Lis, Leitung) sowie b) die als Sozialprojekt aufgelegte Freiwilligen-Digitalisierungswerkstatt (kleinere Technik, aber dafür alle Arbeiten selbst- und vollständig von meist im Ruhestand befindlichen Freiwilligen
- Entwicklungen in der Software der Schlesischen Digitalen Bibliothek sowie damit verbundene neue Möglichkeiten (Downloadbarkeit einzelner Images in Hochauflösung) und Schwierigkeiten (neue IDs, keine persistent identifiers)
- Kriterien für die Aufnahme neuer Beitragender
- Zersplitterung der Kataloglandschaft in Polen und in Schlesien und damit einhergehend Nichtvorhandenseins von Verbundkatalogen oder eines gesamtpolnischen Katalogs
- Nichtvorhandensein von Katalogen in Bibliotheken von Kultureinrichtungen wie z.B. Bibliothek des Staatsarchivs Gliwice, aus der über das Freiwilligenprojekt der Schlesischen Digitalen Bibliothek aus privater Initiative zweier Frauen in dem Projekt schon diverse Schriften und Zeitschriftenbände digitalisiert wurden, für die es in Deutschland nicht mal einen bibliografischen Nachweis gibt, dass die Zeitschrift überhaupt existiert hat
- bislang fehlende Erschließung vieler Digitalisierungen über z.B. die ZDB/EZB (elktronische Zeitschriftendatenbank) und Möglichkeiten der Erschließung in der Zukunft (Sprachbarrieren, die eine Einarbeitung in die Datenbanksarbeit erschweren, möglicherweise ist auch die ZDB gar nicht bereit, einzelne nicht deutsche Bibliotheken in ihre Datenbank zumindest für die elektronischen Bestände, aufzunehmen => Absprache, hier entsprechend vorzufühlen und dann Onlinekonferenz mit der SB mit Vermeldung der in der ZDB gewonnenen Erkenntnisse durch mich)
- konkret für Wikipedia/Wikisource: Würdigung der bereits durch den bestehenden Kontakt durchgeführten kostenlosen Digitalisierungen zur Vervollständigung bestehender digitaler Editionen von Zeitschriften und Serienwerken (Engelhorns allgemeine Romanbibliothek) (insgesamt bislang ca. 220 Bände mit insgesamt 80.000 Seiten) und Absprache eines neuen Großprojekts (kostenlose Digitalisierung der vorhandenen, aber bislang noch nirgends digitalisierten Bände des großen Gotha (Genealogisches Taschenbuch des europäischen Hochadels) sowie der "Nebenpublikationen" (Genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, des europäischen Uradels, des Briefadels, der freiherrlichen Häuser) (alles in allem ca. 85 Bände mit einem jährlichen Seitenumfang von 1000-1600 Seiten pro Band; die Schlesische Bibliothek wird darüber hinaus auch alle in der SB vorhandenen Bände überkommenen Bände digitalisieren, insgesamt noch einmal so viele Bände und Seiten, auch wenn ich darauf hingewiesen habe, dass eine derartige Bindung von Ressourcen nicht unbedingt ökonomisch sinnvoll ist)
- Bestätigung der Bereitschaft, Bände, die in der SB vorhanden sind und sich für die Digitalisierung eignen, auf Anfrage kostenlos in die vorhandenen Digitalisierungsbemühungen einzugliedern
- Nutzen der Förderung: durch den Besuch vor Ort habe ich noch einmal ganz andere Einblicke (z.B. eben dass 23 Leute nur mit der Digitalisierung von alten Beständen beschäftigt sind), Austausch zur Qualität der Plattform und Möglichkeiten ihrer Verbesserung
Montag 5.8.2024 Nachmittag Besuch Wojciech-Korfanty-Institut (für schlesisches Kulturerbe) und des Digitariums (mobile Digitalisierungswerkstatt mit Buch/Materialscannern, aber auch Drohnen, Videokameras, Fottoapparate zur digitalen Erschließung von Kulturerbe)
Bearbeiten- das Institut ist schon aktiver Beiträger zu Commons, indem es dort alle Fotos, Videos sowie Scans einstellt
- Vorführen der Möglichkeiten der digitalen Bearbeitung z.B. von Filmen bzw. Erstellung verschiedener Abarten bei Videos (z.B. nur die Außenmauern einer Gebäudestruktur als Strich, sodass man quasi durch ein Gebäude hindurch sehen kann)
- speziell für Wikipedia/Wikisource: Absprache, dass das Institut mit der Bibliothek des Staatsarchivs Gleiwitz abspricht, wie die vor Ort vorhandenen Katalogkarten digitalisiert und auf Commons hochgeladen werden, im Gegenzug Versuch eines Unterstützungsprojekts der deutschen Wikisource zur Übermittlung der aus den Scans gewonnenen und gegengelesenen bibliografischen Daten zum Buch- und Zeitschriftenbestand als Vorarbeit für einen zu erstellenden elektronischen Katalog
Dienstag 6.8.2024 Treffen mit Mariusz Tomaszewski und weiteren MitarbeiterInnen der Bibliothek der Schlesischen Universität Katowice
Bearbeiten- Führung durch die Hauptbibliothek mit hauptsächlich modernem Bestand (die UB wurde erst 1967 gegründet) als auch die Theologische Bibliothek an der Theologischen Fakultät (Gründung 1927 als Bibliothek des Priesterseminars, aber durch Schenkungen auch viele ältere Literatur)
- Würdigung der bisherigen Zusammenarbeit (Digitalisierung der letzten Bände der "Allgemeinen Rundschau" 1926 bis 1933, die in den amerikanischen Bibliotheken nicht verfügbar und deshalb nicht schon digital verfügbar sind) => die kostenlose Unterstützung ist um so mehr zu würdigen, wenn man nun weiß, dass es kein Digitalisierungszentrum gibt, sondern nur ein paar kleinere, heute auch kaum noch benutzte Flachbettscanner (, die maximal eine Seite eines Bandes fassen können, wobei das Digitalisat / Tiff im Anschluss an das Scannen erst noch gedreht werden muss), und dass die Mitarbeiter das Scannen neben ihrer eigentlichen Tätigkeit durchführen
- Bekräftigung der Bereitschaft der UB Katowice, auch in Zukunft unterstützend tätig zu werden
- beim Besuch der Theologischen Bibliothek kam heraus, dass die dort vorhandenen historischen Bestände nur sehr lückenhaft erfasst sind, es noch keine systematische Übertragung der alten Katalogkarten in den elektronischen Katalog gab
- im Nachgang von Wikimania beteiligt sich nun auch die Theologische Bibliothek mit der Erfassung von Jahrgängen der Theologischen Revue als erstem Projekt an der Vervollständigung bestehender digitaler Ausgaben von Zeitschriften.
Mittwoch 7.8.2024 Präsentation der WMCZ über die Zusammenarbeit der WM Tschechien mit der tschechischen Nationalbibliothek (sprechenderweise war kein Vertreter der tschechischen Nationalbibliothek mit dabei)
Bearbeiten- Besprechung mit den beiden Vortragenden, insbesondere …, der die Zusammenarbeit ganz konkret begleitet, über seine vorhandenen Kontakte die bislang immer ausgebremsten Unterstützungsanfragen an die Tschechische Nationalbibliothek doch noch realisiert zu bekommen (also dass die Bibliothek den kompletten Band digitalisiert) oder aber die Digitalisierung sofern möglich (Altbestand) beim nächsten WM-Projekt in der Bibliothek vor Ort selbst durchzuführen
Mittwoch 7.8.2024 Präsentation zu WikiJournals (unter dem Dach der Wiki selbst herausgegebene Open-Access-Zeitschriften)
Bearbeiten- Kennenlernen mit dem Ziel abzuklären, ob es Interesse gibt auszuloten, wie man natürlich einerseits die selbst herausgegebenen Zeitschriften promotet und wie andererseits Möglichkeiten sind, eine größere Sub-Plattform "Journals" zu bauen, die Sammlungen von digitalen Editionen von Zeitschriften, die schon digitalisiert sind (frei zugängliche historische Zeitschriften) enthalten, ohne gleichzeitig den Verlag der neuen Zeitschriften sozusagen durch den Altbestand zu "verstecken"
- die nationale Ablegung von Zeitschriftensammlungen in den einzelnen Sprachräumen widerspricht der Logik wissenschaftlicher Bibliotheken widersprechen, die ja auch Zeitschriften in den relevanten bzw an einer Universität gesprochenen Sprachen zu den an der Universität vertretenen Disziplinen versammeln und nicht in Frankreich nur französischer usw.
- Ziel ist die bessere Zugänglichmachung der "Endergebnisse" als sprachenumfassende Zeitschriftenbibliothek
- für den Augenblick hat der offensichtlich großteils als Einzelkämpfer wirkende …. andere Sorgen, als sich um den Ausbau des bestehenden Angebots zu kümmern
- insbesondere fürchtet er, nicht unberechtigt, dass durch die übervielen historischen Zeitschriften seine modernen, jetzt herausgegebenen Zeitschriften und die verlegerische Tätigkeit inklusive Informationen zu den Zeitschriften, Veröffentlichung der Reviews zu eingereichten Arbeiten usw. versteckt bzw. als exotisch deklassiert werden
Freitag 9.8.2024 Zusammenarbeit mit Institutionen (GLAM) (neben Organzisers Helpkit am Samstag)
BearbeitenIch habe zum Einen neue Ideen, wie man eine Zusammenarbeit auf eine breitere Basis stellt und z.B. mit Ansprechpartnern wie "Wikipedians in Residence" eine größere Nachhaltigkeit herstellen, kennengelernt, zum anderen wurden in Workshops und privaten Austauschen unter einzelnen Wikipedianern aus aller Welt neue - vorerst noch private - Ideen entwickelt. Ich habe mich sehr gefreut, mit einer Idee, die ich im Zusammenhang mit der Vorbereitung eines hoffentlich nachhaltigen GLAM-Projekts mit der Forschungsbibliothek Gotha, der Friedenstein-Stiftung und dem Herzoglichen Museum verfolge, gleich zwei Ideen in die Diskussion einbringen konnte, die nun in entsprechenden Newsgroups geteilt werden sollen: nämlich
a) die Einbeziehung von anderen ehrenamtlichen Engagement-Strukturen wie lokalhistorischen Vereinen oder solchen aus den unterschiedlichen Fachgebieten (im Falle von Gotha also z.B. von Vereinen auf dem Gebiet der Numismatik)
b) das Anbieten von kleinen Benefits, die sich für Zusammenarbeitende aus der Zusammenarbeit ergeben, wie die kosten- und hürdenlose Nutzung z.B. von Bibliotheken der Einrichtungen, freier Eintritt in das entsprechende Museum, vergünstigte Tickets zu Veranstaltungen