Benutzer:Hait19/Liste der Stolpersteine in Hagen
Die Liste der Stolpersteine in Hagen enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig in Hagen verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Hagen lebten und wirkten.
Übersicht
BearbeitenAdresse | Verlegedatum | Person, Inschrift | Bild | Beschreibung, Kurzvita |
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Badstraße 3,
Hagen Zentrum
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02.04.2008 | Hier wohnte
Dagobert Gottschalk Jg. 1879 Deportiert 1942 Ermordet in Sobibor. |
Test-Link-hagen-de | |
Franklinstraße 21,
Hagen Wehringhausen-West |
07.12.2008 | Ernst Putzki | Der Wanderarbeiter Ernst Putzki, geb. am 15.03.1902, wurde 1931 arbeitslos. Aufgrund gesundheitlicher Probleme wurde er 1932 außerdem für arbeitsunfähig erklärt. Ab dem 10.12.1933 wurde er in der Klinik Wunstorf bei Hannover zuerst wegen Rheuma therapiert, danach wegen einer dort diagnostizierten Geisteskrankheit. Putzki wehrte sich gegen die Behandlung. Er sprach in einem späteren Brief vom 23.04.1942 von medizinischen Experimenten. Dank der Mithilfe seiner Familie wurde er am 10.07.1935 entlassen.
Am 10.02.1935 legte das Gesundheitsamt Hagen eine Kartei von ihm an und überprüfte in den nächsten Jahren seine Gesundheit. 1942 wurde Putzki in einem Gutachten wie folgt beschrieben[1]: "Arbeiten kann er nicht, er bastelt zeitweise und macht Geschenke für die Familie. Er liest und beschäftigt sich viel mit religiösen Fragen."
"... keiner weiß, wer der Nächste ist..." so Ernst Putzki am 3. September 1943 in einem Brief an seine Mutter[2]. Im selben Brief schreibt er: "Die Menschen magern hier zum Skelett ab und sterben wie die Fliegen.". Mit diesen Worten schilderte der Wehringhauser Ernst Putzki die unmenschlichen Zustände in einer Todesanstalt für Menschen mit Behinderungen. | |
Franzstraße 85,
Hagen Eilpe-Nord |
07.12.2008 | Eduard Dunker | Eduard Dunker wohnte mit seinen Eltern in Hagen-Haspe und später in Hagen-Oberhagen. Er besuchte die heutige Gustav-Heinemann-Schule. Nach Kriegsausbruch wurde der Vater als Bauarbeiter eingezogen. Eduard Dunker verblieb bei seiner Mutter. Mit 17 Jahren wurde Eduard Dunker 1942 eingezogen und ins Ausland geschickt. Während einer Dienstreise besuchte er seine Mutter, wurde aber am Bahnhof kontrolliert, festgenommen und wegen unerlaubten Entfernens von der Truppe zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt. Er kam in das Wehrmachtgefängnis Torgau, welches für seine menschenunwürdigen Verhältnisse bekannt war. Mangel- und Unterernährung sowie Einzel- und Dunkelhaft waren an der Tagesordnung.
Nach seiner Freilassung wurde seine Einheit wieder an die Front geschickt. Eduard Dunker versuchte sich von seiner Mutter zu verabschieden und wurde dabei erneut erwischt und festgenommen. Er wurde für weitere 5 Jahre Zuchthaus verurteilt und kam in das Untersuchungsgefängnis in Hagen. In der Nacht vom 11. April 1942 wurden Eduard Dunker und 11 weitere Gefangene von Gestapo-Beamten aus ihren Zellen in den nahe gelegenen Wald an der Donnerkuhle in Hagen-Halden geführt. Dort wurden die Gefangenen am Rand eines Bombentrichters mit Blick in Richtung des Kraters aufgestellt und hinterrücks erschossen. Die Leichen wurden notdürftig im Bombenkrater begraben. Ein Denkmal vor der heutigen Synagoge in Hagen soll an die Mordopfer erinnern. | |
Hindenburgstraße 1,
Hagen Zentrum |
17.12.2013 | Betty Teitler
Regina Teitler Isidor Teitler |
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Pelmkestraße 51,
Hagen Wehringhausen-Ost |
Mabel Meyer | |||
Rathausstraße 5,
Hagen Zentrum |
27.05.2005 | Hier wohnte
Max Markus Jg. 1902 Deportiert 1942 Auschwitz |
Weblinks
BearbeitenLiteratur
BearbeitenJochen Becker, Hermann Zabel: Hagen unterm Hakenkreuz. 2. Auflage. Hagen 1996.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ärztliches Gutachten über Ernst Putzki, 10.02.1942 (Stadtarchiv Hagen)
- ↑ Ernst Putzki: Brief an seine Mutter. In: https://www.bundestag.de. Deutscher Bundestag, 27. Januar 2017, abgerufen am 9. April 2019 (Opferbrief vom 03.09.1943).