Perlglanzpigmente sind Effektpigmente mit irisierendem Effekt. Sie bestehen aus transparenten Plättchen mit hoher Brechzahl, die sich parallel orientieren. Ihre Wirkung entsteht durch Mehrfachreflexion, beruht aber nicht maßgeblich auf Interferenz (Physik). Das unterscheidet sie von den Interferenzpigmenten. [1]
Wirtschaftliche Bedeutung
BearbeitenGeschichte
BearbeitenDas älteste bekannte Perlglanzpigment ist Fischsilber, das aus Schuppen von Fischen wie etwa Hering, Ukelei oder Sardine gewonnen wurde. Erstmals wurde die Substanz von Jaquin um 1655 isoliert, die industrielle Produktion begann jedoch erst im Jahre 1910 in Nordamerika.[1]
Wirkungsweise
BearbeitenPerglanzpigmente reflektieren einen Teil des sichtbaren Lichts an ihrer Oberfläche und lassen den Rest des Lichts durch. An der Unterseite des Pigmentplättchens oder an der Oberfläche weitere Plättchen wird wiederum ein Teil des verbleibenden Lichts reflektiert. Beim Austritt des Lichts aus dem Trägermaterial entstehen Interferenzen, welche zum Erscheinungsbild des Pigments führen. Da je nach Blickwinkel unterschiedliche Wellenlängen verstärkt oder ausgelöscht werden, ergibt sich das typische winkelabhängige Erscheinungsbild.[1]
Herstellung
BearbeitenEigenschaften
BearbeitenVerwendung
BearbeitenPerlglanzpigmente finden im Lackbereich Verwendung in Automobilserienlacken, Reparaturlackierungen und Dosenlacken. Sie werden in Lackierungen für Möbel und Fassadenteile verwendet. Möglich ist die Anwendung in Druckfarben, für die Papierbeschichtung, die Kunststoffeinfärbung, sowie Kosmetikartikel.[2]
Literatur
Bearbeiten- H. Kittel, J. Spille: Lehrbuch der Lacke und Beschichtungen. 2. Auflage. Band V: Pigmente, Füllstoffe und Farbmetrik. Hirzel, Stuttgart 2003, ISBN 978-3-7776-1015-3.
- A. Goldschmidt, H. Streitberger: BASF Handbuch Lackiertechnik. Vincentz Network, Hannover 2002, ISBN 3-87870-324-4.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c G. Pfaff: Spezielle Effektpigmente. 2. Auflage. Vincentz Network, Hannover 2007, S. 16 ff.
- ↑ H. Römpp: Römpp Lexikon Lacke und Druckfarben. Thieme, Stuttgart 1998, ISBN 978-3-13-776001-6, S. 438.