Benutzer:Heimatfreunde-Querfurt/Hans-Otto Hahn

Hans-Otto Hahn (* 3. 12.1925 in Querfurt) war der Sohn eines einstigen Gärtners und späteren Postbeamten.

Seine Mutter führte ein Schuhgeschäft am Lederberg in Querfurt. Hans-Otto Hahn, von den Querfurtern auch liebevoll "Hänschen" genannt, war ein Künstler, Maler und Grafiker, der seine Stadt Querfurt und die Menschen darin liebte. Deshalb blieb er seiner Heimatstadt auch ein Leben lang treu. Schon früh merkte der kleine Hans, dass er gern malte. Bereits in seiner Kindheit zeigte Hänschen viel Talent beim Umgang mit Farbe und Pinsel. Obwohl er schon als Kind gern Maler werden wollte, sollte er aber auf Wunsch seines Vaters einen anständigen Beruf erlernen. Nach seiner Schulzeit lernte er den Beruf als Bankkaufmann. 1943 ging er als 18 jähriger Bursche freiwillig zum Wehrdienst. Er bildete sich autodidaktisch (Malerei und Grafik) innerhalb der Wehrmacht weiter und es entstanden in dieser Zeit die ersten Zeichnungen im Kampfeinsatz. Einen Bleistift und einen weißen Zettel hatte der junge Hahn immer dabei. So fertigte er Zeichnungen von Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges an. 1944 bestand er die Aufnahmeprüfung an der staatlichen Hochschule für Baukunst und bildende Kunst in Weimar. Doch der Zweite Weltkrieg ermöglichte es ihm nicht, das Studium aufzunehmen. der totale Krieg Hitlers zwang den jungen Hans zurück an die Front. Trotz leichter Verwundungen entstanden weiterhin Zeichnungen im Einsatz. 1945 verletzte er sich schwer am Arm und Ende des Jahres kam Hänschen wieder in sein geliebtes Querfurt. 1946-1948 studierte Hans an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle bei Professor Grodel und Herbert Stockmann Malerei und Grafik. In dieser Zeit lernte er seine zukünftige Frau Elfriede Wagner kennen und lieben. Am 27.03.1948 war es dann soweit - er heiratete seine Elfriede. Leider war es ihm und seiner geliebten Frau nicht vergönnt, eigene Kinder zu bekommen. Oft waren aber die Kinder seines Schwagers bei ihm. 1948 war er Mitbegründer der Künstlervereinigung "Die Fackel" 1949 wurde Hans Hahn freischaffend tätig. Autodidaktisch bildete er sich zum Raumgestalter und Innenarchitekt weiter. In der Funktion als Raumgestalter und Innenarchitekt wurde Hans auch der Erfinder der Visions-Bar in den Kinos. Darüber drehte man sogar einen Dokumentarfilm von der DEFA. 1960-1995 entstanden viele Wand- und Tafelbilder in den unterschiedlichsten Techniken:

                      - Kinogestaltungen
                      - Theatergestaltungen
                      - Gestaltungen in Kulturräumen
                      - Wandgestaltungen
                      - Innengestaltungen 
                        o Poliklinik, Apotheke, Industriebetriebe
                        o Kita und Schulen
                      - Wandbilder
                        o Rathaus, Gaststätten, Vst.
                      - Mosaiken 
                        o z.B. Steinmosaik Am Querfurter Dreieck
                      - Brunnengestaltung
                      - Scraffitos
                      - Plakatentwürfe
                      - Pressezeichnungen
                      - Milchglasbilder
                        o z.B. Burgapotheke
                      - eine Vielzahl von Gemälden verschiedener Genres
                      - und vieles, vieles mehr.

Hans Hahn stellte viele seiner Bilder aus, so z.B. 1974 oder 1978 im Rathaus Querfurt Privatleben: Hans Hahn kaufte sich eine Weinbergshütte in der Nähe von Laucha. Diese baute er selber aus. Oft waren er und seine Frau Elfriede im Weinberg, meistens in den Monaten Mai bis Oktober. Hans war auch ein großer Katzenliebhaber. Sehr viele seiner Zeichnungen zeugen davon. Für seine Katzen wurden extra Eingänge gemacht. In seinem Weinberg konnte er sich richtig entfalten. Er richtete sich ein Atelier ein, baute eine Garage und erweiterte seinen Keller. Die Kinder seines Schwagers waren auch oft vor Ort. Viele Bekannte besuchten ihn in seinem Weinberggrundstück, denn Hänschen war sehr gastfreundlich. 1997 verlor er seine geliebte Elfriede nach nach 49 jähriger Ehe. Seine freunde und viele Menschen, die er kaum kannte, standen ihm mit viel Einfühlungsvermögen in den ersten Monaten des Alleinseins zur Seite. 1998 hat er mit Waltraut Fritsch eine Frau gefunden, die ihm wieder einen Inhalt in seinem Leben gab. Sie teilte mit ihm freud und Leid und unterstützte ihn auch bei seiner künstlerischen Tätigkeit. Im Alter verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Er kam nur noch selten zu seinem Weinberggrundstück. Er zog mit seiner Lebenspartnerin Waltraut Fritsch in eine Neubauwohnung in Querfurt-Süd. Seine Medikamente holte sich der Künstler in der Burgapotheke. 1991 sprach ihn PHR Peter Völkel an, ob er nicht einige Bilder für seine Apotheke malen könnte. Dies tat Hans mit Vergnügen. Es entstanden die jetzigen Bilder in besagter Apotheke. Dabei hat der Künstler das Bild hinten auf das Milchglas geritzt und hat dieses mit schwarzer Nitrofarbe verfüllt. Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass die Linienführung von oben nach unten durchgeht. Dieses ist bei keinen anderen Bildern von Hans Hahn so zu sehen. Mehr als 60 Jahre war Hans Hahn künstlerisch tätig. Er beherrschte die verschiedensten Techniken. Neben Bleistiftzeichnungen und Aquarellen finden sich Kupferspachteleien, Scraffittos, aber auch Bilder, die er aus Steinen zusammensetzte. Als man Ihn fragte, wie viele Werke er erschaffen hat, warf er die Zahl 1000 in die Runde. Am 17.05.2001 verstarb Hans Hahn im Alter von 75 Jahren im Querfurter Krankenhaus. Mit ihm verloren wir einen berühmten Querfurter Künstler.

  • Schulprojektarbeit von Paul Rost . Die von ihm verwendeten Quellen : Stadtarchiv Querfurt, Chronik Barnstädt, Zuarbeiten von Klaus Bohndorf,Gerhardt Sturm, Peter Völkel, Babett Trienke


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