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RML

  • 1. Auflage 1882, ebenso 2., vermehrte, Auflage 1884, S. 135:
„Bugle (franz., spr. bühgl, u. engl., spr. böggl, Flügelhorn, Bügelhorn, Signalhorn), das gewöhnliche Signalinstrument der Infanterie; dasselbe hat weite Mensur und keine eigentliche Stürze, daher einen vollen, nicht schmetternden Ton. Das B. ist in neuerer Zeit auch mit Tonlöchern und Klappen versehen worden, so daß es die Lücken der Naturskala ausfüllen kann (Klappenhorn). Umfang klein c bis zweigestrichen g.“
  • 3., sorgfältig revidierte, Auflage 1887, S. 146:
„Bugle (franz., spr. bühgl)), Flügelhorn, Bügelhorn, Signalhorn, das gewöhnliche Signalinstrument der Infanterie; dasselbe hat weite Mensur und keine eigentliche Stürze, daher einen vollen, nicht schmetternden Ton. Das B. ist um 1820 bis 1835 auch mit Tonlöchern und Klappen versehen worden, so daß es die Lücken der Naturskala ausfüllen konnte (Klappenhorn, Umfang klein c bis zweigestrichen g, höchstens c 3, Stimmung in B und A). Mit Ventilen versehen ergab es die neueren Instrumente: Piccolo (in Es), Althorn (in Es) und Tenorhorn (in B). Auch die Saxhörner und Tubas gehören zur Familie des B.“
S. 863:
„Saxhorn nannte Ad. Sax die Familie der aus dem alten Bügelhorn resp. der Ophikleide durch Anbringung des Ventilmechanismus statt der Klappen entwickelten Instrumente. Sax baut dieselben in 7 Größen, als Sopranino-, Sopran-, Alt- (Tenor-), Baß-, tiefes Baß- und Kontrabaßinstrument. Der Name S. sollte auch in Deutschland angenommen werden oder durch einen passenden anderen zusammenfassenden (Ventilbügelhorn) ersetzt werden, anstatt daß wir jetzt 7 Einzelnamen haben, deren Zusammengehörigkeit nichts verrät, nämlich: Piccolo in Es, Flügelhorn in B, Althorn in Es, Tenorhorn in B (in Österreich Baß-Flügelhorn), Baßtuba, Bombardon in Es, und Kontrabaßtuba. Mit Ausnahme der Baßtuba hat die höhere Kunstmusik alle diese Instrumente bisher verschmäht, während sie der Harmoniemusik unentbehrlich geworden sind.“
  • 4., vollständig umgearbeitete, Auflage 1894, S. 152:
„Bügelhorn, Bugle, (franz. spr. bühgl), Signalhorn, das gewöhnliche Signalinstrument der Infanterie; dasselbe hat weite Mensur und keine eigentliche Stürze, daher einen vollen, nicht schmetternden aber auch nicht edlen, etwas brutalen Ton. Das B. ist um 1820–1835 auch mit Tonlöchern und Klappen versehen worden, so daß es die Lücken der Naturskala ausfüllen konnte (Klappenhorn, Umfang klein c bis zweigestrichen g, höchstens c3, Stimmung in B und A). Mit 3 Ventilen versehen ergab es die neueren Instrumente: Piccolo (in Es), Flügelhorn (in B), Althorn (in Es) und Tenorhorn (in B), die sämtlich nur in der Harmoniemusik zur Verwendung kommen, während das Symphonieorchester sie verschmäht. Man notiert für sämtliche Arten des B. mit sogenannter Kornettnotierung (s.d.). Umfang (chromatisch geschlossen) des Piccolo a–b², des Flügelhorns e–b², des Althorns A–es², des Tenorhorns E–b1 (dem Klange nach). Bezüglich der Bügelhörner größerer Dimension mit 4 oder 5 Ventilen (mit Benutzung des 1. Naturtones) s. Tuba. Die französischen Saxhörner sind mit den Bügelhörnern und Tuben identisch.“
S. 936:
„Saxhorn nannte Ad. Sax (s.d.) die Familie der aus dem alten Bügelhorn resp. der Ophikleide durch Anbringung des Ventilmechanismus statt der Klappen entwickelten Instrumente. Sax baute dieselben in 7 Größen, als Sopranino-, Sopran-, Alt- (Tenor-), Baß-, tiefes Baß- und Kontrabaßinstrument (vgl. Bügelhorn).“
S. 1101:
„Tuba, 1) Blasinstrument der Römer, eine (weit mensurierte) gerade Trompete — 2) Gemeinsamer Name der weit mensurierten, zur Familie der Bügelhörner (s.d.) gehörigen neueren chromatischen tiefen Blechblasinstrumente, zuerst 1835 konstruiert von Moritz und Wieprecht, in Frankreich von Ad. Sax (s.d.), weshalb sie dort den gemeinsamen Namen aller Bügelhörner ‚Saxhorn‘ führen. Die Tuben haben vier Ventile, sodaß sie im Stande sind auch die Lücke zwischen dem 1. und 2. Naturtone (eine ganze Oktave) chromatisch auszufüllen (das 4. Ventil vertieft um eine Quarte). Doch sind die allertiefsten Töne, gar die unter dem 1. Naturtone liegenden nicht viel wert und erfordern zu viel Atem. Die höchste (kleinste) Art der Tuben ist das Barytonhorn (Tenorbaß, Euphonium, Baßtuba in B) mit dem ersten Naturton 1B, Umfang bis f1; eine Quinte tiefer steht das Bombardon in Es (auch in F gebaut), 1. Naturton 1Es bezw. 1F (nur von 1B ab gut). Die Kontrabaßtuben in B bezw. C (wenn sie kreisrund gebaut werden auch Helikon genannt) haben gar den Grundton 1B (1C) und würden durch die Ventile noch fast eine Oktave tiefer reichen; doch sind sie nur bis 1Es brauchbar (bei Wagner verlangt). Die Symphoniekomponisten notieren für sämtliche Baßtuben, als wenn sie nicht transponierten (wie sie klingen); in der Harmoniemusik gebraucht man für die Tuben wie für die Bügelhörner die Kornettnotierung (2. Naturton als c1). — 3) Die ‚Tuben‘ Wagners in den ‚Nibelungen‘ stehen in B (Tenortuben) und F (Baßtuben) sind aber nicht als Ganzinstrumente sondern als Halbinstrumente gemeint und haben Hornstürzen; die ersteren reichen nur bis B oder wenig tiefer, die letzteren bis 1B, in der Höhe die ersteren bis f², die letzteren bis g1.“
  • 5. vollständig umgearbeitete Auflage 1900, S. 160:
„Bügelhorn, Bugle, (franz. spr. bü'gl), Signalhorn, das gewöhnliche Signalinstrument der Infanterie; dasselbe hat weite Mensur und keine eigentliche Stürze, daher einen vollen, nicht schmetternden aber auch nicht edlen, etwas brutalen Ton. Das B. wurde um 1770 mit Tonlöchern und Klappen versehen, so daß es die Lücken der Naturskala ausfüllen konnte (Klappenhorn, Kenthorn, Umfang klein c bis zweigestrichen g, höchstens c3, Stimmung in B und A, vgl. auch Ophikleïde). Doch wurde die Klappenmechanik seit etwa 1830 verdrängt durch den Ventilmechanismus. Mit 3 Ventilen versehen ergab das B. die neueren Instrumente Piccolo (in Es, Umfang a–b²), Flügelhorn (in B, Umfang e–b²), Althorn (in Es, Umfang A–es²) und Tenorhorn (in B, Umfang E–b²), die sämtlich nur in der Harmoniemusik zur Verwendung kommen, während das Symphonieorchester sie verschmäht. Man notiert für sämtliche Arten des B. mit Kornettnotierung (s. d.). Bezüglich der größeren Arten des B. (Baßinstrumente) vgl. Tuba. Die Saxhorns sind mit den Bügelhörnern und Tuben identisch.“
S. 990:
„Saxhorn nannte Ad. Sax (s. d.) die Familie der aus dem alten Bügelhorn resp. der Ophikleïde durch Anbringung des Ventilmechanismus statt der Klappen entwickelten Instrumente. Sax baute dieselben in 7 Größen, als Sopranino-, Sopran-, Alt- (Tenor-), Baß-, tiefes Baß-, und Kontrabaßinstrument (vgl. Bügelhorn).“
S. 1166:
„Tuba, 1) Blasinstrument der Römer, eine (weit mensurierte) gerade Trompete. — 2) Gemeinsamer Name der weit mensurierten, zur Familie der Bügelhörner (s. d.) gehörigen neueren chromatischen tiefen Blechblasinstrumente, zuerst 1835 konstruiert von Moritz und Wieprecht, in Frankreich von Ad. Sax (s. d.), weshalb sie dort den gemeinsamen Namen aller Bügelhörner ‚Saxhorn‘ führen. Die Tuben haben vier Ventile, so daß sie im stande sind auch die Lücke zwischen dem 1. und 2. Naturtone (eine ganze Oktave) chromatisch auszufüllen (das 4. Ventil vertieft um eine Quarte). Doch sind die allertiefsten Töne, gar die unter dem 1. Naturtone liegenden, nicht viel wert und erfordern zu viel Atem. Die höchste (kleinste) Art der Tuben ist das Baritonhorn (Tenorbaß, Euphonium, Baßtuba in B) mit dem 1. Naturton 1B, Umfang bis f1; eine Quinte tiefer steht das Bombardon in Es (auch in F gebaut), 1. Naturton 1Es bezw. 1F (nur von 1B ab gut). Die Kontrabaßtuben in B bezw. C (wenn sie kreisrund gebaut werden auch Helikon genannt; vgl. auch Červenys Cornon) haben gar den Grundton 2B (1C) und würden durch die Ventile noch fast eine Oktave tiefer reichen; doch sind sie nur bis 1Es brauchbar (bei Wagner verlangt). Die Symphoniekomponisten notieren für sämtliche Baßtuben, als wenn sie nicht transponierten (wie sie klingen); in der Harmoniemusik gebraucht man für die Tuben wie für die Bügelhörner die Kornettnotierung (2. Naturton als c1). — 3) Die ‚Tuben‘ Wagners in den ‚Nibelungen‘ stehen in B (Tenortuben) und F (Baßtuben) sind aber nicht Ganzinstrumente sondern Halbinstrumente und haben Hornstürzen; die ersteren reichen nur bis B oder wenig tiefer, die letzteren bis 1B, in der Höhe die ersteren bis f², die letzteren bis g1.“
  • 6., vollständig umgearbeitete, Auflage 1905, S. 185:
„Bügelhorn, Bugle, (franz. spr. büg'l), Signalhorn, das gewöhnliche Signalinstrument der Infanterie; dasselbe hat weite Mensur und keine eigentliche Stürze, daher einen vollen, nicht schmetternden aber auch nicht edlen, etwas brutalen Ton. Das B. wurde um 1770 mit Tonlöchern und Klappen versehen, so daß es die Lücken der Naturskala ausfüllen konnte (Klappenhorn, Kenthorn, Umfang klein c bis zweigestrichene g, höchstens c3, Stimmung in B und A, vgl. auch Ophikleïde). Doch wurde die Klappenmechanik seit etwa 1830 verdrängt durch den Ventilmechanismus. Mit 3 Ventilen versehen ergab das B. die neueren Instrumente: Piccolo (in Es, Umfang a–b²), Flügelhorn (in B, Umfang e–b²), Althorn (in Es, Umfang A–es²) und Tenorhorn (in B, Umfang E–b1), die sämtlich nur in der Harmoniemusik zur Verwendung kommen, während das Symphonieorchester sie verschmäht. Man notiert für sämtliche Arten des B. mit Kornettnotierung (s. d.). Bezüglich der größeren Arten des B.s (Baßinstrumente) vgl. Tuba. Die Saxhorns sind mit den Bügelhörnern und Tuben identisch.“
S. 1158:
„Saxhorn nannte Ad. Sax (s. d.) die Familie der aus dem alten Bügelhorn resp. der Ophikleïde durch Anbringung des Ventilmechanismus statt der Klappen entwickelten Instrumente. Sax baute dieselben in sieben Größen, als Sopranino-, Sopran-, Alt- (Tenor-), Baß-, tiefes Baß-, und Kontrabaßinstrument (vgl. Bügelhorn und Tuba).“
S. 1366:
„Tuba, 1) Blasinstrument der Römer, eine (weit mensurierte) gerade Trompete. — 2) Gemeinsamer Name der weit mensurierten, zur Familie der Bügelhörner (s. d.) gehörigen neueren chromatischen tiefen Blechblasinstrumente, zuerst 1835 konstruiert von Moritz und Wieprecht, in Frankreich von Ad. Sax (s. d.), weshalb sie dort den gemeinsamen Namen aller Bügelhörner ‚Saxhorn‘ führen. Die Tuben haben vier Ventile, so daß sie imstande sind auch die Lücke zwischen dem 1. und 2. Naturtone (eine ganze Oktave) chromatisch auszufüllen (das 4. Ventil vertieft um eine Quarte). Doch sind die allertiefsten Töne, gar die unter dem 1. Naturtone liegenden, nicht viel wert und erfordern zu viel Atem. Die höchste (kleinste) Art der Tuben ist das Baritonhorn (Tenorbaß, Euphonium, Baßtuba in B) mit dem 1. Naturton 1B, Umfang bis f1; eine Quinte tiefer steht das Bombardon in Es (auch in F gebaut), 1. Naturton 1Es bezw. 1F (nur von 1B ab gut). Die Kontrabaßtuben in B bezw. C (wenn sie kreisrund gebaut werden auch Helikon genannt; vgl. auch Červeny [Kornon]) haben gar den Grundton 2B (1C) und würden durch die Ventile noch fast eine Oktave tiefer reichen; doch sind sie nur bis 1Es brauchbar (bei Wagner verlangt). Die Symphoniekomponisten notieren für sämtliche Baßtuben, als wenn sie nicht transponierten (wie sie klingen); in der Harmoniemusik gebraucht man für die Tuben wie für die Bügelhörner die Kornettnotierung (2. Naturton als c1). — 3) Die ‚Tuben‘ Wagners in den ‚Nibelungen‘ stehen in B (Tenortuben) und F (Baßtuben), sind aber nicht Ganzinstrumente sondern Halbinstrumente und haben Hornstürzen; die ersteren reichen nur bis B oder wenig tiefer, die letzteren bis 1B, in der Höhe die ersteren bis f², die letzteren bis g1. […Tuba curva (bis 5. Aufl. eigenständiges Schlagwort)]“
  • 7., vollständig umgearbeitete Auflage 1909, S. 197 f.:
„Bügelhorn, Bugle, (franz., spr. büg'l), Signalhorn, das gewöhnliche Signalinstrument der Infanterie; dasselbe hat weite Mensur und keine eigentliche Stürze, daher einen vollen, nicht schmetternden aber auch nicht edlen, etwas brutalen Ton. Das B. wurde um 1770 mit Tonlöchern und Klappen versehen, so daß es die Lücken der Naturskala ausfüllen konnte (Klappenhorn, Kenthorn, Umfang klein c bis zweigestrichene g, höchstens c3, Stimmung in B und A; vgl. auch Ophikleïde). Doch wurde die Klappenmechanik seit etwa 1830 verdrängt durch den Ventilmechanismus. Mit 3 Ventilen versehen ergab das B. die neueren Instrumente: Piccolo (in Es, Umfang a–b²), Flügelhorn (in B, Umfang e–b²), Althorn (in Es, Umfang A–es²) und Tenorhorn (in B, Umfang E–b1), die sämtlich nur in der Harmoniemusik zur Verwendung kommen, während das Symphonieorchester sie verschmäht. Man notiert für sämtliche Arten des B. mit Kornettnotierung (s. d.). Bezüglich der größeren Arten des B.s (Baßinstrumente) vgl. Tuba. Die Saxhorns sind mit den Bügelhörnern und Tuben identisch.“
S. 1237 f.: Saxhorn wie 6. Aufl.
S. 1450 f.: Tuba wie 6. Aufl.
  • 9. vollständig umgearbeitete Auflage 1919, 160 f.:
„Bügelhorn, Bugle, (franz., spr. büg'l), Signalhorn, das gewöhnliche Signalinstrument der Infanterie; dasselbe hat weite Mensur und keine eigentliche Stürze, daher einen vollen, nichtschmetternden aber auch nicht edlen, etwas brutalen Ton. Das B. wurde um 1770 mit Tonlöchern und Klappen versehen, so daß es die Lücken der Naturskala ausfüllen konnte (Klappenhorn, Kenthorn, Umfang klein c bis zweigestrichene g, höchstens c3, Stimmung in B und A; vgl. auch Ophikleïde). Doch wurde die Klappenmechanik seit etwa 1830 verdrängt durch den Ventilmechanismus. Mit 3 Ventilen versehen, ergab das B. die neueren Instrumente: Piccolo (in Es, Umfang a–b²), Flügelhorn (in B, Umfang e–b²), Althorn (in Es, Umfang A–es²) und Tenorhorn (in B, Umfang E–b1), die sämtlich nur in der Harmoniemusik zur Verwendung kommen, während das Symphonieorchester sie verschmäht. Man notiert für sämtliche Arten des B. mit Kornettnotierung (s. d.). Bezüglich der größeren Arten des B.s (Baßinstrumente) vgl. Tuba. Die Saxhorns (s. d.) sind mit den Bügelhörnern und Tuben (s. d.) identisch.“
S. 1035:
„Saxhorn nannte Ad. Sax (s. d.) die Familie der aus dem alten Bügelhorn resp. der Ophikleïde durch Anbringung des Ventilmechanismus statt der Klappen entwickelten Instrumente. Sax baute dieselben in sieben Größen, als Sopranino-, Sopran-, Alt-, Tenor-, Baß-, tiefes Baß-, und Kontrabaßinstrument (vgl. Bügelhorn und Tuba).“
S. 1225 f.:
„Tuba, 1) Blasinstrument der Römer, eine (weit mensurierte) gerade Trompete. — 2) Gemeinsamer Name der weit mensurierten, zur Familie der Bügelhörner (s. d.) gehörigen neueren chromatischen tiefen Blechblasinstrumente, zuerst 1835 konstruiert von Moritz und Wieprecht, in Frankreich von Ad. Sax (s. d.), weshalb sie dort den gemeinsamen Namen aller Bügelhörner ‚Saxhorn‘ führen. Die Tuben haben 4 Ventile, so daß sie imstande sind auch die Lücke zwischen dem 1. und 2. Naturtone (eine ganze Oktave) chromatisch auszufüllen (das 4. Ventil vertieft um eine Quarte). Doch sind die allertiefsten Töne, gar die unter dem 1. Naturtone liegenden, nicht viel wert und erfordern zu viel Atem. Die höchste (kleinste) Art der Tuben ist das Baritonhorn (Tenorbaß, Euphonium, Baßtuba in B) mit dem 1. Naturton 1B, Umfang bis f1; eine Quinte tiefer steht das Bombardon in Es (auch in F gebaut), 1. Naturton 1Es bezw. 1F (nur von 1B ab gut). Die Kontrabaßtuben in B bezw. C (wenn sie kreisrund gebaut werden auch Helikon genannt; vgl. auch Červenys Kornon) haben gar den Grundton 2B (1C) und würden durch die Ventile noch fast eine Oktave tiefer reichen; doch sind sie nur bis 1Es brauchbar (bei Wagner verlangt). Die Symphoniekomponisten notieren für sämtliche Baßtuben, als wenn sie nicht transponierten (wie sie klingen); in der Harmoniemusik gebraucht man für die Tuben wie für die Bügelhörner die Kornettnotierung (2. Naturton als c1). — 3) Die ‚Tuben‘ Wagners in den ‚Nibelungen‘ stehen in B (Tenortuben) und F (Baßtuben), sind aber nicht Ganzinstrumente sondern Halbinstrumente und haben Hornstürzen und Hornmundstücke, die in B reichen nur bis groß B oder wenig tiefer, die in F bis 1B, in der Höhe die ersteren bis f², die letzteren bis g1. […Tuba curva (bis 5. Aufl. eigenständiges Schlagwort)]“
  • 10. Auflage 1022, S. 175:
„Bügelhorn, seit dem Ende des 19. Jahrh. Bezeichnung es Signalhorns nach dem Vorbild von Bugle (franz., spr. büg’l), das gewöhnliche Signalinstrument der Infanterie; dasselbe hat weite Mensur und keine eigentliche Stürze, daher einen vollen, nichtschmetternden aber auch nicht edlen, etwas brutalen Ton. Das B. wurde um 1770 mit Tonlöchern und Klappen versehen, so daß es die Lücken der Naturskala ausfüllen konnte (Klappenhorn, Kenthorn, Umfang klein c bis zweigestrichene g, höchstens c3, Stimmung in B und A; vgl. auch Ophikleïde). Doch wurde die Klappenmechanik seit etwa 1830 verdrängt durch den Ventilmechanismus. Mit 3 Ventilen versehen, ergab das B. die neueren Instrumente: Piccolo (in Es, Umfang a–b²), Flügelhorn (in B, Umfang e–b²), Althorn (in Es, Umfang A–es²) und Tenorhorn (in B, Umfang E–b1), die sämtlich nur in der Harmoniemusik zur Verwendung kommen, während das Symphonieorchester sie verschmäht. Man notiert für sämtliche Arten des B. mit Kornettnotierung (s. d.). Bezüglich der größeren Arten des B.s (Baßinstrumente) vgl. Tuba. Die Saxhorns (s. d.) sind mit den Bügelhörnern und Tuben (s. d.) identisch.“
S. 1124:
„Saxhorn nannte Ad. Sax (s. d.) die Familie der aus dem alten Klappenhorn resp. der Ophikleïde durch Anbringung des Ventilmechanismus statt der Klappen entwickelten Instrumente. Sax baute dieselben in sieben Größen, als Sopranino-, Sopran-, Alt-, Tenor-, Baß-, tiefes Baß-, und Kontrabaßinstrument (vgl. Bügelhorn und Tuba).“
S. 1327:
„Tuba, 1) Blasinstrument der Römer, eine (weit mensurierte) gerade Trompete. — 2) Gemeinsamer Name der weit mensurierten, zur Familie der Bügelhörner (s. d.) gehörigen neueren chromatischen tiefen Blechblasinstrumente, zuerst 1835 konstruiert von Moritz und Wieprecht, in Frankreich von Ad. Sax (s. d.), weshalb sie dort den gemeinsamen Namen aller Bügelhörner ‚Saxhorn‘ führen. Die Tuben haben 4 Ventile, so daß sie imstande sind auch die Lücke zwischen dem 1. und 2. Naturtone (eine ganze Oktave) chromatisch auszufüllen (das 4. Ventil vertieft um eine Quarte). Doch sind die allertiefsten Töne, gar die unter dem 1. Naturtone liegenden, nicht viel wert und erfordern zu viel Atem. Die höchste (kleinste) Art der Tuben ist das Baritonhorn (Tenorbaß, Euphonium, Baßtuba in B) mit dem 1. Naturton 1B, Umfang bis f1; eine Quinte tiefer steht das Bombardon in Es (auch in F gebaut), 1. Naturton 1Es bezw. 1F (nur von 1B ab gut). Die Kontrabaßtuben in B bezw. C (wenn sie kreisrund gebaut werden auch Helikon genannt; vgl. auch Červenys Kornon) haben gar den Grundton 2B (1C) und würden durch die Ventile noch fast eine Oktave tiefer reichen; doch sind sie nur bis 1Es brauchbar (bei Wagner verlangt). Die Symphoniekomponisten notieren für sämtliche Baßtuben, als wenn sie nicht transponierten (wie sie klingen); in der Harmoniemusik gebraucht man für die Tuben wie für die Bügelhörner die Kornettnotierung (2. Naturton als c1). Vgl. ‚Lehrgang für Baßt. und Kontrabaßt.‘ von E. Teuchert (Un.-Ed.); Rich.-Strauß-Orchesterstudien von Berthold. — 3) Die ‚Tuben‘ Wagners in den ‚Nibelungen‘ stehen in B (Tenortuben) und F (Baßtuben [seit ‚Siegfried‘ in Es und B notiert]), sind aber nicht Ganzinstrumente sondern Halbinstrumente, und haben Hornstürzen und Hornmundstücke, die in B reichen nur bis groß B oder wenig tiefer, die in F bis 1B, in der Höhe der[sic!] ersteren bis f², die letzteren bis g1. […Tuba curva (bis 5. Aufl. eigenständiges Schlagwort)]“
  • 11. Auflage 1929, S. 246:
„Bügelhorn, seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Bezeichnung es Signalhorns nach dem Vorbild von Bugle (französisch, spr. büg’l), das gewöhnliche Signalinstrument der Infanterie; dasselbe hat weite Mensur und keine eigentliche Stürze, daher einen vollen, nichtschmetternden aber auch nicht edlen, etwas brutalen Ton. Das B. wurde um 1770 mit Tonlöchern und Klappen versehen, so daß es die Lücken der Naturskala ausfüllen konnte (Klappenhorn, Kenthorn, Umfang klein c bis zweigestrichene g, höchstens c3, Stimmung in B und A; vgl. auch Ophikleïde). Doch wurde die Klappenmechanik seit etwa 1830 verdrängt durch den Ventilmechanismus. Mit 3 Ventilen versehen, ergab das B. die neueren Instrumente: Piccolo (in Es, Umfang a–b²), Flügelhorn (in B, Umfang e–b²), Althorn (in Es, Umfang A–es²) und Tenorhorn (in B, Umfang E–b1), die sämtlich nur in der Harmoniemusik zur Verwendung kommen, während das Symphonieorchester sie verschmäht. Man notiert für sämtliche Arten des B. mit Kornettnotierung (s. d.). Bezüglich der größeren Arten des B.s (Baßinstrumente) vgl. Tuba. Die Saxhorns (s. d.) sind mit den Bügelhörnern und Tuben (s. d.) identisch.“
S. 1596: Saxhorn wie 10. Aufl.
S. 1889:
„Tuba, 1) Blasinstrument der Römer, eine (weit mensurierte) gerade Trompete. — 2) Gemeinsamer Name der weit mensurierten, zur Familie der Bügelhörner (s. d.) gehörigen neueren chromatischen tiefen Blechblasinstrumente, zuerst 1835 konstruiert von Moritz und Wieprecht, in Frankreich von Ad. Sax (s. d.), weshalb sie dort den gemeinsamen Namen aller Bügelhörner ‚Saxhorn‘ führen. Die Tuben haben 4 Ventile, so daß sie imstande sind auch die Lücke zwischen dem 1. und 2. Naturtone (eine ganze Oktave) chromatisch auszufüllen (das 4. Ventil vertieft um eine Quarte). Doch sind die allertiefsten Töne, gar die unter dem 1. Naturtone liegenden, nicht viel wert und erfordern zu viel Atem. Die höchste (kleinste) Art der Tuben ist das Baritonhorn (Tenorbaß, Euphonium, Baßtuba in B) mit dem 1. Naturton 1B, Umfang bis f1; eine Quinte tiefer steht das Bombardon in Es (auch in F gebaut), 1. Naturton 1Es bezw. 1F (nur von 1B ab gut). Die Kontrabaßtuben in B bezw. C (wenn sie kreisrund gebaut werden auch Helikon genannt; vgl. auch Červenys Kornon) haben gar den Grundton 2B (1C) und würden durch die Ventile noch fast eine Oktave tiefer reichen; doch sind sie nur bis 1Es brauchbar (bei Wagner verlangt). Die Sinfoniekomponisten notieren für sämtliche Baßtuben, als wenn sie nicht transponierten (wie sie klingen); in der Harmoniemusik gebraucht man für die Tuben wie für die Bügelhörner die Kornettnotierung (2. Naturton als c1). Vgl. ‚Lehrgang für Baßt. und Kontrabaßt.‘ von E. Teuchert (Un.-Ed.); Rich.-Strauß-Orchesterstudien von Berthold. — 3) Die ‚Tuben‘ Wagners im ‚Ring der Nibelungen‘ stehen in B (Tenortuben) und F (Baßtuben [seit ‚Siegfried‘ in Es und B notiert]), sind aber nicht Ganzinstrumente, sondern Halbinstrumente, und haben Hornstürzen und Hornmundstücke, die in B reichen nur bis groß B oder wenig tiefer, die in F bis 1B, in der Höhe der[sic!] ersteren bis f², die letzteren bis g1. […Tuba curva (bis 5. Aufl. eigenständiges Schlagwort)]“
 
(Junge mit) Bügelhorn, „Enfant de troupe“, Eva Gonzales, 1870

Zur Familie der Bügelhörner gehören Blechblasinstrumente, die durch ihre weite Mensur mit dem Horn verwandt sind (Horninstrumente). Nach der Bauart des belgischen Blasinstrumentenbauers Adolphe Sax werden sie auch Saxhörner genannt:

„Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wird vielfach von Bügelhörnern geredet; gemeint ist das Signalhorn ohne oder mit Ventilen in allen Größen; dieser Name ist eine wenig glückliche Umformung von engl.-frz. bugle, das wohl mit ahd. buhhil ‚Horn’ […] zusammengehört.“[1]

Die französische Bezeichnung für Flügelhorn bzw. Kornett ist auch heute noch bugle, die für das Tenorhorn bugle ténor. Die deutsche Bezeichnung Bügelhorn ist aber unsinnig, denn sie bedeutet Hornhorn.

Uneinheitlich wird der Ausdruck bei Winfried Pape gebraucht: Bei der Beschreibung der Trompete heißt es, dass die „Entstehung der Bügelform im 15. Jh.“[2] anzusetzen sei. Demnach ist Bügel ein Synonym für die Trompetenform, die ja auch bei Flügelhorn und Tuba zu finden ist. Andererseits beschreibt er das Flügelhorn als „Instrument der Familie der Bügelhörner (engl. bugle = Horn)“[3], womit die unsinnige Doppelung wieder begegnet.

Literatur

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  • Curt Sachs: Handbuch der Musikinstrumentenkunde, Breitkopf & Härtel Wiesbaden 1976, ISBN 3-7651-0051-X
  • Winfried Pape: Instrumentenhandbuch Streich, Zupf-, Blas- und Schlaginstrumente in Tabellenform, Musikverlag Hans Gerig Köln, TB 264, Theoretica Band 11, 2. Auflage 1976, ISBN 3-87252-055-5
  • Willy Schneider: Handbuch der Blasmusik, Verlag B. Schott's Söhne, Mainz 1954
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Wiktionary: Bügelhorn – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Curt Sachs: Handbuch der Musikinstrumentenkunde, Breitkopf & Härtel, 1971, ISBN 3-7651-0051-X, , S. 281
  2. Winfried Pape: Instrumentenhandbuch : Streich-, Zupf-, Blas- und Schlaginstrumente, Laaber Verlag, 2007, ISBN 978-3-87252-055-5, S. 115
  3. Winfried Pape: Instrumentenhandbuch : Streich-, Zupf-, Blas- und Schlaginstrumente, Laaber Verlag, 2007, ISBN 978-3-87252-055-5, S. 137

Bugelhorn