Als er etwa zehn Jahre alt war, kam Selim auf Befehl seines Großvaters Mehmed II. nach Istanbul, um dort zusammen mit seinen Brüdern und seinem Cousin Oğuzhan, dem Sohn Cem Çelebis, beschnitten zu werden.

Statthalterschaft

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Im Jahr 1487 schickte Sultan Bayezid II. seinen Sohn Selim als Statthalter in die 1461 von Mehmed II. eroberte, strategisch wichtige Küstenstadt Trabzon.[1] Obwohl Selim 25 Jahre am Schwarzen Meer verbrachte, ist wenig über sein dortiges Leben bekannt. Im November 1494 kam sein Sohn Süleyman zur Welt.

  • Seine Mutter starb im November 1511
  • zwei Kinder, Salih und Kamerşah, starben im Kindesalter

Machtkampf

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Schlacht zwischen Selim (links) und seinem Vater Sultan Bayezid II. (rechts) bei Uğraşdere
(Miniatur aus dem Selīm-nāme)
Schlacht zwischen Selim (rechts) und seinem älteren Halbbruder Ahmed (links)
(Miniatur aus dem Selīm-nāme)

Während Prinz Ahmed von den Würdenträgern, den ʿUlemāʾ und dem Sultan selbst als sicherer Thronfolger betrachtet wurde, genoss Selim aufgrund seiner kriegerischen Erfolge gegen die Safawiden höchstes Ansehen bei den Janitscharen.

Thronbesteigung (جلوس / cülūs) Selims I.
(Miniatur aus dem Hüner-nāme)

Bayezid bat Selim um die Erlaubnis, den Lebensabend in seinem Geburtsort Dimetoka verbringen zu dürfen. Wenig später verstarb er vermutlich durch Vergiftung.

 
Selim I. auf dem Sterbebett
(Miniatur aus dem Selīm-nāme)

Am 18. Juli 1520 brach Selim vermutlich wegen eines Pestausbruchs in Istanbul nach Edirne auf.[2] Hoca Sadeddin Efendi, dessen Vater Hasan-can ein Vertrauter des Sultans war, berichtet, dass Selim bereits drei Tage vor der Abreise Schmerzen im Rücken verspürt habe, die von einem Geschwür (çıban) herrührten.[3] Selim, der meinte, keine ärztliche Behandlung zu benötigen,[4] ließ das Geschwür ausdrücken.[3] Da sich jedoch sein Gesundheitszustand verschlimmerte und die Schmerzen zunahmen, war er gezwungen, bei einem Dorf (صرت کویی / Ṣırt Köyi) in der Nähe von Çorlu haltzumachen, wo er schließlich am 21. September 1520 verstarb.[3][5]

Süleyman I., den der zeitgenössische Historiker Paolo Giovio – im Gegensatz zu Selim („wilder Löwe“) – als „sanftes Lamm“ bezeichnete,[6] übernahm die Herrschaft verhältnismäßig reibungslos, da er keine Geschwister hatte, die ihm den Thron hätten streitig machen können.[7]

Literatur

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Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Feridun M. Emecen: Yavuz Sultan Selim. Yitik Hazine Yayınları, Istanbul 2010, ISBN 978-9944-766-24-1, S. 32 ff.
  2. Feridun M. Emecen: Yavuz Sultan Selim. Yitik Hazine Yayınları, Istanbul 2010, ISBN 978-9944-766-24-1, S. 344.
  3. a b c Ḫoca Saʿd ed-Dīn Efendi: Tāc üt-Tevārīḫ. Band 2, Ṭabʿḫāne-i ʿĀmire, Istanbul 1280 (1863/64), S. 392 f.
  4. Nach Ḫoca Saʿd ed-Dīn Efendi: Tāc üt-Tevārīḫ. Band 2, Ṭabʿḫāne-i ʿĀmire, Istanbul 1280 (1863/64), S. 392 sagte er: بیز چلبی دکلوز که بر جزءى چباندن اوتری جراحلره مراجعت ایده وز / Biz çelebi değilüz ki bir cüzʾī çıbandan ötüri cerrāḥlara mürācaʿat ėde-vüz.
  5. Halil İnalcık: Selīm I. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band 9, Brill, Leiden, S. 127–131 (130).
  6. „Alle Menschen sind sich darüber einig, daß ein sanftes Lamm einem wilden Löwen gefolgt ist.“ – Paolo Giovio: Informatione a Carlo-Quinto Imperatore Augusto. S. 216; zitiert nach Josef Matuz: Süleyman der Prächtige (Soliman). In: Kurt Fassmann (Hrsg.): Die Großen der Weltgeschichte. Band 4, Kindler, Zürich 1973, S. 961–977 (961).
  7. Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte. 6. Auflage. Primus Verlag, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-89678-703-3, S. 115 f.