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Ländlerkapelle Huserbuebe (1939 bis heute) - Franz und Tony Huser (Gründer) 1939 bis 1991 - Markus Huser ab 1992 bis heute
Ländlerkapelle Huserbuebe von 1939 bis heute
BearbeitenGegründet wurden die „Ländlerkapelle Huserbuebe“ 1939 von den beiden Brüdern Franz und Tony Huser. Nach dem Tode von Franz Huser im Jahre 1992, spielt sein Sohn Markus Huser (Klarinette, Saxofon) zusammen mit Hermann Schorno (Akkordeon) und Albert Weber (Klavier) unter gleichem Namen die altbekannten Huser-Kompositionen. Markus Huser ist mit dieser Musik aufgewachsen und Hermann Schorno spielte auch schon seit seinen Jugendjahren bei Auftritten mit den Huserbuebe zeitweise mit und kennt die Art und Interpretationsweise der Stücke bestens. Albert Webers konzertantes Klavierspiel runden das Trio einfühlsam ab.Im Quartett spielt Fritz Fuchs am Kontrabass mit.
Erinnerungen an die „Huserbuebe“ 1939 bis 1991
BearbeitenDie Ländlermusik, eine Sparte der Schweizer Volksmusik, besteht aus Tänzen in verschiedenen Taktrichtungen und wird in der Schweiz seit vielen Jahrzehnten sowohl als konzertante wie bodenständige Interpretation geschätzt. Die Innerschweizer, Bündner, Appenzeller oder Berner Stilrichtungen unterscheiden sich meist in ihrer Instrumentierung. Die Vielfalt der Ausdrucksformen, die regional sehr unterschiedlich daherkommen, füllen eine reiche Volksmusikpalette, gewähren aber auch modernen Strömungen Raum. Die Ländlerkapelle Huserbuebe pflegte über Generationen den traditionellen Innerschweizer Stil, der bei Alt und Jung ankam und nach wie vor beliebt ist.
Sympathische Ländlerkapelle
Die Huserbuebe galten in der Szene während einem halben Jahrhundert als eigentliche Institution. Ländlermusikfreunde schätzten diese Kapelle aus dem Zürcher Weinland. Die runden Melodien bereichern bis heute das Repertoire renommierter Formationen, obwohl die Huser-Kompositionen technisch nicht einfach nachzuspielen sind. Mit dem Tod von Tony und Franz Huser (1990 und 1992) verstummten die beliebten Huserbuebe für immer. Franz Husers Sohn Markus Huser mit Jahrgang 1972 spielt als Interpret guter Jazzmusik an der Klarinette bei der „Old Iron Stompers-Dixielandband“ und der "FFLA Jazz Hot Players", aber die Ländlermusik seiner Vorfahren vernachlässigte er nie, trat er in den letzten Jahren mit dem Akkordeonisten Hermann Schorno und dem Pianisten Albert Weber als Ländlerformation auf. Damit ging der letzte Wille seines Vaters Franz in Erfüllung, der noch kurz vor seinem Tod den Wunsch äusserte, Markus Huser möge seine geliebte Ländlermusik in seinem Sinn weiterführen.
Nach der Gründung der Kapelle Huserbuebe 1939 feierte die Formation 1974 ihr 35-jähriges Bestehen und 1989 das goldene Jubiläum „50 Jahre Huserbuebe" mit einer denkwürdigen CD. Die Huserbuebe musizierten stets aus Freude und komponierten auch eigene Melodien: Franz verfasste etwa 200 Eigenkompositionen, sein Bruder Tony mindestens deren 700. Der bekannte Ländler-Walzer „Mamma“ stammt vom Vater der beiden, Franz Huser senior, der die Ländlermusik mit Überzeugung pflegte.
Nach der Gründung der Ländlerkapelle Huserbuebe spielten Franz Huser (Klarinette, Saxophon, Akkordeon, Klavier und Bass), Tony Huser (Akkordeon, Klarinette, Saxophon, Klavier, Bass, Gitarre und Mandoline), Ernst Inglin (Akkordeon, Klavier) sowie die Schwestern Gritli, Trudy und Rosa zusammen. Im Laufe der Jahre ergaben sich aber einige Wechsel in der Besetzung, sodass verschiedene bekannte Namen wie Fredy Hauser, Karl und Walter Keiser, Föns Lusterberger, Ueli Mooser, Trudy Huser sowie Ende der fünfziger Jahre auch der legendäre Pianist Hans Frey auftauchten. Als Akkordeonisten wirkten im Wechsel Alois Brühwiler, Walter Grob, Heiri Hartmann, Albert Buser und Martin Nauer mit. Die Seele dieser Ländlerformation bildeten aber immer die beiden Brüder Franz und Tony, die mit der Zeit ihren typischen Ländlerstil entwickelten und dank ihren Talenten sich zu eigentlichen Spitzenmusikern emporarbeiteten. Im Verlauf der Jahre entstanden über 30 Tonträger. Auch Franz Huser bekannte sich zeit seines Lebens zur Schweizer Volksmusik und schrieb mir einmal: „Unsere Absicht besteht darin, den Freunden der Ländlermusik mit gekonntem Spiel aufzuwarten.“ Mit „gekonntem Spiel“ unterstrich er seine Zielsetzung als Kapellmeister, den Volksmusikfreunden gepflegte, konzertante Ländlermusik nach traditioneller Art zu bieten. Und dies gelang den legendären Huserbuebe hervorragend. Franz betonte immer wieder, dass die Musik über die Sprachgrenzen hinaus verstanden werde. Die Ländlermusik müsse aus dem Herzen kommen, wenn sie die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer erreichen wolle.
Erfolgreiche Musikerkarrieren
Nach 1939 waren die Huserbuebe als Berufsmusiker in bekannten Konzertlokalen anzutreffen, so etwa im „Schäfli“ und „Swiss Châlet“ Zürich, im „Kornhauskeller“ und „Simplon“ Bern, im „Oberländerhof“ Interlaken, im „Palace Hotel“ Montreux oder im „Volkshaus“ Basel. Die Huserbuebe reisten aber auch als Botschafter der Schweizer Volksmusik mehrmals ins nahe und ferne Ausland und feierten grossartige Erfolge. 1947 in Madrid, 1978 zu einem Fernsehauftritt in Berlin sowie auf Konzerttourneen in Kalifornien, Israel, Japan, Saudi Arabien, Portugal, Taiwan und Venezuela. Auch eine Folklore-Kreuzfahrt zum Nordkap blieb unvergessen. Auf einer Konzertreise in Israel komponierte Tony Huser den brillanten Schottisch „Im Sheraton z’Tel Aviv“, der auf dem Jubiläums-Tonträger „50 Jahre Huserbuebe“ zu hören ist. Am 16. Mai 1990 erhielt ich von Franz Huser aus Caracas eine Ansichtskarte: „Viele Grüsse aus Caracas – Huserbuebe mit grösstem Erfolg, Huserbuebe im Schuss.“
Mit Musik durchs Leben
Schon für die Eltern der beiden Huserbuebe, Franz und Frieda Huser-Storrer, war die Musik ein ständiger Begleiter. In einem Restaurant lernte Franz seine spätere Lebenspartnerin Frieda kennen. Franz war noch in der Rekrutenschule, als die Hochzeitsglocken läuteten. Im Militär komponierte der Volksmusikant Fränzel seinen wunderschönen Walzer „Mamma“. Am 9. März 1916 bekam Frieda zu ihrem Franz noch ein Fränzli und 1918 erblickte Friedeli das Licht der Welt. 1919 folgte Trudi und 1921 der spätere Akkordeonvirtuose Anton, genannt Tony. 1924 kamen noch Gritli und Rosi hinzu. 1932 kam Ideli auf die Welt, von der ganzen Familie nur „Pupi“ genannt. Die Musik lag allen Husers im Blut, und so entstand vorerst ein Duett, dann ein Trio und ein Doppelquartett bis zum stattlichen Familienorchester. Frieda sorgte während den Wirtschaftskrisenjahren nicht nur für ihre Kinder, sondern musizierte auch mit ihrem Mann. Sie war ein richtiger Wandervogel, sodass das Huser-Orchester später auch als „Wandervögel“ unterwegs war. Als die Kinder erwachsen wurden, heirateten die Mädchen bald, und aus dem Trudi Huser wurde ein Trudi Böckli, eine erstklassige Jodlerin. Insgesamt 19 Enkel erfreuten Franz und Frieda. Bald erkrankte der „Handorgelkönig“ Franz schwer und starb im Alter von erst 58 Jahren. Jetzt war es für Mutter Huser ein Trost, dass sich Franz und Tony zusammentaten und als Huserbuebe die Leute mit ihrer Musik erfreuten. Bei ihnen tauchte sie immer wieder auf, ergriff die Bassgeige und spielte, schwenkte, drehte und klopfte auf ihrem Instrument so, dass der ganze Saal vor Vergnügen kreischte und frenetischen Beifall zollte. Frieda war die erste, die mit Gitarre und Bassgeige während des Spiels Schabernack trieb und das Publikum begeisterte. Später imitierte sie Paul Moser von den „Moserbuebe“, Aschi Dietrich von den „Masimas“ und Rico Peter von den „Liricos“ authentisch. 1979 konnte man die 83-Jährige noch im Schweizer Fernsehen bewundern. Als sie Paul Kuhn nach einer Sendung im Deutschen Fernsehen fragte, was sie in ihrem langen Leben am meisten gefreut habe, meinte sie: „Am glücklichsten bin ich darüber, dass ich den besten Musikanten als Ehemann bekommen habe. Und froh macht mich, dass alle meine Kinder und Enkel Freude an der Musik haben.“ Glücklicher wäre sie zwar gewesen, wenn die beiden Huserbueben Franz und Tony ein Musikstudium hätten abschliessen können. Dennoch durften beide mit ihrer Ländlerkapelle eindrucksvolle Erfolge feiern, die in die Geschichte eingingen.
Huserbuebe im Ausland 1939 bis 1990
Bearbeiten- Spanien
- Kalifornien
- Israel
- Taiwan
- Japan
- Saudi Arabien
- Portugal
- Venezuela
- Deutschland
- Österreich
- 20. Folklorekreuzfahrt
Huserbuebe im Ausland ab 1992 bis heute
Bearbeiten- 40.Folklorekreuzfahrt
- Folkloreflussfahrt auf der Elbe
- Im August 2020 darf die Ländlerkapelle Huserbuebe mit der Polizeimusik Zürich-Stadt an das Military Tattoo nach Moskau/RU
Tonträgeraufnahmen der Ländlerkapelle Huserbuebe
BearbeitenLP`s
- 35 Jahre Huserbuebe - Label:Polydor 2377 050 - Aufnahmen:1974
- Ländlermusig mit de Huserbuebe - Label:Polydor 2377 085 - Aufnahmen:1977
- 40 Jahre Huserbuebe - Label:Polydor - Aufnahmen:1979
- Das sind d``Huserbuebe - Label:Pick 100-263 - Aufnahmen:1982
- 50 Jahre Huserbuebe - Label:CH-Records 12-4190 - Aufnahmen:1988
- Orchester Huser-Buebe / Zürich – Tanzmusik - Label:Coloraphon – C 170 084
- Orchester Huser-Buebe / Zürich – Cocktailparty Bei Victoria - Label:Coloraphon – C170 083
- Kapelle Huser-Buebe / Zürich – Swiss Folklore 2 - Label:Coloraphon – C 170 083
Single
- Ländlerkapelle Huserbuebe – Label:Gloria – GO 28322 - Stücke:Stimmungs-Ländler / Schwyzerörgeli-Polka
- Ländlerkapelle Huserbuebe – Label:Philips – 463710 QE - Stücke:So Isch Recht / 's git Feufliber / Familie Huser spielt Polka / Sennegluscht
- Ländlerkapelle Huserbuebe - Label:Philips – 339328 QF - Stücke:So Isch Recht / Familie Huser spielt Polka
Shellac
- Ländlerkapelle Huserbuebe – Label:Gloria - GO 28322 - Stücke:Ländler / Schwyzerörgeli-Polka
Aufnahmen von 1953 bis 1962 der Ländlerkapelle Huserbuebe (Aufnahmestudio Basel)
Aufnahmen: 8. April 1953 – ASB (Aufnahmestudio Basel)
- D`r Vater Huser Walzer Tony Huser 3:08 / Vater`s Liebling Ländler Franz Huser sen. 3:05 / Engadienerbluet Schottisch Franz Huser sen. 2:50 / Fränzel im Schuss Schottisch Franz Huser 3:02 / St. Moritzer Polka Franz Huser 3:02 / Die lustigen Walliser Walzer Franz Huser 3:53 / Gritli-Walzer Walzer Franz Huser 3:02 / Schlägerei im „Ochse“ Schottisch Franz Huser 3:02 / Tippelbrüder Schottisch Tony Huser 3:03 / Paprika Fox Tony Huser 2:55 /
Aufnahmen: 6. November 1954 – ASB (Aufnahmestudio Basel)
- Spitzbuebe Schottisch Tony Huser 3:08 / Jockey Fox Tony Huser 3:10 / Gruss an Riedikon Ländler Tony Huser 2:52 / Am Rheinfall Walzer Franz Huser 3:14 / Urschwyzer Schottisch Franz Huser 2:43 / Salü Gritli, salü Franz Ländler Franz Huser 3:14 / Zürich bei Nacht Fox Tony Huser 3:00 / Liebesweh Fox Tony Huser 3:14 /
Aufnahmen: 21. Juli 1956 – Aufgenommen Landgasthof Riehen
- Niederdorf-Musik Polka Franz Huser 2:45 / Saxophon Träume Walzer Franz Huser 3:14 / Kohldampf Schottisch Schottisch Tony Huser 2:47 / I`de Oberstadtgass Schottisch Tony Huser 2:47 / D`Huserbuebe swinget! Fox Tony Huser 2:47 / Uf diä modärni Mache Fox Tony Huser 2:40 / Mit Elan,“Ferdy-National“ Marsch Tony Huser 2:37 / Märchler Polka Polka Franz Huser 3:10 / Trülliker-Schottisch Schottisch Franz Huser 3:02 / Die lustigen Fribourger Ländler Franz Huser 2:37 / Im Landgasthof Walzer Franz Huser 2:40 / Machtgüggeli-Schottisch Schottisch Franz Huser 3:08
Aufnahmen: 18. November 1958 – Aufgenommen Landgasthof Riehen
- Tanzende Schmetterlinge Polka Tony Huser 2:35 / Snack Bar Fox Tony Huser 2:47 / Dä Trilleri-Ländler Ländler Franz Huser 2:36 / Jetzt chere-mer-i Schottisch Franz Huser 2:32 / Eine Landpartie Ländler Franz Huser 2:23 / Music Box Fox Tony Huser 3:10 / E`Sunntig uf em Land Polka Franz Huser 2:42 / Wenn das Alphorn erklingt Ländler Franz Huser 2:55 / Gueti Lune Schottisch Franz Huser 2:47 / Swiss Teenager`s Fox Tony Huser 2:52
Aufnahmen: 3. Oktober 1962 – ASB (Aufnahmestudio Basel)
- Leichte Finger Schottisch Tony Huser 2:16 / Schwyzerörgeli Polka Polka Franz Huser 2:58 / Uf em Landhof Fox Franz Huser 2:41 / Händ`s!-Penalty Schottisch Tony Huser 2:53 / Langstrasse-Schottisch Schottisch Franz Huser 2:16 / Schiedsrichter an`s Telefon Marschfox Tony Huser 2:35 / Uf em Letzigrund Fox Tony Huser 2:55 / E guets Schlückli Ländler Franz Huser 2:40 / Zürileu und Baslerstab Schottisch Franz Huser 2:07 / Schaffhauserbock Ländler Franz Huser 2:05 / Frässbeizli-Polka Polka Franz Huser 2:30 / Es cha nöd gnueg choschte Ländler Tony Huser 2:28