Schulqualität

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School Effectiveness und School Improvement in der Forschung

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Seit etwa 40 Jahren beschäftigt sich die Wissenschaft mit Fragen der Schulqualität und Schulverbesserung: "Was leistet Schule?", "Was ist eine gute Schule?", "Wie kann Schule verbessert werden?" Erste Untersuchungen wurden in Großbritannien, den USA und in den Niederlanden, aber auch in Norwegen, Neuseeland, Australien und Israel durchgeführt. Seit den 90er Jahren liefern vor allem die Vereinigten Staaten und seit der Jahrtausendwende auch die "kontinentalen" europäischen Länder und Asien Forschungsergebnisse. Es lassen sich zwei verschiedene Traditionen unterscheiden, die sich parallel entwickelt haben: Zum einen ist das "School Effectiveness", die Schulwirksamkeitsforschung, die versucht, die Wirksamkeit einer Schule zu erfassen und zu beschreiben. Zum anderen ist es "School Improvement", die Schulverbesserungsansätze und deren Erforschung, die Maßnahmen und deren Prozesse analysiert und zu modifizieren versucht. Stephan Gerhard Huber gibt einen Überblick über zentrale Ergebnisse beider Traditionen[1].

Rolle von Schulleitung für Schulqualität

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Die internationale und nationale Schulforschung belegt, dass die pädagogische Steuerung von Schule durch die Schulleitung ein zentraler Faktor für die Qualität einer Schule ist[2] (einen Überblick bieten). Erfolgreiche, als "gut" eingeschätzte Schulen haben eine fähige und gute Schulleitung. Für nicht-erfolgreiche Schulen fehlen empirische Belege, allerdings führen [3] an, dass Fehlentwicklungen häufig mit ungeeignetem Schulleitungspersonal zusammenhängen. Hinter einer wirksamen Schule steht also eine entsprechend wirksame Schulleitung. Zwar kann man von einer direkten Beziehung zwischen Schulleitungshandeln und Schülerleistung nicht ausgehen, jedoch durchaus von einer indirekten durch die Auswirkung des Schulleitungshandelns auf Schulkultur und Selbstverständnis der Lehrkräfte, auf deren Einstellungen und Verhalten sowie auf deren Motiva¬tion. Dies wirkt sich wiederum auf die Unterrichtspraxis und daher auf die Qua¬lität von Unterricht und Erziehung bzw. auf die Qualität von Lehren und Ler¬nen aus. Als Beispiel sei auf die Metaanalyse der Universität London verwiesen[4]. Sie ergab elf zentrale Merkmale wirksamer Schulen:

  • professionelles Schulleitungshandeln,
  • Zusammengehörigkeitsgefühl und gemeinsam getragene Zielvorstellungen im Kollegium bzw. der gesamten Schule,
  • förderliche Lernumgebung,
  • Betonung von Erziehung und Unterricht, von Lehr- und Lernprozessen,
  • zielorientierter Unterricht,
  • hohe Erwartungen,
  • positive Verstärkung,
  • Überprüfen der Lernfortschritte,
  • Rechte und Verantwortlichkeiten der Schüler,
  • partnerschaftliches Verhältnis zwischen Schule und Elternschaft,
  • Schule als lernende Organisation

Sammons und ihre Kollegen beschreiben "professionelles Schulleitungshandeln" als

  • entschiedene und zielorientierte Mitbeteiligung anderer an Leitungsaufgaben,
  • echtes Delegieren von Führungsverantwortlichkeiten (Streuung von Führungs-verantwortlichkeiten),
  • engagiertes Interesse für und Wissen um das, was im Unterricht geschieht (wirksames und professionelles Schulleitungshandeln betont Erziehung und Unterricht und geht von der Zieltätigkeit von Schule aus).

Auch die anderen, neben dem Merkmal "professionelles Schul¬leitungs¬handeln" gefundenen Faktoren für Schulwirksamkeit liegen im Verantwortungs- und Ge¬staltungsbereich der Schulleiterin bzw. des Schullei-ters, wie beispielsweise eine förderliche Lernumgebung (günstige Atmosphäre, attraktives Arbeitsumfeld), ein Zusammen¬gehörig¬keitsgefühl und gemeinsam getra¬ge¬ne Zielvorstellungen im Kollegium (Grundkonsens über Zielbestim¬mungen, Konsistenz im schulischen Handeln, Kollegialität und Zusammen¬arbeit), hohe Erwartungen (insgesamt hohe Erwartungen an die Schüler, Ver¬balisieren und Kommunizieren dieser Erwartungen, Darbieten intellektueller Herausforderungen), ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Schule und Elternschaft (Mitbeteiligung der Eltern am Lernen ihrer Kinder), das Gestalten der Schule als lernende Organisation (u.a. mit den Stichworten: schulinterne Lehrerfortbildung, kollegiale Beratung, "Peer Coaching" etc.).

Einzelnachweise

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  1. Huber 1999a, Huber 1999b, Huber 1999c
  2. Moos & Huber 2007, Huber 1999, Huber 2009, Huber 2011, Huber 2012
  3. Rosenbusch, H.S. & Schlemmer, E. (1997): Die Rolle der Schulaufsicht bei der pädagogischen Entwicklung von Einzelschulen. Schul-Management, 6, 9-17.
  4. Sammons et al., 1995

Literatur

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