Benutzer:IFWagner/Frank Wagner (Kurator)

Frank Wagner (* 27. August 1958 in Kaiserslautern; † 1. Juni 2016 in Berlin) war freier Kurator und Publizist in Berlin.

Nach dem Abitur 1977 siedelte er nach Berlin (West) über, wo er Kunstgeschichte, Philosophie, Germanistik und Medienwissenschaft studierte. 1989 schloss er das Studium mit der Magisterarbeit "Staatliche Repräsentation auf der Pariser Weltausstellung 1937 - Ein Vergleich des deutschen Pavillons mit denen der UDSSR und der Republik Spanien unter besonderer Berücksichtigung der Skulptur und ihrer Einbindung in das architektonische Ensemble" an der FU Berlin ab.

Seit 1985 konzipierte und organisierte er als unabhängiger Kurator u.a.in Deutschland, Lettland, der Schweiz, Kanada, den Niederlanden historische (Inszenierung der Macht - Ästhetische Faszination im Faschismus", 1987, Katalog, Nishen Verlag, [1].) und aktuelle Kunstausstellungen, publizierte Artikel für Kunstkataloge und Zeitschriften, hielt Vorträge, nahm an Symposien und Podiumsdiskussionen teil, organisierte Diskussionsveranstaltungen, hielt Lehrveranstaltungen an Kunsthochschulen u.a. in Genf, Wien, Leipzig, Kiel, Venedig, Berlin ab.

Frank Wagner war über 40 Jahre lang Mitglied der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst Berlin (nGbK) und dort vor allem im [2] aktiv, wo er als Motor für gesellschaftskritische, politische Ausstellungsprojekte, Publikationen und Kooperationen mit anderen Berliner Kunstinstitutionen konzipierte und durchführte. Ein Schwerpunkt seiner kuratorischen Arbeit war die zeitgenössische Auseinandersetzung mit engagierter bildender Kunst, das Themenspektrum der von ihm verantworteten Kunstschauen war weit gefächert und schloss die Beschäftigung in Einzel- und thematischen Ausstellungskonzepten mit der Genderproblematik, der Position von Minderheiten, sozialen Konflikten, Sexualität, Bewußtseinsindustrie, Überlegungen zu Ästhetik und Wirkung künstlerischer Medien auf vielfältigste Weise ein.

Als einer der ersten in Deutschland widmete er sich im Kunstkontext dem Thema Aids. So "Vollbild Aids" von 1988/89 mit 17 internationalen Künstlerinnen und Künstlern in Berlin, die darauffolgenden künstlerischen Broschüren in Zusammenarbeit mit der Schweizer und Berliner Aids-Hilfe, 2006 "Das Achte Feld - über Geschlecht, Leben und Sehnsüchte in den Künsten seit 1960" im Museum Ludwig Köln, 2008 Gewoon anders (Cobra Museum Amsterdam), 2008 die Gruppenausstellung "Einfach anders". 2013 die Retrospektive AIDS RIOTS SEX (nGbK, Katalog) über Aids-Aktivismus seit Mitte der Achtziger Jahre.

Personalausstellungen führte er u.a. mit Alfredo Jaar (2012, Alte Nationalgalerie/ Berlinische Galerie/nGbK), Felix Gonzales-Torres (2006, Hamburger Bahnhof/nGbK, Kat.), VALIE EXPORT (2003, Akademie der Künste Berlin /nGbK, Kat.), Yoko Ono (2003, nGbK), Sanja Ivekovic (2002, nGbK, Kat.), Stan Douglas (2001, Hamburger Bahnhof Berlin/nGbK, Kat.), Marlene Dumas (1996, nGbK,Kat.), Felix Gonzales-Torres ( 2009 Wiels - Brüssel und 1996, nGbK), David Wojnarowicz (1992/93, nGbK, Broschüre), Alfredo Jaar (1992/93. nGbK/DAAD Berlin, Broschüre), Barbara Kruger (1991, nGbK), Hanne Darboven (1990, nGbK) durch.[3]

Als Kurator des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP ) verantwortete er zwei Ausgaben, Dazu gehörte 2014 im Berliner Martin Gropius Bau die Gruppenausstellung "Memory Lab. The sentimental Turn". 2016 kuratierte er den deutschen Teil der internationalen Dubai Photography Exhibition.

Als Mentor, Dozent, Aussteller war Frank Wagner ein dezidierter Förderer von Nachwuchskünstlerinnen und-künstlern. So arbeitete er nicht nur in Seminaren und Ausstellungsprojekten mit Studierenden verschiedener Kunsthochschulen, er zeigte auch in einer Vielzahl von Ausstellungen in der nGbK und dem neuen.berliner.kunstverein die Kunst der Berliner Senatsstipendiatinnen und -stipendiaten mit vollem Engagement.

Ties, Tales and Traces, Dedicated to Frank Wagner, Independent Curator (1958-2016) fand als Würdigung seiner überaus umfassenden und engagierten Arbeit als freier Kurator im KW institute for contemporary art berlin Institute for Contemporary Art Berlin und im Projektraum der Stiftung "Between Bridges" in Berlin vom 9.2.2019 bis 5.5.2019 statt.

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