Benutzer:Ichausostbevern/Eichendorff Gedenkstein, Ostbevern
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff war ein bedeutender schlesischer Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik, geboren am 10. März 1788 im Schloss Lubowitz, gestorben am 26. November 1857 in Neisse. Dort wurde er auf dem Jerusalemer Friedhof beerdigt. Er zählt mit etwa 5000 Vertonungen zu den am meisten in Musik umgesetzten, deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter bis heute gegenwärtig. Die prägenden Motive vieler seiner Gedichte, Lieder und Erzählungen entstanden beim Wandern in Wald und Flur. Seine bekanntesten Meisterwerke sind u.a. »Aus dem Leben eines Taugenichts« und die Lieder »Wer hat dich, du schöner Wald« und »Wem Gott will rechte Gunst erweisen«.
Warum ein Eichendorff Gedenkstein in Ostbevern?
Die Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg war ein tragisches Schicksal. Rund zwölf Millionen Menschen wurden aus ihrer angestammten Heimat vertrieben. Mit der Vertreibung fand eine 800-jährige Entwicklung und Geschichte ihren Abschluss, an deren Ende endlose Trecks, unzählige Verschleppte und Tote standen. Ein Teil der Vertriebenen kam mit Güterzügen in Viehwaggons in die drei westlichen Besatzungszonen, ein nicht unwesentlicher Teil allerdings auch in die damals sowjetisch besetze Zone. Auch Ostbevern musste Vertriebene aufnehmen. Die 1951 im Außenbereich neu erstellte „Ostvertriebenensiedlung“ am Lengericher Damm wurde auf Vorschlag der Vertriebenen in Eichendorff-Siedlung umbenannt. 1957 wurden weitere 7 Nebenerwerbsstellen erbaut und die Siedlung erweitert. 1997, zum 40-jährigen Jubiläum der sieben Nebenerwerbsstellen in der Eichendorff-Siedlung, kam Edmund Teuber die Idee, einen Gedenkstein für den namensgebenden schlesischen Dichter Eichendorff aufzustellen. Viele Bewohner der Siedlung und die Gemeinde Ostbevern beteiligten sich finanziell daran und so konnte am 8. September 1998 der Gedenkstein mit Bronzetafel enthüllt werden.