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Eine Moschee

ist ein ritueller Ort des gemeinschaftlichen islamischen Gebets und darüber hinaus der politischen, rechtlichen und lebenspraktischen Wertevermittlung im Sinne des Islams sowie ein sozialer Treffpunkt. Angeschlossene Räumlichkeiten und Nebengebäude können auch ein Ort für Unterricht und Gespräche oder für Geschäfte, Reisebüros usw. sowie Veranstaltungsort für das Feiern gesellschaftlicher Anlässe sein.

Der grundlegende Aufbau einer Moschee besteht aus einem Betsaal, einem oder mehreren Minaretten, Waschgelegenheiten und weiteren Einrichtungselementen. Der Betraum ist je nach Region und Klima gestaltet. Oft ist der Moschee ein Hof oder Garten mit Brunnen oder Weiher angegliedert. Es können dem Hauptbau weitere Bauten angeschlossen sein, so dass ein Komplex entsteht, der das soziale, kulturelle, religiöse und politische Leben einer islamischen Gemeinde bestimmt. Eine Moschee kann auch als Schule und islamische Hochschule (Madrasa) funktionieren.

Dem Gläubigen reicht in der Regel ein saubere Ort, um das Gebet verrichten zu können. Man unterscheidet zwischen dem einfachen Gebetshaus oder -raum, der Großmoschee, die mehrere hunderte Gläubige aufnehmen kann, und der Freitagsmoschee, die für die Freitagspredigt eine Kanzel haben und eine bestimmte Größe für die Gläubigen aufweisen muss.

Das deutsche Wort „Moschee“ leitet sich vom arabischen masdschid über dessen nordafrikanische Aussprache masgid, das spanische mesquita und italienisch moschea her. Es ist ein Sammelbegriff für all diese unterschiedlichen Moscheearten und Institutionen, die in der arabischen Sprache jeweils einen eigenen Namen haben.

Geschichte

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Die Kaaba in Mekka ist das wichtigste Bauwerk für den Islaam.

Das älteste sakrale Bauwerk des Islam ist die Kaaba. Sie war selbst nie Vorbild für die sakrale Architektur des Islam. Auch der Felsendom in Jerusalem – das erste Meisterwerk islamischer Sakralarchitektur – diente nur selten als Vorbild.

Die Umayyaden-Moschee in Damaskus war Grundlage für die Entwicklung eines eigenen Pfeilerhallen-Baustils für Moscheen. Sie wurde an der Stelle einer christlichen Kirche errichtet.

Einrichtung

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Das zentrale Element einer Moschee ist der Betraum. Manche Moscheen haben für Frauen einen separaten Betraum, andere besitzen eine Empore. Für den Muslim genügt ein sauberer Ort für die Verrichtung des islamischen Gebets. Der Betraum braucht nicht zwingend umschlossen oder überdacht zu sein; die Gläubigen können das Gebet auch im Freien verrichten.

Der Ablauf des Gebets ist fest vorgeschrieben. Beim Gemeinschaftsgebet leitet an der Imam (Vorbeter) die Gruppe an und rezitiert teilweise laut. Gemäß der islamischen Lehre hat das Gemeinschaftsgebet als Evokation der islamischen Umma eine höhere Bedeutung als das privat verrichtete Gebet. Das erklärt die große Bedeutung der Institution Moschee für die islamische Gemeinschaft (Umma).

Die Gebetsnische (Mihrab) hat mehrere Funktionen. Sie kennzeichnet die Qibla, die Gebetsrichtung, der Imam findet dort seinen Platz vor der Gruppe und er hat eine akustische Wirkung.

In einer Moschee gibt es oft eine umwerte Empore (Dikka, in der Türkei Mahfil). Die Dikka hat folgende Funktionen: Zum einen finden in diesem Bereich die Muezzine, Imame und Herrscher ihren Platz, zum anderen wird von dort aus das Iqama („Aufforderung zum Gebet“) in der Moschee ausgerufen oder der Koran rezitiert. Die Dikka dient also der Akustik, sodass alle Gläubigen die Gebetsaufforderung hören können. In modernen Moscheen mit Lautsprechern hat die Dikka nur noch symbolischen Charakter.

Architektur

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Je nach Bauform entstanden entsprechende Stilformen in der Fassadengestaltung, Innenarchitektur und im Möbeldesign. Die Formensprache ergänzte sowohl im Stil als auch im Material das ganze Bauwerk. Oft findet man gleiche Dekors in unterschiedlichen Bereichen wieder. Durch das Bilderverbot im Islam entstanden anfangs sehr sachliche, schmucklose Räume. Dennoch sah man sich verpflichtet, die Moscheen von der Profanarchitektur abzuheben. Dadurch konzentrierte man sich auf Kaligraphie, Geometrie und Arabesken.

Aufgrund des warmen Klimas in den islamischen Ländern war das Spiel von Wasser, Licht und Schatten von besonderer Bedeutung. Das Wasser – als Brunnen oder Wasserbecken im Betraum oder im Hof – diente zur Reinigung und zur Kühlung. Moscheeanlagen mit großem offenen Innenhof sind für den Iran mit dessen Iwan]] sowie die Indo-islamische Architektur typisch. Lehmbauten finden sich in der Sahelzone, pagodenartige Moscheen in Indonesien.

Verhaltensregeln

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Vor dem Gebet wird die rituelle Waschung (Wudu’) vollzogen. Vor dem Betreten der Moschee werden die Schuhe ausgezogen. In den Vorräumen oder am Eingang der Moschee werden die Schuhe aufbewahrt – man kann sie aber auch (die Sohlen zueinander gewandt) mit in die Moschee nehmen. Ein Muslim betritt die Moschee mit dem rechten Fuß und verlässt sie mit dem linken.

Weil Moscheen Orte des Gebets und der kontemplativen Besinnung sind, gelten ähnliche Anstandsregeln wie bei einem Kirchenbesuch. Lautes Diskutieren und Rufen ist ebenso verboten wie das Mitbringen von Tieren. Der Islam schreibt Muslimen bescheidene Kleidung vor. Die Kleidung muss sein vor allem sauber sein und den Körper in angemessener Weise bedecken. Frauen müssen für das Gebet das Haupthaar bedecken (Hidschab). Für Männer ist eine Kopfbedeckung (Takke) optional.

Da Frauen von Männern beim Gottdienst nicht beobachtet werden sollen, beten die Frauen hinter den Männern, abgetrennt in eigenen Räumen oder auf einer Empore. Obwohl es für Frauen und Kinder besonders reservierte Räume gibt, gilt die Geschlechtertrennung für die Al-Haram-Moschee in Mekka nicht.

Siehe auch

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