Isarpaddler
Hallo,
ich bin (war) nebenberuflich Reisejournalist und habe auch bei einigen Publikationen zum Thema Straßenverkehr mitgeargheitet.
Manchmal recherchiert man natürlich bei "Wiki" und gelegentlich fallen dabei noch Lücken auf. Hat man sich dann über ein Thema vollens informiert, möchte man dies Wissen auch gerne an andere weitergeben. Gibts was besseres als Wikipedia dafür?
Ich bin neu bei Wikipedia und habe gerade den Artikel über Handschuhmacher überarbeiten wollen. Leider ist mir der Text komplett gestrichen worden. Bei dem Artikel geht es um Handschuhmacher und es wird der Teilbereich des Textilhandschuhmachers beschrieben. Der Hauptbereich - der LEDERhandschuhmacher wird nicht berührt. Diese Lücke wollte ich füllen und dies war der Text:
Lederhandschuhmacher
BearbeitenHistorisches
BearbeitenHandschuhe sind in Deutschland schon seit dem Mittelalter belegt. In Verarbeitung und Qualität hatten diese jedoch nur wenig mit den heute bekannten Handschuh gemeinsam. Auch ist der scheinbar aus dem Mittelalter stammtende Ausdruck "den Fehderhandschuh hinwefen" ist erst in der Neuzeit entstanden. Im Rahmen der Aufhebung der Religionfreiheit in Frankreich durch Ludwig XIV. (Edikt von Nantes, 1685) brachten eingewanderte Hugenotten das Handwerk nach Deutschland. Erst durch dessen Wissen und Können wurden das Lederhandmacherhandwerk verbreitet. Dies ist der Hintergrund warum auch noch heute die französischen Fachausdrücke in dieser Branche resultieren.
Hochburgen der Lederhandschuhfertigung waren das Erzgebirge, Baden-Württemberg und der Nordharz (Gerberstadt Osterwieck, Halberstadt). Das Handwerk florierte und entwickelte sich schnell. So betrug um 1800 der Wert der Handschuhe, die im Handelsgewerbe in Halberstadt (Sachsen-Anhalt, damals Preußen - hier gab es Religionsfreiheit für die Hugenotten) hergestellt wurden fast ein Viertel der gesamten Warenerzeugnisse der Stadt.
Herstellung von Lederhandschuhen
BearbeitenDer Weg vom Fell bis zum fertigen Lederhandschuh ist lang und aufwendig. Bedenkt man, dass die Hand 27 Knochen und über 20 Muskeln hat, wird verständlich, dass ein gut sitzender Handschuh das am schwierigsten herzustellende Kleidungsstück ist. Die Herstellung eines Handschuhs dauert einige Stunden und es sind neben einen Handschuhmacher noch eine Handlascherin oder Stepperin beteiligt, die die "Näharbeiten" übernehmen. Helmut Seeger, Handschuhmachermeister und Ingenieur für Lederverarbeitungstechnik im Ruhestand erklärt die Arbeitsschritte wie folgt:
Einfeuchten: Zur Verbesserung der Zügigkeit und der Ergiebigkeit werden die Felle vor Ihrer Verarbeitung in feuchte Tücher eingeschlagen.
Ausrecken der Felle: Jedes Fell wird zur Kontrolle der Größe über der Tischkante der Länge nach (allong) und der Breite nach (traver) ausgereckt.
Depsieren: In diesem Arbeitsgang zerlegt der Handschuhmacher das Fell in Stücke (Bande) und fertigt aus diesen Stücken Handschuhe und Daumen mit entsprechenden Größenmaßen. Dabei wird noch immer in französischen Zoll gemessen (1 franz. Zoll entspricht 2,73 cm).
Etablieren: Die herausgeschnittenen Handschuhe werden nach erneutem Ausarbeiten des Leders auf die entsprechende Größenschablone gearbeitet und ausgeschnitten.
Fentieren: Die etablierten Handschuhe und Daumen werden mit Stanzmessern ausgestanzt. Damit erhalten sie die Fingerformen und das Daumenloch (Anavire). Ebenfalls fentiert werden die Schichtel (Zwischenstücke zwischen den Fingern) aus der Furnierung (Überschußleder).
Tamburieren: Die Handschuhoberhände werden mit Ziernähten, Lederflechtungen oder Perforationen versehen.
Steppen: Die Handschuhe, man spricht dann von "Steppern", werden auf Spezial-Handschuh-Steppmaschinen, die eine feine Steppnaht bis in die Fingerkuppen ermöglichen, genäht. So entstehen überwiegend klassische, elegante und auch sportliche Handschuhe.
Handlaschen: Diese ausschließlich von Hand genähten Handschuhe werden als "Handlascher" bezeichnet. Das typische Nahtbild bestimmt bei diesen hochwertigen Artikeln den klassischen oder sportlichen Stil.
Dressieren: Die genähten Handschuhe werden auf beheizten Metallhandschuhformen geglättet. Sie erhalten dadurch Form, Glanz und fachgerechtes Aussehen.
Heutzutage ist der Handschuhmacher ein aussterbender Beruf mit nur sehr wenigen Ausbildungsplätzen. Das Gross der angebotenen Lederhandschuhe kommt aus Osteuropa und Asien (insbesondere Pakistan). Im kleineren Rahmen gibt es noch europäische Handschuhmacher, meist in Hochpreissegment mit überragender Qualität, die noch selbst fertigen.
Quellen
Bearbeitenwww.halberstadt.de/?id=104140000251
www.leder-seeger.de
Was muss man ändern, damit der Text nicht abgelehnt wird??