Die Stader Altstadt ist der Teil von Stade, der von den Gräben der Festungsanlagen umschlossen wird. Seine Bewohner hatten bis 1852 allein das Bürgerrecht besessen.
Sanierung
BearbeitenAnfang des 20. Jahrhunderts entsprach die Altstadt nicht mehr den Anforderungen der Zeit. Die durch enge Bebauung verursachte schlechte Durchlüftung und mangelhafte sanitäre Ausstattung führte zu einer Verslumung der Kernstadt. Um dem entgegenzuwirken kam es schon während des Dritten Reiches zu Abrissen und Straßenerweiterungen.
1964 wurden schon Konzepte für die Altstadtsanierung erarbeitet, die auf dem Konzept der autogerechten Stadt basierten. Das Konzept sah großflächige Abrisse und Neubauten vor. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel konnten diese Pläne - glücklicherweise - nicht durchgeführt werden.
Anfang der 1970er Jahre erhöhten sich die Einnahmen von Stade durch Industrieansiedlungen. Inzwischen hatte sich auch die Einstellung durchgesetzt alte Bausubstanz zu erhalten anstatt sie einfach abzureißen. 1972 wird ein erster Teil der Altstadt als Sanierungsgebiet ausgewiesen und ein Treuhändervertrag mit der Neuen Heimat Bremen über die Sanierung abgeschlossen. Das Ziel der Stadtsanierung war und ist die Gestalt der Stadt mit ihrer Kleingliedrigkeit zu erhalten. Es gilt der Grundsatz: Modernisierung vor Neubau. Durch den attraktiven neuen Wohnraum kommt es zu einem Zuzug in die Innenstadt und damit zu einer Wiederbelebung der Altstadt.
Die Modernisierung wurde freiwillig von den Hausbesitzern durchgeführt. Gefördert wurde diese durch öffentliche Mittel, die je zu einem Drittel vom Bund, Land und der Stadt kamen.
Der Autoverkehr wird durch den Altstadtring um die Altstadt herumgeleitet, die zu einem großen Teil zur Fußgängerzone wird.
Viele öffentliche Gebäude wie der Schwedenspeicher, die Wassermühle, das Zeughaus und das Kloster St. Johannis wurden nach der Modernisierung einer neuen Nutzung zugeführt.
Literatur
Bearbeiten- Jürgen Bohmbach: Stader Stadtlexikon. Stade 1994
- Jürgen Bohmbach (Redaktion): Stade - Von den Siedlungsanfängen bis zur Gegenwart. Stade 1994