Der Münzschatz von Weismain-Wohnsig in Oberfranken in Bayern, mit einem Gewicht von etwa 215 Gramm Silber, wurde 1994 in einem Topf nahe der Burg Niesten gefunden und besteht aus 685 Münzen; vor allem aus ab etwa 1250 geprägten fränkischen Pfennigen. Auffallend sind drei englische Pennies aus dieser Zeit. Sie gelangten durch Fernhandel in größere Städte - hier Bamberg - und von dort ins Umland.
Die Zusammensetzung des Schatzes lässt auf gute Verbindungen des Besitzers nach Bamberg und Coburg schließen. 625 Münzen wurde unter dem Bamberger Bischof Berthold von Leiningen (Bischof von 1257/58 bis 1285) geprägt. Die meisten der 60 anderen gehen auf den Grafen Hermann I. von Henneberg-Coburg]] (1224–1290) zurück. Nicht genauer datierbare Stücke stammen aus der Zeit um 1285/1290.
Das Prägen von Münzen war anfangs das Vorrecht des Königs. Seit dem 10. Jahrhundert durften geistliche und weltliche Herren, bald auch Freie und Reichsstädte Münzen prägen. Als überregionales Zahlungsmittel setzte sich der vom Rhein und Schwaben bis in den fränkischen Raum verbreitete Pfennig aus Schwäbisch Hall durch, der sogenannte Handheller (oder Händelheller; lateinisch denarius hallensis).
Literatur
Bearbeiten- Gerd Stumpf: Der Münzfund von Wohnsig, Stadt Weismain. In: Bayerische Numismatische Gesellschaft: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte, JNG 44, Eigenverl. der Bayer. Numismatischen Ges., München 1994, S. 139–146
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