Tolmo von Minateda

Der Tolmo von Minateda ist eine archäologische Stätte in Hellín, in der spanischen Provinz Albacete in Kastilien-La Mancha, die seit 1988 ausgegraben wurde. Er ist eine etwa 7,0 Hektar große Ebene, die an einer strategischen Kreuzung zwischen dem südlichen Teil der Meseta Central und der südöstlichen Küste des Mittelmeeres liegt. Die Lage veranlasste eine Besiedlung über mehr als 3000 Jahre, von der Bronzezeit bis zur islamischen Besetzung.

Am Zugang des Tolmo (dt. Felsblock) wurden bei Ausgrabungen von Lorenzo Abad Casal, Pablo Cánovas, Blanca Gamo und Sonia Gutiérrez drei Verteidigungsanlagen freigelegt. Die älteste ist aus Mauerwerk gebaut, stammt aus dem 2.–1. Jahrhundert v. Chr. In ihrem Inneren gibt es Reste, die bis in die Bronzezeit reichen. In augusteischer Zeit war die Stadt, die vermutlich den Namen Ilunum trug, mit einer Quadermauer bedeckt. Steine mit monumentalen Inschriften lassen darauf schließen, dass die Arbeiten in der zweiten Hälfte des Jahres 9 v. Chr. unter der Schirmherrschaft des Kaisers und Lucius Domitius Ahenobarbus durchgeführt wurden. Im 6. Jahrhundert wurden die Reste dieser Mauer für den Bau einer vorderen Bastion in L-Form mit einem gewölbten Tor und zwei Türmen genutzt.

Im oberen Teil wurde ein Komplex aus westgotischer Zeit ausgegraben. Das Hauptgebäude ist eine dreischiffige Basilika mit Apsis und dreiteiligem Baptisterium. Das an der Nordseite anliegende monumentale Gebäude scheint Repräsentations-, Verwaltungs- und Wohnfunktionen gehabt zu haben. Es ist möglich, dass es sich um den zwischen 589 und 610 erbauten Palast des Elo oder Eio handelt, der diesen Teil der Diözese Ilici zu verwaltete, der in westgotischer Hand blieb, während der Rest in der Hand von Byzanz war.

Um die Anlage befand sich ein Friedhof mit zahlreichen Gräbern, die Laien und religiösen Eliten vorbehalten waren, die den Schutz der Reliquien der Kirche suchten.

Südlich des Geländes befindet sich eine ummauerte Einfriedung, wahrscheinlich ein westgotisches „Castellum“. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Hänge von ländlichen Häusern besiedelt, die eine kleine Einheit bildeten, bis sie Mitte des 20. Jahrhunderts aufgegeben wurden.

Nördlich des Hügels sind Reste aus Quadersteinen oder Lehmziegeln von versetzten Grabdenkmälern aus der römisch-republikanischen Zeit sichtbar. Darin befand sich die Urne mit der Asche des Verstorbenen sowie seiner Aussteuer. Darüber wurden Schichten aus der Kaiserzeit dokumentiert, in denen in offenen Gruben Urnengräber beigesetzt wurden. Später befand sich an dieser Stelle eine Nekropole, die von der spätrömischen bis zur islamischen Zeit genutzt wurde. Auf dem Friedhof liegen christliche und islamische Bestattungen, was an anderen Orten selten ist.

Literatur

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  • Lorenzo Abad Casal, Rubí Sanz Gamo, Sonia Gutiérrez Lloret: El "Tolmo de Minateda" una historia de tres mil quinientos años In: Junta de Comunidades de Castilla-La Mancha (1998).

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Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Kastilien-La Mancha Kategorie:Ruinenstadt Kategorie:Berg