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Vatical ist eine satirische Programmiersprache der 1. Generation. Damit ist Vatical anwendungsneutral und maschinenunabhängig.
Eine Beschreibung von Vatical- Die Apokalypse der Programmiersprachen, so der volle Name, erschien zum ersten Mal in der Bayerischen Hackerpost. Ähnlichkeiten von Vatical mit Vatikan und den Programmiersprachen von Niklaus Wirth sind von den Entwicklern beabsichtigt, dabei wird auf Political Correctness keinerlei Wert gelegt.
Im Lauf der Zeit ist aus Vatical ein Betriebssystem entstanden, mit komplettem Zubehör, wie Tabellenkalkulation, Texteditor Datenbank usw., dass in der Version 2.0 vorliegt. Im Gegensatz zu anderen Programmiersprachen besitzt Vatical keinen Compiler oder Interpreter, sondern einen Absoluter, dessen vorrangige Aufgabe das Verwalten einer Ewigen Liste ist.
Im Jahr 1983 veröffentlichten Cushyware & Graddlersoft eine erste Version der mittlerweile eher zu den hysterischen Programmiersprachen gehörenden Entwicklungssoftware. Schon 1984 wurde das zur serienreife gelangte Vatical auf den Markt gebracht. Gerade die vorsätzliche Inkompatibilität zu sämtlichen Betriebssystemen und Expertenmeinungen macht den Reiz dieser exotischen Programmiersprache aus.
Seit dem ersten Erscheinen von Vatical birgt es mittlerweile sämtliche Mängel von Fortran, Basic und Pascal. Da Vatical anstelle eines Interpreters oder eines Compilers einen Absoluter besitzt, der eine Ewige Liste verwaltet die nicht überschrieben werden kann, decken sich die Entscheidungen von Vatical nicht immer mit denen, welche der Entwickler beabsichtigte. Vatical ist aufgrund der fortwährenden Weiterentwicklung schon selbst zu einem Betriebssystem mutiert.
Schnittstellen
BearbeitenVatical verfügt über eine Reihe von systemimanenten Schnitstellen. Eine Auswahl wird hier beschrieben.
- PRAY ist das Druckerinterface. Über diese Schnittstelle kontrolliert Vatical sämtliche Druckaufträge und nimmt eventuelle Kürzungen vor oder setzt Kommentare hinzu.
- MISSION und MERCY sind Schnittstellen für Festplatten- und Diskettenlaufwerke, die ausschließlich Indexgeprüfte Holy-Access Dateien überprüfen
- FATHER, SON und SAINT sind die bevorzugten Laufwerksnamen von Vatical.
Diese Laufwerke werden in Form von Büchern verwaltet, Sektoren und Spuren gibt es nicht. Die Bücher werden in Kapitel unterteilt, deren Inhalte von FATHER in der Datei APOCALYPSE verwaltet werden.
Anweisungen
BearbeitenDie Eingabe der Programmbefehle in Vatical kann wahlweise in englischer oder lateinischer Sprache erfolgen. Jedes Programm in Vatical muss mit LITURGY: beginnen und mit AMEN enden.
Sprungbefehle
BearbeitenVatical verfügt über eine große Anzahl Sprungbefehle, hier eine Auswahl:
- GOLEFT (Fehlerhafter Befehl, niemals benutzen!)
- GORIGHT
- GOUP
- GODOWN
- GOAWAY
- GOHOME
- GOHELL
- GOGO
- GOWEST
- GOANYWHERE
- GONOT
- WAITING FOR GODOT.
Beliebige Teile eines Programms können zu Unterprogrammen werden. Dies führt dazu, das es keinen Returnbefehl in Vatical braucht, um zum ursprünglichen Programmteil zurückzukehren. Der Programmteil, der die meisten Unterprogramme gefunden hat ist das Hauptprogramm.
Rücksprungbefehle
BearbeitenDamit das Programm nicht zu unübersichtlich wird, gibt es unter anderem folgende Rücksprunganweisungen:
- SEARCHME
- WAY NEXT
Schleifenanweisungen
BearbeitenEinge Schleifenanweisungen von Vatical
- FOR-NEARER-DO
- UNTIL-BETTERUSE-DO
- FOR-WHATREASON
- WHY-FOR
- WHAT-ELSE
- WHY-NOT-PLEASE
- WHY-DON’T-WE-DO-IT
- HOPE-LESS
- UNTIL-NOFUTURE-DO
- WAIT-UNTIL-DOOMSDAY
Variablen
BearbeitenVariablennamen fangen in Vatical grundsätzlich mit ST. an. An dieses Präfix wird dann der Name angehängt. Vatical ist bei der Variablenbehandlung sehr restriktiv, so das vorgegeben ist, welche Namen verwendet werden dürfen. Im Einzelnen sind das:
- Integerzahlen: Namen von Heiligen (100 - 900 n.Chr.)
- Reale Zahlen: Namen von Heiligen (1000 - 1500)
- Genaue Zahlen: Namen von Heiligen (1500 - heute)
- Charakter: Namen bedeutender Kirchenpersonen
- String: Namen von Propheten (Altes Testament)
- Einfache Arrays: Namen von Päpsten
- Mehrdimensionale Arrays: Namen von Aposteln
In der Ewigen Liste sind die absolut verbotenen Variablennamen aufgelistet. Verboten ist z. B. ST.LUTHER. Die Eingabe eines solchen Namens kann zu schwerwiegenden Fehlern im Editor führen und wird in der Ewigen Liste vermerkt. Vatical verfügt über eine Reihe logischer Operatoren wie z.B.: NENA (NEITHER-NOR-ANYTHING-ELSE), ENDC (END-OF-CARRY), CAC (CASH-AND-CARRY)
Zusatzprogramme
Bearbeiten- HOLYSOFT Expertensystem
- VATICALC Rechenprogramm für Kollektivspenden
- BIBLIOSTAR Textverarbeitung
- MULTICONFESS Datenbank
- PEACEMAN Spiel
- VATIS 1-2-3 Tabellenkalkulation
Die Benutzung von Vatical basiert auf 10 Regeln, die unbedingt einzuhalten sind, um das System nicht zu gefährden.
Vatical - Die Apokalypse der Programmiersprachen, so der volle Name des Betriebsprogramms, unterscheidet sich so sehr von allen bekannten und unbekannten Programmiersprachen, das nur der versierte Entwickler in der Lage ist, die Tragweite seiner Programme zu ahnen.
Nachtrag zu VATICAL(tm) Version 2.0
In der Auflistung der Sprunganweisungen hat sich ein Fehler eingeschlichen. Die Anweisung GOLEFT ist unter Vatical nicht ausführbar, da sich die katholische Kirche noch nie nach links bewegt hat.
Von einer Vielzahl potentieller Vatical-Benutzer und Leser dieser Abhandlung kam die Frage nach einer EPROM-fähigen Version von Vatical. So etwas ist weder verfügbar, noch in absehbarer Zeit geplant. Der derzeitige Vertrieb erfolgt mittels eines entsprechend programmierten WOMs (Write Only Memory). Da alle gebräuchlichen Prozessoren (wie z.B. 8080, 6502 und deren Nachfolger/Kompatible) aber vor der Abarbeitung eines Befehls diesen aus dem Speicher lesen wollen, ergeben sich gewisse Probleme. Ein Vatical-tauglicher Prozessor beschäftigt sich nicht mit solchen Niederungen wie Opcode-Fetch, sondern befindet sich in einer ständigen Gebetsschleife und bleibt dort bis ihn die nächste göttliche Eingebung erreicht. Alsdann fährt er fort, diese Erleuchtung abzuarbeiten.
Überhaupt ist Vatical, wie schon im Vatical Users and Reference Report beschrieben, vorsätzlich und endgültig inkompatibel zu allen Betriebssystemen, Sprachen, etc. Sollte es trotz alledem einem Programmierer gelingen, eine lauffähige Version zu erzeugen, wird hiermit hoch und heilig versprochen, daß alsdann zur Tilgung dieses Makels der Standard entsprechend abgeändert wird und die volle und unbeschränkte Inkompatibilität wiederhergestellt wird.
Für jetzt und immerdar gegeben im Namen des Herrn
Die Entwickler der BHP