Benutzer:Jaster0401/Stockhausen (thüringisches Adelsgeschlecht)
Stockhausen ist der Name mehrerer Adelsfamilien. Stammsitz des hier behandelten evangelischen Geschlechts aus Thüringen ist die Ortschaft Stockhausen, heute ein Ortsteil von Sondershausen. Zusammen mit den von Stockhausen in Westfalen und den Stockhausen in Niedersachsen gehören sie dem am 14. Oktober 1962 auf der Trendelburg gegründeten Familienverband an.
Geschichte
BearbeitenErste urkundliche erwähnungen 1100 im Schwarzenburgischen, (Goldenen Aue am Kyffhäuser) namentlich in den Orten Stockhausen, Jechaburg, Schlotheim und Oberspira.
Hans von Stockhausen verkaufte 1574 den Gutshof Stockhausen, eines der bedeutendstens fünf Rittergüter in Ort Auleben, an die Familie von Bila, die ihn anschließend teilte.
Am 3. August 1702 wurde Julius/Johannes/Justus Hermann zu Wien durch Kaiser Leopold I. in den rittermässigen Reichsadelsstand/Reichsritterstand unter Anerkennung seines alten Adels erhoben.
Am 6. Juli 1798 wurde der Artillerie-Kapitain Christian Ludwig (von) Stockhausen (1746–1820) vom preußischen König Friedrich Wilhelm III (per Adelsbrief) „zu Erneuerung seines alten Adels“ in den preußischen Adelsstand erhoben.
Adalbert von Stockhausen erwarb 1901 nach Vorkaufsrecht aufgrund alter hessischer Lehensrechte der Abgunster Stockhausen die Burg Trendelburg im Diemeltal. Somit wurde dieser Teil der Familie von Stockhausen auch hessisch.
Hans von Stockhausen war als Hof- und Leibpage am kaiserl Hof zu Berlin u.a. bei der Hochzeit der Prinzessin X anwesend und später als Offizier beim Boxeraufstand in China.
Stammlinie
Bearbeiten1Die Stammreihe beginnt 1470 mit Hans von Stockhausen aus Auleben, der 1495 Hauptmann in Nordhausen war. War eifriger Protestant und guter Freund Martin Luthers
2Johann von Stockhausen geb um 1500 in Sondershausen, studierte 1515 in Erfurt und wurde 1542 lutherischer Prediger weshalb er das Adelsprädikat ablegte. starb 1595 Großen LInden bei Gießen
3Wenzelslaus geb 1540. ab 1582 luth. Prediger in Oberspirna und Sondershausen. starb vor 1602. oo1568 Fredigundis Gertrud Mechsen aus Querfurt
4Johannes Gunterus, geb 29.Juli 1583 in Sondershausen Arzt und Hofmedicus in Wolfenbüttel gestorben 28. Dez 1628 oo Anna Lüddecke (1579-1664)
5Johann Simon in Wolfenbüttel gest 18. Jan 1654 fürstl. braunschweig-lüneburgischer Bauschreiber
6aJulius Hermann "Justus" (Johannes) geb 18 Mai 1634 war fürstl. braunschweig-lüneburgischer Ober-Kriegskommissar + .
6b Johann Friedrich getauft 9 März 1632 Wolfenbüttel gest 11. Aug 1681 Wolfenbüttel, fürstl. braunschweig-lüneburgischer Bauschreiber und Bürgermeister oo1657 Anna Dorothea Ritter
7Anton Ulrich 19. feb 1661 Wolfenbüttel - gest 9. April 1716 Magdeburg, Dr. med und Stadtphysikus, kgl. pruß. Hofrat oo Dorothea Thomen
8Heinrich Christian Ludwig (1699-1749) kgl. preuß. Finanz- und Hofrat. oo Christiane Eleonore von Windheim. (11 Kinder)
9Christian Ludwig Rudolf (1746–1820) kgl. preuß. Kapitain der Artillerie oo Susanna Frederike Lütke (1761-1840) (8 Kinder)
10a August Wilhelm Ernst (1793-1861) kgl. preuß. Kriegsminister (gefangen genommen von Napoleon und ausgezeichnet wegen Tapferkeit)
10b Hans Heinrich Karl Theodor (1799–1850) kgl. preuß. Hauptmann bei Minden, oo 1821 Pauline von Posadowsky-Wehner.
11 Ernst Emil Leopold Adalbert, geboren 1836 in Heiligenstadt, gest 1913 Trendelburg, kgl. preuß. Oberst a.D. und Kommandeur des Kadettenhauses Oranienstein oo Auguste Braun (1848-1934)
12 Theodor Hans Adalbert, geb Karlsruhe 1874 gest Trendelburg 1957 Major a.D. oo Eleonore von Baumbach
Wappen
BearbeitenWappen derer von Stockhausen im Genealogischen Taschenbuch der adeligen Häuser 1892 Das Wappen der thüringischen, später hessischen Stockhausen von 1798 Innerhalb eines goldenen Schildrandes zeigt es in Silber einen abgehauenen braunen Eichenstamm mit vier gestümmelten Ästen und zwei abhängenden grünen Blättern. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein offener, je mit einem goldenen Kleestengel belegter schwarzer Flug.
Es ähnelt dem der Stockhausen in Westfalen und Niedersachsen.
Bekannte Familienmitglieder
Bearbeiten- Christian Ludwig von Stockhausen (1746–1820), General in der preußischen Armee, 1793 mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet.
- August Wilhelm Ernst von Stockhausen (1793–1861), 1850/51 preußischer Kriegsminister
- Hans-Gerrit von Stockhausen (1907–1943), deutscher Marineoffizier
- Hans-Gottfried von Stockhausen (1920–2010), deutscher Glasmaler (Kirchenfenster), Maler und Zeichner
- Friedemann von Stockhausen (* 1945), deutscher Maler, Fotograf und Hochschullehrer
- Hans-Adalbert von Stockhausen (1874–1957), Generalmajor der Wehrmacht und Gutsbesitzer
- Hans-Wilfried von Stockhausen (1914–2011), Autor, Journalist und Südostasienkorrespondent der ARD
Literatur
Bearbeiten- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIV, Band 131 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2003. ISSN 0435-2408
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band XXVII, Band 132 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2003.
- Deutsches Adelslexikon, Band 9, Leibzig 1870.
- Stockhausen, Hans Ludwig: Erinnerungen 1, Ritter, Reiter, Russen, 2014.