Halbinsel Crozon | ||
![]() Pointe de Dinan - Farbspiel im Wasser und am Felsen | ||
Geographische Lage | ||
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Koordinaten | 48° 15′ 39″ N, 4° 30′ 0″ W | |
Gewässer 1 | Atlantischer Ozean |
Die Halbinsel Crozon befindet sich im äußersten Westen des Départements Finistère im Nordwesten der Region Bretagne, zwischen Brest und Quimper. Die komplette Halbinsel gehört zum Regionalen Naturpark Armorique (französisch Parc naturel régional d'Armorique), dem einzigen Naturpark in der Bretagne.
Sehenswertes
BearbeitenVon Felsformationen umrahmte Sandstrände laden zum Baden ein, Heidefelder mit Ginster und Geißblatt zum Wandern entlang der Klippen. Vom Ménez-Hom (bret. Menez C'homm) aus, einem 330 m hohem Berg nahe Plomodiern an der Straße von Châteaulin nach Crozon, bewundern Besucher den Ausblick nach Westen über die Halbinsel Crozon auf das Mer d'Iroise, nach Norden über die Rade de Brest bis nach Brest und nach Südwesten über die Bucht von Douarnenez.
Die Küste ist buchtenreich und besitzt zahlreiche Steilküsten von oft mehr als 100 Metern Höhe. Neben der höchsten Steilküste am Cap de la Chevre wechseln sich zahlreiche weitere Felsklippen mit langen Sandstränden ab. Die Pointe de Penhir in der Nähe von Camaret-sur-Mer oder die Pointe de Dinan westlich von Crozon bilden bizarre Felsbastionen aus Quarzit. Die Steilküsten weisen viele Grotten auf, so unter anderem die Grotten von Morgat.
Im Norden spielte die Halbinsel von Roscanvel aufgrund ihrer strategischen Lage an der engsten Stelle des Goulet de Brest, dem Eingang zur Rade de Brest, schon seit dem ausgehenden Mittelalter eine wichtige militärische Rolle. Die Küste der Roscanvel-Halbinsel ist demnach, ausgehend von der Pointe des Espagnols mit einer Vielzahl von Überresten von Geschützstellungen und Forts gesäumt. Auch geute ist das Militär einer der wichtigsten Arbeitgeber der Halbinsel: die U-Boot-Basis der Île Longue ist der Standort der französischen Atom-U-Boote. Marine- und Luftwaffenschule Lanvéoc-Poulmic
Geographie
BearbeitenVerwaltungsgliederung
Bearbeiten- Kanton Crozon, Verwaltungsgliederung der Halbinsel
Gemeinden
BearbeitenDie Halbinsel besitzt mehrere Gemeinden:
Verkehr
BearbeitenGeologie
Bearbeiten- Präkambrium: Brioverium (Briovérien)
- Ordovizium
- Armorikanischer Quarzit (Grès Armoricain)
- Schiefer von Postolonnec (Schistes de Postolonnec) mit dem Sandstein von Keravail (Grès de Keravail)
- Sandstein von Kermeur (Grès de Kermeur)
- Schiefer von Le Cosquer (Schistes du Cosquer)
- Silur
- Gruppe von Kerguillé (Groupe de Kerguillé) (unterer Teil noch Ordovizium)
- Schiefer von Lostmarc'h (Schistes de Lostmarc'h)
- Devon
- Schiefer und Quarzite von Plougastel (Schistes et Quarzites de Plougastel) (unterer Teil noch Silur)
- Sandstein von Landevennec (Grès de Landevennec)
- Schiefer und Kalksteine von L'Armorique (Schistes et Calcaires de l'Armorique)
- Grauwacke von Le Faou (Grauwacke du Faou)
- Schiefer und Grauwacken von Reun ar C'Hrank (Schistes et Grauwackes de Reun ar C'Hrank)
- Gruppe von Le Traon (Groupe du Traon)
- Kalksteine von Kergavan (Calcaires de Kergavan)
- Schiefer von Traonliers (Schistes de Traonliers)
- Schwarzschiefer von Porsguen (Schistes Kerabitumineux de Porsguen)
Geschichte
BearbeitenDie Halbinsel war einer der Orte, an denen vorgeschichtliche Menschen ihre Heiligtümer errichteten (Steinreihen von Lagatjar). Sie sind dank der Beschreibungen von Christophe-Paulin de La Poix, Chevalier de Fréminville (1787-1848), und Jean-Marie Bachelot de La Pylaie (1786-1856) bekannt, und bildeten noch um 1830 grandiose Anlagen. Um 1910 konnte der mit ihrer Rettung beauftragte Lieutenant A. Devoir nur noch die Reste sichern. Die Anlagen von Landouadec und Leure im Norden der Halbinsel zählten über 300 Menhire, von denen man heute nur noch einige verstreute Überreste findet. Manche Alignements waren durch Steinkreise ergänzt (Landouadec). Ein interessanter Ort ist das eisenzeitliche[1] Vorgebirgsfort der Pointe de Lostmarc'h, eine Schanze, die durch einen doppelten Graben zum Land hin abgeriegelt ist. Das rechteckige Steingehege von Ty ar-C'huré bei Morgat ist wohl bronzezeitlich.
Pflanzen- und Tierleben
BearbeitenWirtschaft
Bearbeiten- Tourismus
- Militär
- Landwirtschaft, Fischfang
Calvez, S. 147 f Im 18. Jahrhundert war das wichtigste Getreide der Weizen, gefolgt von Hafer, Gerste, Roggen und Buchweizen. Weitere Feldfrüchte waren die Saubohne und verschiedene Erbsenarten. Pastinaken waren bis auf die Umgebung von Argol nicht allzu verbreitet. Als Lieferanten von Fasern für die Tuchherstellung wurden Flachs und Hanf angebaut.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Jean-Marie Bachelot de La Pylaie: Études archéologiques et géographiques. Hrsg.: Société archéologique du Finistère à Quimper. 1970 (Nachdruck der Ausgabe von 1850).
- Loius Calvez: La presqu'île de Crozon – Histoire – Art – Nature. In: Monographies des villes et villages de France. 2. Auflage. 2008, ISBN 978-2-84373-744-2, ISSN 0993-7129.
- Carte géologique de la France, 1:50.000. Feuille IV-17, Brest. Orléans 1979
- Carte géologique de la France, 1:50.000. Feuille IV-18, Douarnenez. Orléans 1974
Weblinks
Bearbeiten- Pays du Ménez-Hom Atlantique Portal für die Förderung des Fremdenverkehrs auf der Halbinsel Crozon
- Bilder der Halbinsel Crozon
- Maison des Minéraux de St. Hernot. Die Geologie der Halbinsel Crozon
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Calvez 2008, S. 22
Koordinaten: 48° 16′ N, 4° 30′ W
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