Benutzer:Jody Weser/Pragmatischer Transfer

Im Zweit- und Fremdspracherwerb beschreibt Transfer, dass Lernende einer Zielsprache sprachliche Strukturen oder Einheiten aus einer bereits bekannten Sprache in die Zielsprache übertragen.[1] Diese Einheiten können z.B. die Grammatik oder Pragmatik betreffen.[2] Linguistische Pragmatik beschreibt nicht das linguistische Sprachsystem selbst, sondern bezieht sich auf den Sprachgebrauch und die kommunikative Funktion von sprachlichen Äußerungen in einem sozialen Kontext, z.B. die Art und Weise, wie ein Kompliment in einer Sprache geäußert wird.[3] Gegenstand der linguistischen Pragmatik ist die Beschreibung von verbaler Kommunikation und Interaktion und den organisatorischen Regeln, auf denen Kommunikation fundiert.[4] Pragmatischer Transfer bezieht sich auf die Übertragung von pragmatischen sprachlichen Strukturen und Einheiten von einer Sprache in eine andere Sprache.[5]

Die Forschung zur Pragmatik und zum pragmatischen Transfer wird maßgeblich durch die Sprechakttheorie von Austin (1962), dem Kooperationsprinzip nach Grice (1975), die Höflichkeitstheorie von Brown und Levinson (1987) und die Konversationsanalyse geprägt (siehe Theorien und theoretischer Hintergrund).

Begriffe und Definitionen

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Transfer im Zweit- und Fremdspracherwerb

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Im Zweit- und Fremdspracherwerb wird Transfer als Übertragung einer sprachlichen Einheit oder eines strukturellen Musters von einer Sprache in eine andere Sprache verstanden, wobei Uneinigkeiten über die Definition von „Transfer“ bestehen. Die Sprache, aus welcher die übertragenen Strukturen stammen, kann die Muttersprache sein, jedoch kann es sich dabei auch um eine andere bekannte Sprache als die Muttersprache handeln.

Hierzu ist die Interimsprache (engl. Interlanguage) wichtig, welche eine Zwischenstufe zwischen der Mutter- und Zielsprache ist, auf welcher sich Lerner der Zielsprache befinden können. Das interimsprachliche System ist geordnet und eigenständig: Es handelt sich nicht um eine willkürliche Ansammlung von unsystematischen Fehlern, welche Lerner machen, wenn sie in der Zielsprache kommunizieren wollen. Vielmehr lassen sich systematische Strukturen erkennen, welche die Lerner weiterentwickeln können, sodass die Interimsprache ein Übergangssystem im Fremdspracherwerb ist. Die Lerner der neuen Sprache befinden sich nicht auf einem Muttersprachlerniveau in der Zielsprache und in der Interimsprache bestehen weiterhin Merkmale der Muttersprache. Ebenfalls ist Fossilisierung möglich, welche beschreibt, dass die Lerner im Zweit-/Fremdspracherwerb und in ihrer Interimsprache auf einem Sprachniveau, das nicht muttersprachlich ist, stehen bleiben und das muttersprachliche Niveau der Zielsprache somit nicht erreichen können. Die Interimsprache betrifft nicht nur lexikalische oder grammatische, sondern auch pragmatische Kompetenzen.[6]

Der Transfer ist für die Interimsprache ein wichtiger kognitiver Prozess, da die Lerner sprachliche Einheiten aus einer Sprache in die Zielsprache übertragen, was wiederum zur Entwicklung von Regeln in der Interimsprache führen kann. Diese Regeln können in der Kommunikation in der Zielsprache zu Fehlern führen und die Lerner können diese – eventuell fehlerhafte, nicht-muttersprachliche Struktur – als Folge des Transfers in ihrer Interimsprache als Regel festhalten, sodass es zu Fossilisierung dieser Regel kommen kann.[7] Transfer kann unter anderem in den linguistischen Bereichen der Lexik, Morphologie und Syntax vorkommen, aber auch in der Pragmatik. In der Forschung zum Zweit- und Fremdspracherwerb wird zwischen positivem und negativem Transfer unterschieden:[8]

Positiver Transfer: Positiver Transfer bedeutet, dass eine sprachliche Einheit aus einer Sprache in eine andere Sprache übertragen wird. Die übertragene Struktur ist in beiden Sprachen ähnlich oder identisch, sodass die Übertragung nicht zu Verstößen gegen sprachliche Normen der Zielsprache führt. Folglich kann positiver Transfer den Spracherwerb erleichtern.

Beispiel: Der Satz Ich möchte die Milch kann syntaktisch identisch im Englischen als I want the milk formuliert werden, weil der Satzbau der Sprachen identisch ist. Auch wenn die Lerner des Englischen den Satzbau noch nicht gelernt haben und den Satz im Englischen so formulieren, weil sie ihn so im Deutschen formulieren würden, ist der englische Satz grammatisch korrekt. Folglich war die Übertragung der deutschen Struktur auf das Englische erfolgreich und der Transfer positiv.

Negativer Transfer: Negativer Transfer (auch: Interferenz) bedeutet, dass eine sprachliche Einheit aus einer Sprache in eine andere Sprache übertragen wird. Die übertragene Struktur ist in beiden Sprachen nicht ähnlich oder identisch, sodass die Übertragung zu Verstößen gegen die die sprachlichen Normen der Zielsprache führt. Folglich kann negativer Transfer den Erwerb der neuen Sprache erschweren.

Beispiel: Der Satz Ich möchte die Milch nicht kann nicht syntaktisch identisch im Englischen als *I want the milk not formuliert werden, weil der Satzbau der Sprachen nicht identisch ist. Die Lerner des Englischen könnten den Satzbau noch nicht gelernt haben und formulieren den Satz im Englischen so wie sie den Satz im Deutschen formulieren würden – folglich ist der englische Satz grammatisch nicht korrekt. Die Übertragung der deutschen Struktur auf das Englische war nicht erfolgreich und der Transfer negativ.

Pragmatischer Transfer im Zweit- und Fremdspracherwerb

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Linguistische Pragmatik befasst sich mit der Auffassung von Sprache als Handlung: Sprache wird nicht nur als Äußerung von Worten, sondern als Vollzug von Handlungen aufgefasst. Die Pragmatik als ein Forschungsbereich der Linguistik untersucht, wie und nach welchen organisatorischen Regeln verbale Kommunikation und Interaktion stattfindet.[9] Pragmatik fokussiert den Sprachgebrauch in sozialen Kontexten, sodass z.B. untersucht wird, wie E-Mails verfasst, Komplimente gemacht werden oder Small-Talk betrieben wird. So geht es nicht um das linguistische System einer Sprache, sondern um die kommunikativen Funktionen von Äußerungen.[10]

Das Forschungsfeld der linguistischen Pragmatik ist sehr umfassend, da verschiedene Disziplinen unterschiedliche Untersuchungsschwerpunkte setzen, z.B. historische oder diachronische Pragmatik.[11] Das Forschungsgebiet der Pragmatik und Spracherwerbsforschung Interlanguage Pragmatics[12] erforscht, wie nicht-muttersprachliche Sprecher einer Zweit- oder Fremdsprache in dieser neuen Sprache sprachliche Handlungen ausführen und wie sie das dafür notwendige pragmatische Wissen und die pragmatischen Kompetenzen erwerben.[13] Das pragmatische Wissen, welches Lerner entwickeln sollen, bezieht sich auf ihre eigene Sprachproduktion und auf ihr Verständnis von Sprachhandlungen von Interaktionspartnern. Pragmatisches Wissen wird in zwei Unterkategorien eingeteilt: Pragmalinguistisches (pragmalinguistic knowledge) und soziopragmatisches Wissen (sociopragmatic knowledge):[14]

Das pragmalinguistische Wissen ist sprachspezifisch und bezieht sich auf die verbalen sprachlichen Mittel und Ressourcen, welche in einer Sprache zur Verfügung stehen, um Sprachhandlungen durchzuführen.[15] Das Wissen bezieht sich unter anderem auf Strategien und Formen zum Ausdruck von Direktheit oder Höflichkeit in dieser Sprache[16] und auf spezifische sprachliche Äußerungen und Formulierungen, welche in der entsprechenden Sprache eine bestimmte Bedeutung und Funktion haben.[17] (Beispiel siehe pragmalinguistischer Transfer)

Das soziopragmatische Wissen ist kulturspezifisch und bezieht sich auf die Regeln und Normen, welche durch den kulturellen und sozialen Kontext Einfluss auf die Kommunikation und die Durchführung von Sprachhandlungen nehmen.[18] Es wird Wissen über die sozialen Normen in diversen Situationen und sozialen Gesellschaften benötigt, sodass soziologische Variablen wie soziale Distanz und relative Macht und Regeln der Höflichkeit beachtet und bewertet werden müssen (siehe  Höflichkeitstheorie (Politeness Theory) (Politeness Theory)).[19] Ein wichtiger Faktor bezüglich dieser Regeln ist, wie der Sprecher die sozialen und kulturellen Regeln wahrnimmt, da dessen Wahrnehmung sowohl seine Sprachproduktion als auch seine Interpretation von sprachlichen Handlungen anderer Personen in einer Kommunikation beeinflusst.[20] (Beispiel siehe soziopragmatischer Transfer)

Die Unterscheidung von pragmalinguistischem und soziopragmatischem Wissen zeigt, dass für die Pragmatik im Zweit-/Fremdspracherwerb die Sprache und die damit verbundene Kultur relevant sind. Dies verweist auf das Ziel von Interlanguage Pragmatics zu ermitteln, wie Lerner einer Zweit-/Fremdsprache in dieser pragmatisch handeln und wie in der Sprache und Kultur angemessen gehandelt werden sollte. Pragmatische Misserfolge (pragmatic failures) sind möglich, wenn die Lerner nicht über das notwendige pragmatische Wissen verfügen, weshalb Kommunikation erschwert werden oder sogar scheitern kann.[21]

Auch beim pragmatischen Wissen von Lernern einer neuen Sprache kann es zum Transfer (die Definition von Transfer im Forschungsfeld der Pragmatik ist umstritten. Für eine genauere Darstellung der definitorischen Problematik siehe Kasper 1992, S. 204-208[22]) kommen, wenn Lerner ihr pragmatisches sprachliches und kulturelles Wissen und somit pragmatische Strukturen und Einheiten von einer bekannten Sprache in eine andere Sprache übertragen (Die gewählte Definition basiert auf der literarischen Diskussion von Kasper 1992[23]). Pragmatischer Transfer kann positiv und negativ sein: Der Transfer ist positiv, wenn die übertragenen Muster von einer Sprache in die andere Sprache identisch oder ähnlich sind. Bei einer Unähnlichkeit dieser übertragenen pragmatischen Strukturen liegt negativer pragmatischer Transfer vor.[24] Entsprechend der Unterteilung vom pragmatischen Wissen wird zwischen pragmalinguistischem (pragmalinguistic transfer) und soziopragmatischem Transfer (sociopragmatic transfer) unterschieden, welche wiederum jeweils positiv oder negativ sein können.

Pragmalinguistischer Transfer: Die Sprachlerner übertragen bestimmte Ausdrücke aus einer Sprache in eine andere Sprache, weil sie glauben, dass der Form-Funktions-Zusammenhang einer Äußerung in den Sprachen identisch ist. Der pragmalinguistische Transfer ist positiv, wenn der Form-Funktions-Zusammenhang der Äußerung in beiden Sprachen identisch ist. Wenn dieser nicht identisch ist, sodass die übertragene Äußerung in der anderen Sprache nicht angemessen ist, handelt es sich um negativen pragmalinguistischen Transfer.[25]

Beispiel: In einer Sprache kann eine indirekte Formulierung für eine Aufforderung angemessen sein (z.B. „Würdest du bitte das Fenster öffnen?“), während in einer anderen Sprache eine direkte Formulierung (z.B. „Öffne bitte das Fenster.“) gewöhnlicher sein könnte. Ein Sprecher der ersten Sprache kann die indirekte Struktur in die Zielsprache übertragen, wo diese nicht angemessen wäre oder erwartet würde, sodass der Transfer negativ ist. Wäre in beiden Sprachen die direkte Formulierung sozial erwartet und angemessen, würde der Transfer der direkten Struktur in die Zielsprache nicht zu pragmatischer Unangemessenheit führen (positiver pragmalinguistischer Transfer). (Beispiel nach: siehe Fußnote).[26]

Soziopragmatischer Transfer: Die Sprachlerner übertragen soziokulturelle Regeln und Normen von einer Sprache in eine andere Sprache, weil sie annehmen, dass die soziokulturellen Regeln der einen Sprache mit denen der anderen Sprache identisch sind. Der soziopragmatische Transfer ist positiv, wenn die soziokulturellen Regeln in beiden Sprachen identisch sind. Der Transfer ist negativ, wenn diese nicht identisch sind, sodass der Transfer der Regeln in die andere Sprache nicht angemessen wäre.[17]

Beispiel: In einer Sprache kann beim Ausdruck von Dankbarkeit angemessen sein, eine zukünftige Erwiderung der Geste zu versichern. Diese Versicherung bei Dankbarkeit kann in einer anderen Sprache nicht vorhanden sein, bzw. von den soziokulturellen Regeln nicht vorgegeben werden. Eine Person aus dieser Sprache/Kultur könnte in der Zielsprache den dort erwarteten Ausdruck von Dankbarkeit mit Versicherung unterlassen (ein negativer soziopragmatischer Transfer). Wäre in beiden Sprachen die soziokulturelle Regel, Dankbarkeit ohne den Ausdruck einer zukünftigen Erwiderung der Geste auszudrücken, würde die Übertragung der Struktur nicht zu pragmatischer und sozialer Unangemessenheit führen, sodass positiver soziopragmatischer Transfer vorliegen würde. (Beispiel nach: siehe Fußnote).[27]

Theorien und theoretischer Hintergrund

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Die Forschung zur Pragmatik und zum pragmatischen Transfer im Zweit- und Fremdspracherwerb wurde insbesondere durch die Sprechakttheorie, die Höflichkeitstheorie, die Kooperationsprinzipien und die Konversationsanalyse geprägt. Da sowohl kulturelle als auch sprachliche Regeln vorgeben, wie Kommunikation und Interaktion gestaltet werden sollte, wird der Sprachgebrauch in zwischenmenschlicher Kommunikation und Interaktionsmittel in der Forschung in verschiedenen Theorien untersucht und beschrieben.

Die Sprechakttheorie nach John L. Austin[28] und John Searle nimmt an, dass sprachliche Äußerungen nicht nur das Artikulieren von Worten sind, sondern sie Handlungen und Aktionen durchführen können. In der Erstfassung der Sprechakttheorie, welche Austin später überarbeitet, unterscheidet dieser performative und konstative Äußerungen:[29][30][31]

Performative Äußerungen (performative utterance, Performative): Aussagen, durch welche eine Handlung vollzogen wird. Da es sich nicht um beschreibende, berichtende oder konstatierende Aussagen handelt, können diese nicht als wahr oder falsch bewertet werden.

Beispiel: Hiermit taufe ich dich auf den Namen XY; Ich wette, dass es morgen regnet.

Sprechaktverben/ performative Verben (performative verbs) bezeichnen explizit die Handlung, welche durch sie ausgeführt wird, z.B. taufen, versprechen, bitten etc. Sie können durch das Pronominaladverb „hiermit“ begleitet werden.

Konstative Äußerungen (constative utterance, Constative): Beschreibende, berichtende oder konstatierende Aussagen über die Welt, welche wahr oder falsch sein können.

Beispiel: Ich heiße XY; Es regnet nicht.

Die Theorie wurde überarbeitet, da performative und konstative Äußerungen nicht genau trennbar sind: Nicht alle performativen Äußerungen müssen ein explizites performatives Verb (und auch nicht „hiermit“) enthalten: Ein Versprechen muss nicht als „Ich verspreche dir (hiermit), dass ich dir beim Umzug helfen werde“ formuliert werden. Auch „Ich werde dir beim Umzug helfen“ kann ein Versprechen als Sprechakt sein, ohne die explizite Nennung dessen, dass es sich bei der Äußerung um ein Versprechen („Ich verspreche“) handelt. Zudem müssen nicht alle konstativen Äußerungen beschreibend sein: Auch beschreibende Aussagen könnten eine implizite Aufforderung zu einer Handlung sein, z.B. „Die Kiste ist sehr schwer“ als Aufforderung an eine Person, beim Tragen zu helfen.[32]

Folglich überarbeitete Austin die Unterscheidung zwischen performativen und konstativen Äußerungen, woraufhin zwischen expliziten und impliziten performativen Äußerungen differenziert wird: Im Kontrast zu impliziten performativen Äußerungen enthalten explizit performative Äußerungen ein Sprechaktverb, sodass die durchgeführte Handlung bezeichnet wird. Basierend auf dieser neuen Unterscheidung schlussfolgerte Austin wiederum, dass eine sprachliche Äußerung immer eine Handlung ist,[32][4] und untergliedert fortan alle Sprachhandlungen (Sprechakte) in drei Teilakte:[33][30][34]

  1. Der lokutionäre Akt (locutionary act, locution) bezeichnet die Artikulation von Lauten, Wörtern und Sätzen.
  2. Der illokutionäre Akt (illlocutionary act, illocution) bezeichnet die Handlung, welche durch den lokutionären Akt vollzogen wird.
  3. Der perlokutionäre Akt (perlocutionary act, perlocution) bezeichnet die Wirkung, welche der illokutionäre Akt auf den Adressaten, an den dieser gerichtet war, hat.

Das Kooperationsprinzip wurde von Paul Grice[35] entwickelt und besagt, dass in einer Unterhaltung die Gesprächsteilnehmer kooperativ agieren, sodass sie das Gespräch nicht stören oder auf andere Weise verhindern.[36] Das Kooperationsprinzip lautet: “[M]ake your conversational contribution such as is required, at the stage at which it occurs, by the accepted purpose or direction of the talk exchange in which you are engaged.”[37] (Deutsche Übersetzung siehe Kooperationsprinzip).

Kommunikation steht nach Grice‘ Theorie unter der Erwartung, dass die Gesprächsteilnehmer dem Prinzip folgen, auch wenn diese Erwartung oft nicht eingehalten wird. Zu dem Kooperationsprinzip werden vier Maximen untergeordnet, sodass die Sprecher davon ausgehen, dass diese Maximen im Sinne der Kooperation in dem Gespräch befolgt werden:[38][39]

  1. Maxime der Qualität (Quality): Der Redebeitrag soll wahr sein. Er soll nichts enthalten, von dem der Sprecher glaubt, dass es falsch ist. Der Sprecher soll nichts sagen, wofür er keine Beweise hat.
  2. Maxime der Quantität (Quantity): Der Redebeitrag soll so informativ sein, wie es für den Gesprächszweck gefordert wurde.
  3. Maxime der Relation (Relation): Der Redebeitrag soll relevant sein.
  4. Maxime der Art und Weise (Manner): Der Redebeitrag soll klar formuliert sein, sodass Unklarheit und Mehrdeutigkeit vermieden werden. Zudem soll der Beitrag geordnet, kurz und nicht unnötig ausschweifend sein.

Grice unterscheidet zudem zwischen dem Gesagten (das, was gesagt wird) und dem Implikatierten (das, was implikatiert wird): Eine Aussage kann wörtlich verstanden werden, jedoch kann ein Sprecher durch die Aussage eine andere Bedeutung als den wörtlichen Gehalt der Äußerung suggerieren oder implikatieren. Es gibt zwei Arten der Implikatur:[40][41]

Konventionelle Implikatur (conventional implicature): In der Äußerung werden Wörter verwendet, welche eine konventionelle Bedeutung haben und deren Bedeutung nicht zum Gesagten gehört: z.B. wird das Wort „aber“ in Gesprächen verwendet, um auszudrücken, dass die folgende Äußerung den bisherigen Erwartungen widerspricht. Dieses Wort erfüllt diese Funktion unabhängig vom Kontext, in welchem es auftritt, sodass die Bedeutung von „aber“ konventionell ist. Der Sprecher muss dessen Bedeutung nicht explizit sagen, da die Verwendung von „aber“ diese Bedeutung (Widerspruch der Erwartungen) bereits impliziert.

Konversationelle Implikatur (conversational implicature): Die Bedeutung einer Äußerung ist abhängig von dem Kontext, sodass derselbe Satz (z.B. „Das freut mich für dich“) in einem Kontext eine andere Bedeutung haben kann (z.B. ein Ausdruck ehrlicher Freude) als in einem anderen Kontext (z.B. ein Ausdruck von Sarkasmus).

Die konversationelle Implikatur ist eng mit dem Kooperationsprinzip und den vier Maximen verbunden. Werden die Maximen in der Kommunikation nicht eingehalten (absichtlich oder unabsichtlich), muss der Zuhörer aus der Äußerung des Sprechers ableiten, ob dieser mit seiner Äußerung eine andere Bedeutung ausdrücken wollte.[39] Diese konversationelle Implikatur muss durch den Zuhörer erschlossen werden, wofür unter anderem das Kooperationsprinzip und die Maximen berücksichtig werden müssen.[42]

Konversationsanalyse (Conversation Analysis)

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Die Konversationsanalyse (Conversation Analysis) (im Deutschen auch „Gesprächsanalyse“ oder „Gesprächsforschung“) ist eine Forschungsrichtung, welche der Ethnomethodologie entstammt und daher auch als „ethnomethodologische Konversationsanalyse“ bezeichnet wird. Ihr Gegenstand ist die Analyse authentischer mündlicher Kommunikation und Interaktion (talk-in-interaction[43]) in allen möglichen Alltagssituationen, z.B. Streit, Klatsch, Prüfungsgespräche etc. Das Ziel der Konversationsanalyse ist, verbale Praktiken von Gesprächen und Prinzipien der Gesprächsorganisation zu ermitteln, welche die Ordnung und den Aufbau von Gesprächen beschreiben. Das Ziel beruht auf der Annahme, dass Gespräche nicht willkürlich oder zufällig strukturiert sind und somit stets geordnet stattfinden. Die verbalen Praktiken können kontextsensitiv und kontextunabhängig sein:[44]

Kontextsensitiv: Die verbalen Praktiken sind abhängig von den lokalen Umständen dieses individuellen Gesprächs.

Kontextunabhängig: Die verbalen Praktiken sind nicht abhängig von den lokalen Umständen des konkreten Gesprächs. Es sind abstrakte Regeln, welche gesprächsübergreifend sind.


Gesprächsorganisatorische Ordnungsprinzipien

Gespräche werden nach verschiedenen Prinzipien organisiert und charakterisiert:

Sprecherwechsel (turn-taking): In einem Gespräch wechseln sich die Sprecher mit ihren einzelnen Redebeiträgen (turns) ab.[45] Dabei spricht im „idealen“ Gespräch nur ein Sprecher auf einmal und der Wechsel der Redebeiträge vollzieht sich ohne lange Pausen. Jedoch sind Überlappungen der Redebeiträge und Pausen in Gesprächen möglich.[46]

Paarsequenzen (adjacency pairs): In einem Gespräch gibt es Redebeiträge, welche als Paare auftauchen, sodass auf eine Einladung eine Annahme oder Ablehnung dieser Einladung folgen sollte. Die Paarsequenzen sind direkt miteinander verbunden, da der erste Teil des Paares (die Einladung) den zweiten Teil des Paares (die Annahme/Ablehnung) erfordert.[47][48]

Präferenzen (preferences): In Paarsequenzen können im zweiten Paarteil Antworten gegeben werden, welche vom ersten Paarteil präferiert werden. Auf eine Einladung wäre die strukturell präferierte Antwort deren Annahme oder Ablehnung. Allerdings sind alternative, dispräferierte Antworten als zweiter Paarteil möglich: Der eingeladene Sprecher beginnt mit Erklärungen oder Verzögerungen, anstatt den präferierten zweiten Paarteil zu artikulieren.[49][50]

Reparaturen (repair): Elemente des Gesprächs können von einem der Teilnehmer als problematisch erkannt und repariert werden: z.B. können die Wortwahl, eine undeutliche Aussprache oder Verständnisprobleme repariert werden, wenn die Gesprächsteilnehmer die Reparatur für notwendig halten. Es gibt mehrere Arten der Reparatur: Eine Selbstreparatur (self-repair) wird von dem Sprecher durchgeführt, dessen Redebeitrag das reparaturbedürftige Element enthielt; in einer Fremdreparatur (other-repair) übernimmt dies ein anderer Sprecher. Die Selbst- und Fremdreparatur können jeweils selbst-initiiert (self-initiated) und fremd-initiiert (other-initated) sein: Dies beschreibt, ob die Reparatur von dem Sprecher eingeleitet wird, welcher das reparaturbedürftige Element geäußert hat, oder ob ein anderer Sprecher die Reparatur einleitet, z.B. durch eine Nachfrage.[51][52]

Der Höflichkeitstheorie[53][54] von Brown und Levinson (1987) zufolge verfügt jeder erwachsene Mensch über ein Gesicht (face), womit das öffentliche Selbst-Bild gemeint ist, welches dieser für sich beansprucht. Dieses Gesicht wollen Sprecher in der Kommunikation und Interaktion mit anderen Personen bewahren. Da das Gesicht durch gesichtsbedrohende Handlungen (face-threatening acts, abgekürzt als FTA) bedroht werden kann,[55] implementieren die Sprecher in einer Kommunikation bestimmte Strategien, um diese Bedrohung des Gesichts zu vermeiden oder zu vermindern.[56] Es werden zwei Komponenten des Gesichts unterschieden:[57][55]

Positives Gesicht (positive face): Das Bedürfnis eines Erwachsenen, dass die eigenen Wünsche von anderen Personen als wünschenswert erachtet oder geschätzt werden.

Negatives Gesicht (negative face): Das Bedürfnis eines Erwachsenen, dass die eigenen Handlungen und Entscheidungen von anderen Personen nicht eingeschränkt oder behindert werden.

In einer Kommunikation kann das positive und das negative Gesicht des Sprechers oder Zuhörers bedroht werden. Zudem sind bestimmte Sprechakte von Natur aus gesichtsbedrohend, z.B. Aufforderungen oder Entschuldigungen.[58]

Der Sprecher hat nach Brown und Levinson (1987) fünf strategische Möglichkeiten, um die gesichtsbedrohende Handlung möglichst zu mildern:[59] Der Sprecher kann sich auch entscheiden, den FTA ganz zu unterlassen (1: don’t do the FTA). Soll der FTA durchgeführt werden, kann der Sprecher dies indirekt durch mehrdeutige Aussagen tätigen, sodass die Intention des Sprechers nicht eindeutig ersichtlich ist (2: off-record; z.B. durch Anspielungen, ironische Aussagen etc.). Im Kontrast dazu kann der Sprecher die Intention seiner Aussage für den Zuhörer eindeutig formulieren (on-record): Hier kann der Sprecher entscheiden, die mögliche Verletzung des Gesichts vom Zuhörer nicht durch mögliche weitere Strategien zu vermindern, bzw. der Verletzung entgegenzuwirken: Der Sprecher kann den FTA explizit, direkt und unverblümt ausführen (3: without redressive action, baldly, z.B. durch Imperative). Andererseits kann der Sprecher Strategien zur Verminderung des FTA implementieren (with redressive action). Betrifft der FTA das negative Gesicht, wird von negativer (4: negative politeness) sowie von positiver Höflichkeit (5: positive politeness) gesprochen, wenn das positive Gesicht bedroht wird.[55] Bei positiver Höflichkeit kann der Sprecher z.B. Solidarität und Nähe zum Zuhörer ausdrücken, um den FTA zu vermindern. Der Sprecher kann negative Höflichkeit realisieren, indem er z.B. Rücksicht gegenüber dem Zuhörer ausdrückt.[60]

Der Sprecher kann kalkulieren, wie ernst der FTA ist, indem drei soziologogische Variablen (sociological variables) abgewogen werden: die soziale Distanz (social distance) zwischen dem Sprecher und Zuhörer, die relative Macht (relative power) des Sprechers gegenüber dem Zuhörer und das kulturspezifische Gewicht der Zumutung (absolute ranking of impositions in the particular culture) auf den Hörer.[61][55] Durch die Abwägung dieser Variablen kann der Sprecher ermitteln, wie ernst die Bedrohung für das Gesicht des Zuhörers ist und passende Strategien verwenden, um diese zu mildern. Beispielsweise können FTAs, welche eine geringe Zumutung für den Zuhörer darstellen, direkter formuliert werden. Bei höherer Zumutung ist negative Höflichkeit und bei sehr hohen Zumutungen sind indirekte Strategien empfehlenswert.[60]

Diese Kalkulation und die Höflichkeitstheorie sind durch kulturelle und gesellschaftliche Unterschiede geprägt. In allen Gesellschaften und Kulturen wird erkannt, dass es unterschiedliche Ausmaße an sozialer Distanz (z.B. Fremde, Bekannte, Freunde), hierarchische Strukturen mit möglichen Machtunterschieden (z.B. ein Angestellter – Chef; Student – Professor) und unterschiedliche Grade an Zumutungen gibt (z.B. Stift leihen; Geld leihen). Dennoch gibt es zwischen Kulturen Unterschiede bezüglich der Wertung und Gewichtung der soziologischen Variablen sowie bezüglich der sozialen und kulturellen Normen, welche sich darauf auswirken, wie in einer Sprache und Kultur Sprechakte produziert werden. Die kulturellen Unterschiede beeinflussen auch die Bewertung der Höflichkeit einer Sprechhandlung, sodass eine indirekte Strategie in unterschiedlichen Kulturen nicht unbedingt als höflich angesehen werden muss.[62]

Ursachen für (pragmatischen) Transfer

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Es gibt diverse Thesen zu den Ursachen und Bedingungen für das Auftreten von Transfer und Interferenzen:[63]

1)    “Kritische Ähnlichkeit” zwischen den jeweiligen Elementen der involvierten Sprachen: Sprachliche Einheiten und Muster, welche in den betroffenen Sprachen von den Lernern als ähnlich wahrgenommen werden, seien mit höherer Wahrscheinlichkeit die Ursache für Interferenzen als Einheiten der beiden Sprachen, welche sich stark unterscheiden.

2)    Subjektiv wahrgenommene geringe Distanz zwischen L1 und L2: Nimmt der Lerner die betroffenen Sprachen und ihre sprachlichen Einheiten als ähnlich wahr, könne dies die Wahrscheinlichkeit vom negativen Transfer erhöhen. Diese Wahrnehmung ist subjektiv, weil Lerner Strukturen, die nicht unbedingt ähnlich sind, als ähnlich wahrnehmen können.

3)    L2-Entwicklungsstand des Lerners: Der Entwicklungsstand des Lerners in der Zielsprache sei entscheidend dafür, ob der Lerner „Kritische Ähnlichkeiten“ zwischen der Muttersprache (oder: einer anderen bekannten Sprache) und Zielsprache wahrnimmt und ob es zu Transfer kommt. Der Lerner benötige eine bestimmte Entwicklungsstufe im Fremdspracherwerb, um zu erkennen, ob und inwiefern sich sprachliche Struktur in der Mutter- und Zielsprache ähneln und übereinstimmen.

4)    Markiertheit des L2-Elements: Es kommt wahrscheinlicher zu Transfer, wenn das sprachliche Element in der Zielsprache stärker markiert ist als das sprachliche Element in der Muttersprache (oder: einer anderen bekannten Sprache). Das weniger markierte Element in der Muttersprache wäre für die Lerner einfacher, sodass sie dieses dem Zielsprach-Element vorziehen und übertragen würden.

5)    Inkonsistenz der L2: Innerhalb des sprachlichen Systems der Zielsprache sind Interferenzen typologisch möglich. Diese Interferenzen des Transfers sind somit zwar Abweichungen von der Norm, aber kein Verstoß gegen das System der Zielsprache.

Ebenfalls wurden in der Forschung fünf Gründe ermittelt, warum Lerner einer neuen Sprache von deren pragmatischen Regeln und Normen abweichen. 1) bis 4) sind durch (unbewusste) unzureichende pragmatische Kompetenzen bedingt und können zu pragmatischen Misserfolgen führen, während 5) von der bewussten Entscheidung des Lerners abhängt:[64]

1)    Negativer Transfer der pragmatischen Normen: Der Lerner überträgt pragmatische Normen aus einer Sprache in die Zielsprache, da er diese als ähnlich wahrnimmt oder die pragmatischen Normen der Zielsprache und -kultur nicht kennt. Die übertragenen Strukturen sind unähnlich und die Übertragung führt zu einer Normabweichung in der Zielsprache.

2)    Eingeschränkte grammatische Fähigkeiten in der Zielsprache: Die grammatischen und pragmatischen Kompetenzen der Lerner können übereinstimmen, sodass Lerner der Zielsprache mit höheren Grammatikkompetenzen höhere pragmatische Kompetenzen haben können als Lerner mit niedrigeren Grammatikkompetenzen. Dieser Zusammenhang ist nicht zwingend notwendig, da Lerner mit hohen grammatikalischen Kompetenzen nicht unbedingt in der Lage sind, sich auch pragmatisch entsprechend der Normen der Zielsprache zu verhalten. Sprachlerner mit niedrigen Sprachkenntnissen, die beispielsweise keine komplexen Äußerungen formulieren können, könnten durchaus in der Lage sein, die pragmatischen Normen der Zielsprache korrekt zu übernehmen.

3)    Übergeneralisierung der wahrgenommen pragmatischen Regeln der Zielsprache: Der Lerner nimmt eine pragmatische Regel der Zielsprache und -kultur als angemessen wahr und verwendet diese Regel auch in Kontexten, in welchen diese nicht angemessen ist. Dies kann z.B. Entschuldigungen betreffen, sodass eine kurze Äußerung wie „Entschuldigung“ in einem sozialen Kontext genug sein könnte, aber in einem anderen nicht ausreicht: Der Lerner nimmt „Entschuldigung“ als angemessene Äußerung in einer Situation wahr und verwendet diese in anderen Situationen, in denen diese nicht angemessen ist und z.B. durch weitere Erklärungen ergänzt werden müsste.

4)    Effekte von Instruktion oder Lehrmaterial: Die Darstellung von pragmatischen Regeln in Lehrmaterial oder in Instruktion kann zu pragmatischen Abweichungen in der Zielsprache führen, wenn die darstellten Regeln im realen Leben und in authentischer Kommunikation unpassend sind, z.B. sehr lange Antworten, in welcher der Sprecher die Details und Informationen aus der gestellten Frage wiederholt. Bei einer Ja-Nein-Frage würde im realen Leben mit „Ja“ oder „Nein“ geantwortet werden, nicht mit einem vollständigen Satz, was in realer Kommunikation zu pragmatischen Misserfolgen führen kann.

Ebenfalls kann das Lehrmaterial pragmatische Normen basierend auf Stereotypen darstellen oder diese zu sehr vereinfachen, sodass die Lerner ein falsches Bild von der Kultur erhalten und dieses fälschlicherweise in ihrer Kommunikation reflektieren und verwenden.

5)    Widerstand gegen die Verwendung der wahrgenommenen pragmatischen Regeln der Zielsprache: Die pragmatischen Regeln oder die subjektive Wahrnehmung der pragmatischen Regeln der Zielsprache kollidieren mit den pragmatischen Regeln des Lerners: Lerner einer Zielsprache haben eigene internalisierte pragmatische Regeln, welche aus der Muttersprache oder anderen bekannten Sprachen kommen können. Vielmehr jedoch haben Lerner auch eigene Werte, Meinungen, Einstellungen und Prinzipien sowie eine eigene sprachliche und kulturelle Identität. Wenn die pragmatischen Normen der Zielsprache diesen Aspekten widersprechen, kann der Lerner sich bewusst entscheiden, die Normen der Zielsprache nicht zu verwenden, obwohl sie die dafür notwendigen sprachlichen Kompetenzen haben.

Einflussfaktoren auf die Entwicklung von pragmatischen Kompetenzen

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Die Forschung zu den pragmatischen Kompetenzen von Fremd-/Zweitsprachlernern befasst sich damit, wie diese von Lernern entwickelt werden. Die Aneignung von pragmatischem (pragmalinguistischem und soziopragmatischem) Wissen wird untersucht, um zu ermitteln, ob und wie Lerner pragmatisch ein möglichst muttersprachliches Niveau in der Zielsprache erreichen können. Da Pragmatik die soziokulturellen Regeln und Kultur der Zielsprache inkludiert, ist es von Interesse, negativen Transfer und pragmatische Misserfolge und Unangemessenheiten in der Zielsprache zu vermeiden.

Die Forschung zur pragmatischen Entwicklung setzt unterschiedliche Schwerpunkte. Einige Studien untersuchen die Entwicklung der pragmatischen Kompetenzen von Lernern einer Zweit-/Fremdsprache über einen längeren Zeitraum hinweg.[65] Andere Studien untersuchen Lerner mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen,[66] den Einfluss von Instruktion[67][68] und den möglichen Einfluss eines Auslandsaufenthalts auf die Entwicklung pragmatischer Kompetenzen von Lerner einer neuen Sprache.[69][70]

Instruktion (Instruction/pedagogical intervention)

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Untersuchungen zur Instruktion erforschen die Effektivität von Instruktion oder pädagogischer Intervention für die Entwicklung pragmatischer Kompetenzen. „Instruktion“ und „pädagogische Intervention“ sind übergeordnete Begriffe, da unter anderem zahlreiche verschiedene Unterrichtsstrategien und didaktische Methoden verwendet werden können: Instruktion könnte deduktiv oder induktiv, explizit oder implizit sein – zugleich besteht die Frage, ob überhaupt alle pragmatischen Kompetenzen unterrichtet werden können.[71][72]

Untersuchungen zur Effektivität von Instruktion zeigten kein eindeutiges Bild: In einer Studie wurde ermittelt, dass für die Entwicklung von pragmatischen Kompetenzen für die Lerner hilfreich war, wenn sie zuvor explizites Wissen zur Pragmatik der Zielsprache erhalten haben.[73] Im Kontrast dazu kamen andere Studien zu gemischten Ergebnissen oder zeigten, dass die Lerner der neuen Sprache nach einer Instruktion noch mehr vom pragmatischen Verhalten von Muttersprachlern der Zielsprache abwichen als vor der Instruktion. Die Autoren der Studie schlussfolgerten, dass nicht nur wichtig ist, ob die Lerner Instruktion erhalten oder nicht: Die Qualität, Quantität und auch die Dauer der Instruktion sind zentrale Aspekte, die für die Effektivität von Instruktion bedacht werden müssen.[74]

Sprachkenntnisse (Language proficieny)

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Studien zu den Sprachkenntnissen untersuchen unter anderem, ob höhere Sprachkenntnisse sich positiv oder negativ auf die pragmatischen Kompetenzen auswirken. Verschiedene Studien zeigen, dass die pragmatischen Kompetenzen im Laufe der Zeit weiterentwickeln können und verschiedene Entwicklungsstadien ersichtlich sind.[75][76][77] Ein niedriges oder mittleres Niveau der Sprachkenntnisse könnte bedeuten, dass die Lerner der neuen Sprache noch nicht über die nötigen pragmalinguistischen Kompetenzen verfügen, um eine Sprachhandlung auf eine Weise auszuführen, die als höflich bewertet würde – dies würde wiederum die Notwendigkeit von Instruktion für die pragmatischen Kompetenzen hervorheben.[78]

Die Effekte der Sprachkenntnisse auf die Entwicklung pragmatischer Kompetenzen und auf das Auftreten von pragmatischem Transfer sind jedoch nicht eindeutig geklärt. Eine Studie hat ermittelt, dass mit steigenden Sprachkenntnissen auch die Wahrscheinlichkeit von negativem Transfer steigt. So würden Lerner einer neuen Sprache mit höheren Sprachkenntnissen mehr Strukturen (aus der Muttersprache/L1) übertragen, weil ihre Flüssigkeit in der Sprache ihnen ermöglicht, alles in der Zielsprache auszudrücken, was sie sagen wollen – jedoch nicht unbedingt entsprechend der pragmatischen Regeln der Zielsprache.[79] Eine weitere Studie hat diese Ergebnisse widerlegt, da die Lerner mit einem mittleren Sprachniveau mehr negativen Transfer zeigten als Lerner mit einem hohen Sprachniveau. So wären die Lerner mit höheren Sprachkenntnissen besser in der Lage, das pragmatische Verhalten der Zielsprache nachzuahmen. Zudem konnten die fortgeschrittenen Lerner in unbekannten Situationen besser bewerten, ob die Strukturen aus ihrer Muttersprache in der Zielsprache geeignet sind.[80]

Positiver und negativer Transfer könnte unabhängig vom Sprachstand der Lerner aufkommen, sodass die Sprachkenntnisse keinen Effekt darauf hätten, ob Lerner einer neuen Sprache sprachliche Strukturen übertragen. Stattdessen könnte wichtiger sein, wie vertraut die Lerner mit dem sozialen Kontext der Zielsprache sind, um zu bestimmen, ob Transfer auftritt und welche Strukturen dann von den Lernern übertragen werden.[81]

Auslandsaufenthalt (Stay Abroad)

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Verschiedene Studien haben gezeigt, dass ein Auslandsaufenthalt positive Effekte auf die pragmatischen Kompetenzen der Lerner haben kann, sodass diese nach dem Auslandsaufenthalt pragmatisch den Muttersprachlern der Zielsprache ähnlicher waren als zuvor.[82][83] Trotz unterschiedlicher Ergebnisse der Studien, scheint ein längerer Auslandsaufenthalt positive Effekte auf die Entwicklung pragmatischer Kompetenzen zu haben.[84] Hierzu ist wichtig, dass während des Auslandsaufenthalts der Kontakt zu Muttersprachlern und der Sprachgebrauch der Zielsprache hoch sein sollten.[85] Allerdings setzt die Intensität der Interaktion voraus, dass die Lerner auch eine Bereitschaft dazu zeigen, sich in die Kultur der Zielsprache zu integrieren.[86]

Eine weitere Frage ist, wie lang die Effekte, welche ein Auslandsaufenthalt auf die pragmatischen Kompetenzen haben kann, nach dessen Abschluss anhalten und nachweisbar sind. Dies wurde bisher in wenigen Studien untersucht. Eine Studie zeigte, dass die pragmatischen Kompetenzen der Teilnehmer, die während des Auslandsaufenthalts erworben wurden, im Nachhinein von der Zielsprache wieder abweichen können. Allerdings ist nicht eindeutig geklärt, ob sich tatsächlich die erworbenen pragmatischen Kompetenzen der Teilnehmer zurückgebildet haben oder ob diese Änderungen auf andere Faktoren zurückgeführt werden konnten.[87]

Literatur

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