Reussebene (Kanton Uri)

Als Reussebene wird der unterste Talabschnitt des Urner Reusstals bezeichnet.


Geographie

Die Reussebene ist der breiteste Talabschnitt des Urner Reusstals. Sie beginnt nördlich der Gemeinde Erstfeld und endet am Ufer des Urnersees bei Seedorf und Flüelen. Das Gebiet befindet sich im Übergang zwischen den Voralpen im Norden, und dem Aarmassiv im Süden. Wie es der Name schon vermuten lässt, wird das Gebiet von der Reuss durchflossen. Vor der künstlichen Begradigung der Reuss zwischen Attinghausen und der Mündung des Flusses in den Urnersee, war ein Grossteil der Fläche Sumpfgebiet und somit unproduktiv. Deshalb befinden sich die in der Reussebene gelegenen Gemeinden allesamt auf sogenannten „Schwemmkegeln.“ In der Reussebene liegen der Kantonshauptort Altdorf UR, sowie von Norden nach Süden folgend, Flüelen, Seedorf UR, Bürglen, Schattdorf und Attinghausen. Diese Gemeinden bidlen die Agglomeration Altdorf. Über 20'000 Menschen leben in diesem Gebiet und somit in der Reussebene. Die Höhe variiert zwischen 435 m.ü.M am Ufer des Vierwaldstättersees und rund 500 m.ü.M bei Schattdorf und Bürglen.

Klima

Das Klima wird massgeblich durch den Föhn beeinflusst. Dies führt dazu, dass besonders im Herbst, Winter und dem Frühjahr, die Temperaturen aussergewöhnlich hoch ansteigen können. So kann es an einem Januartag mit Föhnunterstützung gut und gerne bis über 10 Grad Celsius warm werden, während es im angrenzenden Mittelland deutlich kühler bleibt. Der Föhn führt aber nicht nur zu hohen Temperaturen in der Reussebene, sondern auch zu deutlich freundlicherem Wetter, als in den umliegenden Regionen. Sturmböen von über 100 km/h sind in dem Gebiet nichts aussergewöhnliches. Zusammen mit dem Haslital, gehört das untere Urner Reusstal zu den am stärksten vom Südföhn betroffenen Regionen des gesamten Alpenraums.

Im Winter fällt in der Reussebene meist deutlich weniger Schnee, als im benachbarten Kanton Schwyz oder dem oberen Urner Reusstal. Grund dafür ist hauptsächlich der Urnersee, welcher kalte Luftmassen aus Norden (Häufig in Form von Schneegestöbern) erwärmt. Dies führt dazu, dass die Schneefallgrenze meist 100 bis 200 Meter höher liegt, als weiter im Norden.

Die Niederschlagssummen in der Reussebene betragen rund 1'100 Millimeter im Jahr. Im Vergleich zu den Orten der nahe gelegenen Zentralschweizer Voralpen, ist dies recht gering. Besonders die Schwyzer Voralpen, sowie die Urner Alpen im Westen der Ebene, schirmen das Tal ein wenig gegen starke Niederschläge ab. Ein weiterer Grund für die deutlich geringeren Schneemengen im Vergleich zu Schwyz oder Stans NW.

Die Durchschnittliche Jahrestemperatur liegt im Bereich von 10 Grad Celsius, wobei vor allem die Wintermonate wärmer ausfallen, als in anderen Regionen der Alpennordseite. Durch das warme Klima gedeihen exotische Pflanzenarten, wie die chinesische Hanfpalme hervorragend. An gewissen Stellen des Seeufers wurden bereits verwilderte Exemplare dieser Art gesichtet.

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