Corps Hercynia Tharandt
Wappen Zirkel
Basisdaten
Hochschulort: Tharandt
Hochschule/n: Forstliche Hochschule Tharandt
Stiftungsdatum: 9. Mai 1932
Korporationsverband: Kösener Senioren-Convents-Verband
Farbenstatus: farbentragend
Farben:
Fuchsenfarben:
Mütze: tannengrün
Art des Bundes: Männerbund
Stellung zur Mensur: pflichtschlagend
Wahlspruch: Einigkeit macht stark!
Waffenspruch: Keiner taste je ans Schwert, der nicht edel ist und bieder!

Das Corps Hercynia Tharandt war eine studentische Forstverbindung an der Forstlichen Hochschule Tharandt. Als Corps im Kösener Senioren-Convents-Verband stand sie zu Couleur und Mensur. Seine Mitglieder nannten sich Tharandter Hercynen.

Hintergrund

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Die Fusion zwischen den beiden Tharandter SC-Corps Hubertia und Saxonia erfolgte heimlich hinter dem Rücken des ältesten Tharandter SC-Corps Silvania. Erst am 28. April 1932 erfuhr sie über ihr Ehrenmitglied Kurt Heinze von der beabsichtigten Fusion. Zu dem Sachverhalt hielt Silvania einen außerordentlichen Convent ab. Sie erklärte sich dazu bereit, ihre Entscheidung von der des Dachverbandes, des Kösener SC-Verbandes, abhängig zu machen und sich dieser unterzuordnen. Die halboffiziell an Silvania herangetragene Möglichkeit, ebenfalls in das durch die Fusion neu entstandene Corps Hercynia einzutreten, wurde sowohl von der Altherrenschaft (Heinze) als auch von den Aktiven unter der Führung von Eberhard von Breitenbuch kategorisch abgelehnt.

Geschichte

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Das Wappen des Corps Hubertia Tharandt

Das Corps Hercynia wurde am 9. Mai 1932 von den Mitgliedern der an jenem Tag suspendierten Corps Hubertia Tharandt und Saxonia Tharandt gestiftet.[1] Die Farben waren tannengrün-weiß-schwarz mit silberner Perkussion. Die Studentenmütze war tannengrün. Der Wahlspruch war „Einigkeit macht stark!“. Der Wappenspruch war „Keiner taste je ans Schwert, der nicht edel ist und bieder!“ Hercynia wurde am selben Tag in den Senioren-Convent recipiert. Die Alten Herren beider Corps wurden ebenfalls am selben Tag aufgenommen. Nach der Auflösung des Hohen Kösener Senioren-Convents-Verbandes am 28. September 1935 suspendierte Hercynia am Oktober 1935.[2] Hercynia betreute seit 1938 mit dem Corps Silvania Tharandt und der Tischgesellschaft auf dem Burgkeller die Kameradschaft mit dem endgültigen Namen „Hermann Löns“.[3] Von 1922 bis 1943 gab das Corps die Hercynen-Blätter heraus.[4] Der Altherrenverein wurde am 7. November 1949 reaktiviert. 1952 wurde ein Freundschaftsverhältnis mit dem Corps Hubertia München geschlossen. Bei dem Traditionstreffen in Laasphe im August 1955 wurde die Fusion diskutiert. Am 2. Juni 1956 wurde die Auflösung des Traditionsbundes AHC Hercynia in Würzburg endgültig beschlossen.[5] Beim 112. Stiftungsfest der Hubertia München 1956 wurde 51 Tharandter Hercynen das Münchener Hubertenband verliehen.[6] Seit 2006 ist das Corps Hercynia offiziell erloschen, da es seit 50 Jahren durch den Mangel an neuen Mitgliedern keinen aktiven Betrieb aufrecht erhalten konnte. In der Deutschen Demokratischen Republik war an eine Rekonstitution nicht zu denken. Die Verlegung an eine Forsthochschule in Westdeutschland war aussichtslos. Wie das befreundete Pépinière-Corps Saxonia an der Königlich Preußischen Forstakademie Hannoversch Münden war Hercynia zu jung und im Mitgliederbestand zu alt, um die Zeit des Nationalsozialismus und die Deutsche Teilung zu überstehen.

Mitglieder

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Nach den Kösener Corpslisten 1960 hatte Hercynia 205 Mitglieder, fast ausnahmslos Forstmeister in staatlichen oder fürstlichen Diensten; einige waren Ministerialbeamte (Hans Barth, Friedrich Schmieder), Hochschullehrer (Arno Groß, Erhart Melzer) oder Rittergutsbesitzer (Rudolf Bosch, Franz von Mammen, Gotthold Reinhardt, Alfred Weisbach). Acht Hercynen leiteten oberste Landesbehörden: Landforstmeister waren Anton Bermann, Fritz von Götz, Hermann Binder und Martin Reinhold; Oberlandforstmeister waren Johannes Naumann, Johannes Langner und Eberhard Kirchner.1933–1935 wurden 15 Hercynen recipiert. Neun von ihnen waren die einzigen Hercynen, die kein zweites Band trugen; drei fielen im Zweiten Weltkrieg, einer blieb vermisst.

  • Robert Bernhard (1862–1943), sächsischer Landforstmeister, Professor für Waldbau und Forsteinrichtung in Tharandt, Pionier der türkischen Forstwirtschaft
  • Kurt Fritzsche (1900–1937), Lehrstuhlinhaber für Forstertragskunde in Tharandt
  • Erich Zieger (1902–1960), Direktor bei der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Tharandt. Abgerufen am 30. Juli 2020.
  2. K 76 Hercynia Tharandt, in: Paulgerhard Gladen: Die Kösener und Weinheimer Corps. Ihre Darstellung in Einzelchroniken. WJK-Verlag, Hilden 2007, ISBN 978-3-933892-24-9, S. 87.
  3. Die Tischgesellschaft auf dem Burgkeller wurde im Wintersemester 1883/84 gegründet.
  4. DNB-Nachweis
  5. Corps Hubertia Tharandt. Abgerufen am 6. August 2020.
  6. Wilhelm Mantel: Chronik der Hubertia [München]. 1969.